Erstversion:
Verstrickt
Damals, als ich noch wahr war, ein Bündel molekularer Massen in der Zwischenwelt, im Niemandsland, und die Schöpfung um mich, hatte ich geliebäugelt mit dem Dasein in einem wie auch immer gearteten Körper, wobei ich nicht weiß, ob das alles so ganz mit rechten Dingen zuging. Ich hätte auch ein Tier werden können, ein Insekt oder eine Spinne - ja, eine Spinne - vielleicht aus der Unterordnung Mesothelae?
Ich sah kreative Geister, Seelen wie ich waren sie, versteckt in Körpern, mit Verstand, den sie gebrauchten zum Schreinern, Malen, Bildhauern, Häuserbauen; ich konnte Gärtner beobachten und... ich wollte dabei sein.
Mein Blick war auf die Welt und die Menschen fixiert und gefühlt, ohne zu richten, habe ich kurzum: ein Sehnen nach dieser Form gespürt.
Welchen Verlauf alles nahm, wer mich zu zeugen und zu gebären auserwählt wurde, wie ich körperlich und geistig heranwuchs, das alles ist nebensächlich. Mein Dasein in einer hochzivilisierten Welt – nein, Gesellschaft, hat sich als eine Vielzahl von Maschen und Mustern ergeben.
Ich stricke leidenschaftlich gern, und das seit mehr als zehn Jahren. Von Schlauch- über Netz- und Gitter- bis hin zum Kreuzpatent, Perl-, Reiskorn, Ziegelmuster: die Stricknadeln klappern unentwegt und immerzu. Okay, dann, wenn ich nicht arbeiten muss. Wenn niemand hinsieht, surfe ich auf der Arbeit im Internet nach neuen Strickmoden. Feierabends habe ich schon eine Fülle von Gedanken und Vorstellungen, wie mein nächstes Strickmuster aussieht, wie es mir gefällt, wie es wirkt. Auf dem Weg heim komme ich nicht an Wollgeschäften vorbei – ich muss hinein und schauen, meist kaufe ich ein bis zwei Pfund Wolle, Baum-, Schafs- oder Mohair-, manches Mal auch Mischwolle, um Abwechslung in meiner Wollschublade zu wissen. Die Farben sind mir dabei allerdings egal. Sie waren schon immer Nebensache.
Stricknadeln verschiedener Stärken führe ich generell in meiner Handtasche mit mir. Oft kommt es vor, dass ich nicht warten kann, bis ich zu Hause bin, sondern einfach losstricken muss – irgendwo, auch mal in einer Kneipe am Fenster. Ein paar Dutzend Schals warten noch auf ihre Träger. Wenn ich aus einem Wollrest ein gutes Stück gestrickt habe und die mitgeführte Wolle verbraucht ist, ribble ich alles wieder auf, wickle sie liebevoll zu einem neuen, kugelrunden Knäuel und beginne von vorn. Das übt. Und ich liebe kugelrunde Knäuel. Oft gehe ich erst nach Mitternacht heim, von wo auch immer. Meine Familie schläft dann schon. Das ist besser so, denn ich mag nicht abgelenkt werden von meiner Handarbeit, und ich hasse Rechtfertigungen. Erich und Sebastian, mein Mann und mein Sohn, waren noch nie wirklich begeistert von meiner Leidenschaft. Sebastian hätte gern, dass ich mal wieder sein Lieblingsgericht koche: Rouladen in Pilzsauce mit Salzkartoffeln und Rotkohl. Erich hätte wohl vor allem gern mal wieder Sex. Aber ich bin für mich da, für mich allein auf der Welt, war es von Anfang an. Ich lege keinen Wert mehr auf Menschen um mich, außer – sie würden ebenfalls stricken.
Schließlich hätte es ja durchaus mal passieren können, dass ich eines Tages etwas Richtiges fertigstelle. Mein größter Wunsch wäre gewesen, einmal einen richtigen Pullover für Erich hergestellt zu haben, den er auch anzieht, auf den er stolz ist – naja, auf den zuallererst natürlich ich stolz hätte sein können, da will ich ehrlich sein. Ja. Einen schicken, außergewöhnlichen Pullover mit V-Ausschnitt und Zopfmuster, an den Schultern beginnend und die Ärmel entlang, abschließend mit breiten zweirechts-zweilinks-Manschetten zum Umschlagen. Darunter hätte er eines seiner guten Boss-Hemden tragen können. Jeder hätte diesen Pullover gesehen, den von mir gestrickten Pullover. Aber das alles ist Wollfaser von gestern. Heute Nacht ist es passiert, einfach passiert: Ich habe mich verheddert.
