abschnitt/arbeitstittel: perspektive

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
pjesma

Beitragvon pjesma » 13.07.2012, 13:30

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Zuletzt geändert von pjesma am 14.07.2012, 09:57, insgesamt 4-mal geändert.

Gerda

Beitragvon Gerda » 14.07.2012, 13:36

Liebe Pjesma,
pjesma hat geschrieben:gerda, du gehst nicht auf meine argumente ein, so ist es auch müßig und einseitig...ich habe mehrere fragen gestellt um die diskussion auch auf meine schiene zu verschieben, auch in dir zweifel aufkommen lassen zu erlauben, ein DIA-log zu entfachen. recht behalten wollen möchten wir alle, aber in literarischer umsetzung altgeleierte dogmen lehrerhaft neuaufzutischen ist mir persönlich weniger sachdienlich als ein sich neugierig einzulassen in etwas was nicht so mainstream ist und ein fehler werden kann (wenn schon, durch spielen lernt man).
im übrigen ist der link den du gestellt hast fantastisch, dies wo du dich kurz angelesen hast...wäre für mich eine basis für die diskussion, wenn du es dann gelesen hast. wirklich gut.
lg, pjesma


Den Aufsatz habe ich gelesen. Mich hat wenig überrascht, Möglicherweise braucht man neuere Berichte.
Das alles betrifft aber nur den Teilaspekt der frühkindlichen Erinnerung. Darüber zu diskutieren, sorry, ich schrieb es schon ... dürfte ohne Fachmeinung schwierig werden. Es ist amüsant von andern zu lesen, was ihre erste Erinnerung ist, ja. Aber diskutieren kann man das wohl eher nicht.

Eine Differenzierung zwischen den "Frühkindlichen Erinnerungen" versus der "Literarischen Bearbeitung", vermisse ich in deinen Rückmeldungen. Das kann man nicht in einen Topf werfen. Nicht nur für eine fruchtbare Diskussion ist eine Trennung erforderlich. Einerseits die Meinungen zum frühkindlichen Erinnern, andererseits die Darstellung innerhalb der literarischen Arbeit, sondern auch beim Blick auf das Schreiben selbst.
Wahrscheinlich wiederhole ich meine Überzeugung und dieses kommt dir dann lehrerhaft vor.
Aber es ist nunmal meine Überzeugung.
Nach meinem Dafürhalten hast du nicht argumentiert und substantiert begründet, warum deine Erzählung mit Ich-Erzähler und im Präsenz genau so sein muss und so am besten funktioniert. Ich kann mich so, wie deine Geschichte jetzt geschrieben ist, nicht darauf einlassen.
Auf die zweite Version noch weniger.

Ich bin davon ausgegangen, dass du an dem Text, den du in der Schreibwerkstatt gepostest hast, arbeiten möchtest
Vielleicht ausprobieren, wie er in einer anderen Zeit-/ Erzählform auf dich und die Leser wirkt.


Liebe Grüße
Gerda

Edit: Schreibfehler korrigiert
Zuletzt geändert von Gerda am 14.07.2012, 14:23, insgesamt 2-mal geändert.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 14.07.2012, 13:54

Huhu Pjesi,

in der Literatur geht es ja nicht um Demokratie, deshalb kannst du auch generös meine Mehrheitsmeinung abtun. Ich würde das Dadaalter personal und nahe am Dada beschreiben. Wenn sie dann älter ist, kannst du ja immer noch zum Ich wechseln. Dann wärst du heldenhafte Dogmenbrecherin und würdest dem Leser trotzdem nicht unbedingt ans Schienbein kloppen. So wurde es jedenfalls beim "Löwenmädchen" gemacht und hat für mich als Leser funktioniert .
"Es geschieht etwas zwischen Menschen wenn sie so da sitzen, niemand ist länger fremd. Sie gehören zusammen, genauso wie sie da sitzen. Es gibt wohl ein „wir“ welches mich einbezieht. "

Das schrammt zwar in die Nähe des Erklärenden, schafft aber trotzdem Spannung und Atmosphäre. Darauf müsstest du dann auch nicht mehr verzichten.

In vorliegender Perspektive funktioniert der Text für mich aber leider nicht.

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

pjesma

Beitragvon pjesma » 14.07.2012, 14:35

manooo,das macht echt kein spaß, wenn die lange antworte sich mit anderen postings überkreuzen und verschwinden, heul!
wenn ich jetzt alles kurze was ich grad halbe stunde schrieb, kommts karg und böse raus...aber ich machs ohne böse intention!

liebe gabi, danke für fett kursiv, und für deine meinung. erste abschnitt- ich will, zweiter abschnitt-ich will dazu gehören ;-), jaaaanz einfach!

liebe gerda, natürlich will ich am text arbeiten. dafür wäre es aber wirklich am besten konkret auf text einzugehen.
wenn du es nicht kannst, akzeptiere ich es ,natürlich, aber dass sagt mir weniger von meinem text als von einem steifen zugang zu oppositem, was schade ist.
für perspektivendiskussion hab ich ein anderer ordner aufgemacht, und es gerät ein bisschen durcheinander...nähmlich bin ich auf präsens-muss in dem anderm ordner eingegangen.

