Commando 52 - aus 'Söldner'
Ich liege auf dem Rücken, der Jeep hängt schräg über mir. Und ob man es glaubt oder nicht, eines der Räder vom Willi dreht sich mindestens noch eine halbe Stunde lang.
Mir läuft derweilen Eiter mit Öl und Blut vermischt über die Nase in den Mund. Und Müller brüllt was von ’wir holen euch raus’. Und ich denke, dass ich bis dahin tot bin, denn der Eiter wie das Öl mit Blut schmecken nach faulen Eiern und löschen schon überhaupt nicht meinen Durst, - und am Jeep schmurgelt Gummi, tropft Diesel.
Doch nicht wegen dem altem Eiter liege ich hier, dem verschmurgelnden Gummi, sondern weil mich eine Kugel in die linke Schulter getroffen hat, eine andere am Kopf vorbei geschrammt ist - und dabei eine alte Wunde aufriss, ich Sekunden ohnmächtig geworden das Steuer vom Jeep verriss und voll in ein Wasserloch bretterte.
’Habt ihr gehört?’, brüllt Müller wieder, ’wir holen euch - wenn es dunkel ist!’
Ich taste mit der rechten Hand zum Maschinengewehr am Jeep, stelle mit dem Daumen auf Einzelfeuer, um Munition zu sparen - man weiß ja nie, und schieße zur Bestätigung zwei Mal in die Luft.
Lucille, der neben mir liegt, geht das alles nichts mehr an, - er ist tot. Kopfschuss.
Das Blöde dabei, dass er halb in das Wasserloch gefallen ist - und ich daraus trinken muss, denn mein Durst ist mörderisch und auch sein Blut (dass auf dem Wasser oben schwimmt - muss vom Alkohol kommen, oder?) kann mich nicht vom Trinken abhalten, - als ich mich vom Rücken auf den Bauch wälze, um mit der einen Hand Wasser zu schöpfen, dass ich zuvor mit der anderen mühsam und unter Schmerzen von Ölschlieren befreit habe.
Doch was erklärt das schon? Dass der Mensch ein Tier ist?
Dass ich Söldner bin - und mit dem Töten von Menschen mein Geld verdiene?
Nein, nichts erklärt das!
Irgendwann später werde ich mit dem Spruch antworten, dass ich jung war... Und dass Müller mich mit einem Batzen Geld überredet hat.
Müller, der den Kongo aufräumte. Und ich mit ihm. Und das es, als ich verwundet dalag, Weihnachten 1964 war. Oder kurz davor, oder danach, - wenn überhaupt. Und dass es um Öl geht - und ging. Um Gold, Diamanten - um Macht. Getarnt als Wirtschaft und Politik, die mit dem Tod bezahlt wird. Und mit nichts weiter. Genau wie heute, im Juli 2010, da ich mit einem Eisbeutel im Nacken auf dem Sofa sitze, während anderswo Öl ausläuft und wegen der Macht gestorben wird und...
überarbeitet 07/2010 michael köhn
www.literatalibre.de
Söldner wie ich
hallo michael,
ok, ich starte mal einen abstrakten versuch.
da es aus der ich-perspektive erzählt wird und eine art momentaufnahme ist, wird es schwierig, den mann plastischer ersheinen zu lassen, ohne unnötig auszuschweifen. allerdings erzählt er ja diese momentaufnahme nur, die liegt ja in der vergangenheit, also wird es doch möglich sein, dem mann einen charakter zu geben.
ich möchte gerne etwas über ihn erfahren. zum beispiel - wie alt ist er ungefähr. hat er schon mehrere solche erfahrungen gemacht oder ist das seine erste dieser art. wo kommt er her? wie ist er drauf, was ist er für ein mensch? und so weiter. das kann man einbauen, denke ich. zum beispiel, rein aus den fingern gesogen, aber nur um deutlicher zu machen, was ich meine:
"ob man es glaubt oder nicht, die räder drehten sich noch eine halbe stunde weiter. ich dachte bisher, sowas gäbe es nur im film, hatte sowas noch nie live gesehen in all meinen jahren als söldner.
"ich denke, dass ich tot bin, weil das zeug nach faulen eiern schmeckt. ich erinnere mich, denn noch vor wenigen jahren habe ich meinem vater jungenstreiche gespielt, da gehörte das kosten von faulen eiern des öfteren dazu."
