marinika und das begehren
manchmal wird marinika mit begehren gefüttert. von der hilde.
marinika ist kein haustor zu fremd, kein baum zu schmal und kein loch zu eng: sieht sie die hilde die straße entlang in ihre richtung schwanken, schwankt augenblicklich auch marinikas lebensmut. der zacken von der krone stürzt ihr sofort, schwer wie blei in die knie und sie sucht verzweifelt nach einem versteck. nicht immer ist sie die schnellste. die hilde ist verdammt flink.
marinikas fluchtreflex müsste der hilde irgendwann schon aufgefallen sein, aber resolut, wie hilde so ist, beschloss sie es wohl mit noch mehr liebe auszuheilen. in hildes welt ist, mit genug anstrengung und viel hingabe, alles möglich. so auch jetzt, wieder einmal, war das tor verschlossen, der baum zu schmal, das loch zu eng… und der zufall glücklich : die marinika steht wieder einmal da: erwischt,ertappt und aufgegabelt –unbewaffnet ,auf dem präsentierteller der breiten straße, hildes liebe ausgeliefert .
„es regnet, aber es ist donnerstag“ fängt hilde die unterhaltung an, verträumt lächelnd und marinikas hand streichelnd, und die marinika lächelt zurück, als hätte sie zahnschmerzen oder ein heimwehanflug und betrachtet ihre enteignete hand in hildes griff. „morgen gehen wir ins theater, aber rote haare mag ich trotzdem nicht“ bestimmt hilde weiter, und lässt marinikas ausreden auf keinen fall gelten, sondern schiebt vorsichtig und unnachgiebig die nettigkeiten nach,in marinikas ohren hinein, bis diese der marinika fast den rachenraus und kinnrunter quellen…aber dagegen weiß die hilde auch was: sie tüpfelt dann liebevoll die spucke von marinikas mundwinkel weg, geschickt und präzise, mit einem spitzen taschentuch. so lange, und so zart, bis marinika endlich nachgibt und bejahend nickt, sich zu tiefst hassend.
weil,wie könnte sie bloß so * stolz sein und diese feine hilde reines gewissens verletzen wollen? diese herzensgute hilde, die jeden zweiten satz stolz anfängt mit „wie meine gute freundin marinika immer zu sagen pflegt…“ ?
wie?
dass würde marinika zu gerne wissen.
m. und das begehren
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