dazu muss ich aber sagen, dass mein am textarbeiten nicht heisst dass ich hin und her springe und ständig ändere, und schon gar nicht sofort---(man sieht manchmal diese frankensteine bei lyrik ordnern, wenn 10 leute 10 verschiedene vorschläge haben und der autor springt hin und her und weiß selbst net mehr was er sagen wollte)---so arbeite ich nicht, bei prosa sowieso nicht, ich höre mir verschiedene meinungen an und ein umbau erfolgt dann in stillem kämmerchen wenn ich alle seiten für mich abgewogen habe. ich mach schon mein schnitt, keine bange ;-) und höre seh gespannt zu---aber bin nicht ja und amen mensch, sondern eher ein anstrengender ja, aber, meinst du nicht auch- mensch.

nifl, vielen dank auch für deine sichtweiße (erkannt hast du mich, gelle, durch und durch ;-))))...ich werde darüber nachdenken...problem ist dass die geschichte grad zwischen 1-5 jahr geschieht...was heisst wer mir 1 nicht abkäuft wird auch bei 5 zweifeln. allerdings gibt da eine parallele geschichte dazu...das heisst, ich werde sie, diese disskusion zur liebe später wenn erstversion fertig ist hinein stellen müssen, weil ich zu neugierig bin ob die geschichte die erinnerungsteile tragen kann, bzw. die perspektive etwas verschiebt.

lg, pjesma

pjesma

Beitragvon pjesma » 14.07.2012, 14:53

bzw, hab eben probiert gerda, deinem vorschlag folgend in es zu lesen...und es geht wirklich nicht auf.

zbsp: "und wenn ich daran lecke, ändern sich Geschmäcke in meinem Mund. Der weiße Lack schmeckt stumpf und nachgiebig, und stinkt, aber das dunkle Metall ist leckersalzig und verlässlich unnachgiebig. Ich lecke gerne an metallenen Stellen, auch meine Lippen mögen den Unterschied"

jetzt sage ehrlich, ersetze das ich in sie...käme da nicht die frage, jaaaaha, wie so weißt du was ein baby grad so empfindet? da nimmt sich der allwissender erzähler zu viel heraus usw usw.
mir erscheint es noch unglaubwürdiger. ich empfinde ihn störend, den allwissenden, warum soll ich mir vermittler holen, noch einem anderen dazu, da ich mir schon die sprache als vermittler geholt habe...?

ist ernste frage, kein bocken ;-)

pjesma

Beitragvon pjesma » 14.07.2012, 15:04

...ich müsste dann schreiben in der art
baby scheint wütend zu sein
baby scheint es als gut zu empfinden wenn ihr das löffel zahnfleisch kühlt
baby scheint nicht schlafen zu wollen (warum aber genau kann nur das baby erklären...wenn es dann erst kann und sich noch erinnert)
wenn ich es in dritter person schriebe, dürfte ich mir gar keine sache sicher sein...

Gerda

Beitragvon Gerda » 14.07.2012, 15:10

Es gibt diverse andere Möglichkeiten ... Mit ein, zwei Sätzen einzuführen in die Vergangenheit wäre eine ...
z. B.

Etwa ein Jahr alt muss ich wohl gewesen sein. Genau weiß ich das nicht, aber an mein Bett etc ... kann ich mich noch gut erinnern. Den Geschmack des Metalls ... habe ich sofort auf der Zunge ...
kannst ja probieren im Präsens weiterzumachen, was ich für gewagt halte. ...
Ich stehe in meinem Bett ....


oder


P. ist sich sicher, dass ihre ersten Erinnerungen, die sie heute noch schmeckt und fühlt aus der Zeit stammen, als sie ein Jahr alt war ...
Sie steht in ihrem Bett und lutscht ...
Hier geht Präsens prima auf, du schlüpfst als personale Erzählerin in die Haut des Kindes, das du warst

also nur mal so hingeworfen

LGG

Gerda

Beitragvon Gerda » 14.07.2012, 15:18

pjesma hat geschrieben:...ich müsste dann schreiben in der art
baby scheint wütend zu sein
baby scheint es als gut zu empfinden wenn ihr das löffel zahnfleisch kühlt
baby scheint nicht schlafen zu wollen (warum aber genau kann nur das baby erklären...wenn es dann erst kann und sich noch erinnert)
wenn ich es in dritter person schriebe, dürfte ich mir gar keine sache sicher sein...


Hi Pjesma,

das geht gar nicht, weißt du ja selbst.
Natürlich sollst du dir sicher sein, und dass du es bist soll der Leser spüren.
Er muss es dir als wahrhaftig abnehmen können! :-)

LGG

pjesma

Beitragvon pjesma » 14.07.2012, 15:28

danke...nun ja, diese funktion sollte die "zwischengeschichte" übernehmen...ich guck mal wie das dann funktioniert.
"genau weiß ich das nicht" als einwurf zu nehmen widerstrebt mir heftigst...aber ich gebe zu, nicht wegen funktion in geschichte...sondern schon wegen motiven die mich bewegt haben diese geschichte aus mir rauszukramen...nähmlich aus trotz manchem kritiker anderer kindheitsstücken anderer autoren, du weisst schon ;-)

sollte ich das nehmen, fühlte ich als breche ich die premisse mit der ich das zu schreiben anfing, nähmlich---dass ich es noch genau weiß, (dass man die wichtigste koordinaten sehr früh bekommt)...dass ich ein geschichtezersprengendes kompromiss eingehe, die wichtigste gedanke an dem die geschichte sich lehnt...nu ja, mal sehen. ich schreib erstmal weiter....danke :-)

lg, pjesma


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