"die dabei eine alte wunde aufriss. die hatte ich mir vor gut zehn jahren zugezogen, als ich noch ein blutiger anfänger war."
"die dabei eine alte wunde aufriss. ich wurde wieder viel zu schnell ohnmächtig, könnte mich für diese eigenart meines körpers verfluchen, denn nur dadurch verlor ich die kontrolle über den wagen..."
"habt ihr gehört, schmitzke und kunzl-meier, wir holen euch da raus! bleibt still liegen, ihr packt das!" brüllte müller besorgt, wie immer. ja, ich war nun drei jahre lang sein schützling gewesen, aber nun war ich zum ersten mal auf mich alleine gestellt. ich biss die zähne zusammen, wollte es ihm und allen beweisen, dass ich nicht mehr der neue war.
usw, das könnt ich jetzt durch die ganze story durchziehen. das sind wie gesagt nur rein fiktive beispiele, wie man es machen könnnnte, um der figur mehr drei dimensionalität zu geben, in diesem kurzen auszug.
wenn es natürlich teil einer längeren geschichte ist, ein auszug, dann ist der vielleicht schlichtweg zu kurz, vielleicht findet die figurenbeschreibung woanders statt, vielleicht könnte man den teil noch voran stellen, vielleicht vielleicht =).
ich hoffe, du kannst jetzt besser nachvollziehen, wieso diese figur so blass und uninteressant bleibt, trotz der "krassen" ausdrücke und wörter.
viele grüße
trixie
ok, ich starte mal einen abstrakten versuch.
da es aus der ich-perspektive erzählt wird und eine art momentaufnahme ist, wird es schwierig, den mann plastischer ersheinen zu lassen, ohne unnötig auszuschweifen. allerdings erzählt er ja diese momentaufnahme nur, die liegt ja in der vergangenheit, also wird es doch möglich sein, dem mann einen charakter zu geben.
ich möchte gerne etwas über ihn erfahren. zum beispiel - wie alt ist er ungefähr. hat er schon mehrere solche erfahrungen gemacht oder ist das seine erste dieser art. wo kommt er her? wie ist er drauf, was ist er für ein mensch? und so weiter. das kann man einbauen, denke ich. zum beispiel, rein aus den fingern gesogen, aber nur um deutlicher zu machen, was ich meine:
"ob man es glaubt oder nicht, die räder drehten sich noch eine halbe stunde weiter. ich dachte bisher, sowas gäbe es nur im film, hatte sowas noch nie live gesehen in all meinen jahren als söldner.
"ich denke, dass ich tot bin, weil das zeug nach faulen eiern schmeckt. ich erinnere mich, denn noch vor wenigen jahren habe ich meinem vater jungenstreiche gespielt, da gehörte das kosten von faulen eiern des öfteren dazu."
"die dabei eine alte wunde aufriss. die hatte ich mir vor gut zehn jahren zugezogen, als ich noch ein blutiger anfänger war."
"die dabei eine alte wunde aufriss. ich wurde wieder viel zu schnell ohnmächtig, könnte mich für diese eigenart meines körpers verfluchen, denn nur dadurch verlor ich die kontrolle über den wagen..."
"habt ihr gehört, schmitzke und kunzl-meier, wir holen euch da raus! bleibt still liegen, ihr packt das!" brüllte müller besorgt, wie immer. ja, ich war nun drei jahre lang sein schützling gewesen, aber nun war ich zum ersten mal auf mich alleine gestellt. ich biss die zähne zusammen, wollte es ihm und allen beweisen, dass ich nicht mehr der neue war.
usw, das könnt ich jetzt durch die ganze story durchziehen. das sind wie gesagt nur rein fiktive beispiele, wie man es machen könnnnte, um der figur mehr drei dimensionalität zu geben, in diesem kurzen auszug.
wenn es natürlich teil einer längeren geschichte ist, ein auszug, dann ist der vielleicht schlichtweg zu kurz, vielleicht findet die figurenbeschreibung woanders statt, vielleicht könnte man den teil noch voran stellen, vielleicht vielleicht =).
ich hoffe, du kannst jetzt besser nachvollziehen, wieso diese figur so blass und uninteressant bleibt, trotz der "krassen" ausdrücke und wörter.
viele grüße
trixie
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