Weihnachten

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
pandora

Beitragvon pandora » 11.12.2006, 15:14

gone
Zuletzt geändert von pandora am 15.03.2008, 17:26, insgesamt 4-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 12.12.2006, 13:45

Naja aram,
"Weihnachten" weckt entweder so ein wohliges Gefühl, Zimtsterne etc, all das, was in dem Text AUCH vorkommt - aber eben als unangenehm empfunden wird. So gesehen ist der Titel nicht schlecht, aber er hat den Nachteil, so beliebig zu sein. "Weihnachten" könnte halt jeder Text über Weihnachten heißen... - und das wäre dann doch schade, weil es ein wirklich guter Text ist! [Der Stall und das Warme daran erinnert mich übrigens an eine Kindergeschichte, Vater Tierarzt, Weihanchten im Stall wird schöner als jedes andere... kennst du die, pandora?]
Oder "Weihnachten" weckt die Erwartung an: furchtbar, Klischee, Stress, Streit. [Kennt ihr übrigens die diesbezügliche Erzählung von Böll, der - insbesondere vorgelesen - zu Lachtränen treibt? Ich erinnere mich da an familiäre Autofahrt, einer las den Text vor, die anderen lachten, es wurde schon fast unfallgefährlich, denn die Fahrerin, meine Mutter (und Katholizismus-Geschädigte), lachte am tränenreichsten... auch hier ist mir leider der Titel entfallen]
Daher rühren meine seltsamen Vorschläge wie "weihnachten, später"... Dadurch würde zum Beispiel eine Erwartung geweckt, dass etwas unklar ist, etwas anders ist (als früher), und gleichzeitig zeitlicher Bezug auf das Spätere am Weihnachtsabend genommen.

Ich denke einfach, die Geschichte ist zu eigen, um nur "Weihnachten" zu heißen, und ich erwäge die Möglichkeit, dass ich mit dieser Einschätzung völlig falsch liege ,-)

lg
k

pandora

Beitragvon pandora » 12.12.2006, 14:50

lieber aram,
ich danke dir für deine hinweise. :bussi: du hast einmal mehr ein sensibles textgespür bewiesen
und mit geradezu traumwandlerischer sicherheit die textstellen "berührt", bei denen ich selbst unsicher war. die dopplung von "hell" war beabsichtigt, weil ich den gegensatz von weihnachten und WEIHNACHTEN im ursprünglichen sinne herausarbeiten wollte. ich denke, man kann auch einen TV laufen lassen, oder das radio. die silberfischversion übernehme ich. nochmals: lieben dank!

liebe klara,
auch dir danke ich für deine überlegungen. ich verstehe deine einwände, aber ich denke, dass ich nun doch bei dem titel "weihnachten" bleibe. mir ist klar, dass dem leser damit eine richtung vorgegeben wird, aber das stört mich eigentlich nicht. die tierarztgeschichte kenne ich nicht.

lg
p.

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 12.12.2006, 20:49

Liebe Frau Pandora,

Jean Toomer ist ein Afro-Amerikanischer Schriftsteller, der nur ein Buch geschrieben hat: Cane. Berühmt wurde er durch seine lyrische Prosa. Es fällt schwer, seine Texte einzuordnen: Kurzgeschichten? Erzählende Gedichte? Gedichtete Erzählungen? Lässt sich auch gut als Schullektüre für Leistungskurse einsetzen.

Vom Stil her musste ich bei Ihrem Textfragment an Toomer denken. Ein Lob!

Grüße

Paul

P.S.: Darin findet sich auch die schöne Liebesgeschichte "Bona and Paul". Lesen!


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