Bisher inspirierte
n mich immer die
Nächte, die Scheinwerfer der PKWs, die gurrenden Tauben und auch die rolligen
, fauchendenKatzen.
Bisher war aber nicht heute,Ja, bisher. Aber heute brachte nicht einmal das erleuchtete Fenster auf der anderen Seite des Bahndamms
brachte ein Wort hervor. Die Nacht war stumm und ich war taub, eine Schnittmenge, die Sehende zu Blinden machte und den Dichter zum Einfaltspinsel. Selbst das quietschende Fahrrad, das die Stille meines Balkons durch
schnitttrennte, hatte nicht einmal einen Paarreim dabei. Verrückt, wo mir doch sonst selbst das unsichtbare, allgegenwärtige Unkraut die mannigfaltigsten Sonette zuflüsterte.
Ich stand auf, geklammert an die kalte Brüstung des Geländers und reckte die Arme gen Himmel, tat mit aufeinander gepressten Lippen einen Schrei durch die Nacht, der zwischen den Sternen wie die Kugel eines Flippers abprallte und mir außer einem "Tilt" nichts weiter bescherte. Ernüchtert, nicht nüchtern vom unkommunikativen Rotwein, legte ich den Kopf auf das Papier, den Bleistift wie einen Säbel in der Hand umklammert.
Und als irgendwann mein Arm herabsackte, durchtrennte der Säbel den Mummenschanz und die Nacht auf dem Papier erwachte zu Leben während ich schlief.