Ein Knoten in der Wolle hat mir alles zunichte gemacht. Ich bin wehrlos gegen diesen Knoten. Und was das für einer ist! Kein einfacher, nein, sicher 250 Gramm wiederaufgerollter Wolle hat sich streckenweise dermaßen ineinander verschlungen, dass es mir unmöglich ist, diesen Teil einfach hinauszuschneiden und wegzuwerfen, als Reihenbeginn 2 Fäden zu lassen, die ich unbemerkt beim Zusammenfügen der Vor- und Rückseite hätte vernähen können. Es ist zuviel Material, die Manschetten würden dabei draufgehen.
Ich habe mir aus Verzweiflung ein paar doppelte Wodka bestellt, und das ist gut so – die Bedienung schien verständig, sie hatte vielleicht eine Ahnung von meinem Zustand. Es ist halb vier Uhr morgens, Feierabend, der Wirt hat mich gebeten zu gehen. Und ich tappe im Dunkeln. Ich werde nicht mehr heim gehen, nicht zu meiner Familie. Die verhedderte Wolle ruht in meiner Handtasche. Ach nein, sie ruht nicht, genausowenig wie ich. Sie brennt, sie lacht mich aus, verhöhnt mich, sie zeigt mir einen Vogel, sie beschämt mich.
Alles ist vertan, vorbei.
Ich habe versagt, und die Wolle, das Stricken, meine Passion, meine Berufung, ist mir zum Verhängnis geworden. Das nennt man also ´Tücke des Objekts´, klingt noch mein letztes Fünkchen Kraft in mir nach. Um zu erlischen. Ich will zurück, nur zurück. Keinen Körper mehr haben, kein Gesicht, keine Gestalt. Ich suche meine Stricknadeln, in der Dunkelheit wühle ich, die Handtasche offen auf nassem Asphalt und ich vor ihr knieend, durch alle bekannten Utensilien, bis ich sie habe. Endlich. Sie sind mein Schicksal, diese Nadeln, Sie werden es bleiben. Ich sehe sie ein letztes Mal an, denke an die Möglichkeiten, die vertanen. Zuerst berühre ich probeweise und sacht mit der Spitze mein wundes Manipura-Chakra. Sie werden mich erlösen, meine Nadeln. Auf sie ist Verlass. Sie waren schon immer meine Waffen gegen das, was Dasein heißt.
Endversion:
Verstrickt -------- so siehta jetz aus :))) Und ich danke auch noch Mucki, deren Korrekturvorschläge ich nahezu komplett übernommen habe :)
Verstrickt
Damals, als ich noch wahr war, ein Bündel molekularer Massen in der Zwischenwelt, im Niemandsland, und die Schöpfung um mich, hatte ich geliebäugelt mit dem Dasein in einem wie auch immer gearteten Körper, wobei ich nicht weiß, ob das alles so ganz mit rechten Dingen zuging. Ich hätte auch ein Tier werden können, vielleicht ein Insekt oder eine Spinne - ja, eine Spinne - vielleicht aus der Unterordnung Mesothelae?
Ich sah kreative Geister, Seelen, wie ich waren sie, versteckt in Körpern, mit Verstand, den sie gebrauchten zum Schreinern, Malen, Bildhauern, Häuserbauen; ich konnte Gärtner beobachten und... ich wollte dabei sein.
Mein Blick war auf die Welt und die Menschen fixiert. Gefühlt, ohne zu richten, habe ich kurzum: ein Sehnen nach dieser menschlichen Form gespürt.
Welchen Verlauf alles nahm, wer mich zu zeugen und zu gebären auserwählt wurde, wie ich körperlich und geistig heranwuchs, das alles ist nebensächlich. Mein Dasein in einer hochzivilisierten Welt – nein, Gesellschaft, hat sich als eine Vielzahl von Maschen und Mustern herausgestellt.
Ich stricke leidenschaftlich gern, und das seit mehr als zehn Jahren. Von Schlauch- über Netz- und Gitter- bis hin zum Kreuzpatent, Perl-, Reiskorn, Ziegelmuster: die Stricknadeln klappern unentwegt und immerzu - wenn ich nicht arbeiten muss. Wenn niemand hinsieht, surfe ich auf der Arbeit im Internet nach neuen Strickmoden. Feierabends habe ich schon eine Fülle von Gedanken und Vorstellungen, wie mein nächstes Strickmuster aussieht, wie es mir gefällt, wie es wirkt. Auf dem Weg heim komme ich an Wollgeschäften nicht vorbei – ich muss hinein und schauen, meist kaufe ich ein bis zwei Pfund Wolle, Baum-, Schafs- oder Mohair-, manches Mal auch Mischwolle, um Abwechslung in meiner Wollschublade zu wissen. Die Farben sind mir dabei egal. Sie waren schon immer Nebensache.
Stricknadeln verschiedener Stärken führe ich generell in meiner Handtasche mit mir. Oft kommt es vor, dass ich nicht warten kann, bis ich zu Hause bin, sondern einfach losstricken muss – irgendwo, auch mal in einer Kneipe am Fenster. Ein paar Dutzend Schals warten noch auf ihre Träger. Wenn ich aus einem Wollrest ein gutes Stück gestrickt habe und die mitgeführte Wolle verbraucht ist, ribble ich alles wieder auf, wickle sie liebevoll zu einem neuen, kugelrunden Knäuel und beginne von vorn. Das übt. Und ich liebe kugelrunde Knäuel. Oft gehe ich erst nach Mitternacht heim, von wo auch immer. Meine Familie schläft dann schon. Das ist besser so, denn ich mag nicht abgelenkt werden von meiner Handarbeit, und ich hasse Rechtfertigungen. Erich und Sebastian, mein Mann und mein Sohn, waren noch nie wirklich begeistert von meiner Leidenschaft. Sebastian hätte gern, dass ich mal wieder sein Lieblingsgericht koche: Rouladen in Pilzsauce mit Salzkartoffeln und Rotkohl. Erich hätte wohl vor allem gern mal wieder Sex. Aber ich bin für mich da, für mich allein auf der Welt, war es von Anfang an. Ich lege keinen Wert mehr auf Menschen um mich, außer – sie würden ebenfalls stricken.
Schließlich hätte es ja durchaus mal passieren können, dass ich eines Tages etwas Richtiges fertigstelle. Mein größter Wunsch wäre gewesen, einmal einen richtigen Pullover für Erich hergestellt zu haben, den er auch anzieht, auf den er stolz ist – na ja, auf den zuallererst natürlich ich stolz hätte sein können, da will ich ehrlich sein. Ja. Einen schicken, außergewöhnlichen Pullover mit V-Ausschnitt und Zopfmuster, an den Schultern beginnend und die Ärmel entlang, abschließend mit breiten zweirechts-zweilinks-Manschetten zum Umschlagen. Darunter hätte er eines seiner guten Boss-Hemden tragen können. Jeder hätte diesen Pullover gesehen, den von mir gestrickten Pullover. Aber das alles ist Wollfaser von gestern. Heute Nacht ist es passiert, einfach passiert: Ich habe mich verheddert.
Ein Knoten in der Wolle hat mir alles zunichte gemacht. Ich bin wehrlos gegen diesen Knoten. Und was das für einer ist! Kein einfacher, nein, sicher 250 Gramm wiederaufgerollter Wolle hat sich streckenweise dermaßen ineinander verschlungen, dass es mir unmöglich ist, diesen Teil einfach hinauszuschneiden und wegzuwerfen, als Reihenbeginn zwei Fäden zu lassen, die ich unbemerkt beim Zusammenfügen der Vor- und Rückseite hätte vernähen können. Es ist zuviel Material, die Manschetten würden dabei draufgehen.
Ich habe mir aus Verzweiflung ein paar doppelte Wodka bestellt, und das ist gut so – die Bedienung schien verständig, sie hatte vielleicht eine Ahnung von meinem Zustand. Es ist halb vier Uhr morgens, Feierabend, der Wirt hat mich gebeten zu gehen. Und ich tappe im Dunkeln. Ich werde nicht mehr heim gehen, nicht zu meiner Familie. Die verhedderte Wolle ruht in meiner Handtasche. Ach nein, sie ruht nicht, genausowenig wie ich. Sie brennt, sie lacht mich aus, verhöhnt mich, sie zeigt mir einen Vogel, sie beschämt mich.
Alles ist vertan, vorbei.
Ich habe versagt, und die Wolle, das Stricken, meine Passion, meine Berufung, ist mir zum Verhängnis geworden. Das nennt man also ´Tücke des Objekts´, klingt noch mein letztes Fünkchen Kraft in mir nach. Um zu erlischen. Ich will zurück, nur zurück. Keinen Körper mehr haben, kein Gesicht, keine Gestalt. Ich suche meine Stricknadeln, in der Dunkelheit wühle ich, die Handtasche offen auf nassem Asphalt und ich vor ihr knieend, durch alle bekannten Utensilien, bis ich sie habe. Endlich. Sie sind mein Schicksal, diese Nadeln, sie werden es bleiben. Ich sehe sie ein letztes Mal an, denke an die Möglichkeiten, die verpassten. Zuerst berühre ich probeweise und sacht mit der Spitze mein wundes Manipura-Chakra. Sie werden mich erlösen, meine Nadeln. Auf sie ist Verlass. Sie waren schon immer meine Waffen gegen das, was Dasein heißt.
Verstrickt
Hallo eldora,
du warst lange nicht hier, aber dein Text kam mir sofort bekannt vor, und ich habe mich nicht getäuscht. Deinen Beitrag, hattest du bereits unter dem Titel "Konzept"
http://www.blauersalon.net/online-liter ... ght=#38456
eingestellt.
Vielleicht möchtest du ja, dass er noch einmal besprochen wird ?
Liebe Grüße
Gerda
du warst lange nicht hier, aber dein Text kam mir sofort bekannt vor, und ich habe mich nicht getäuscht. Deinen Beitrag, hattest du bereits unter dem Titel "Konzept"
http://www.blauersalon.net/online-liter ... ght=#38456
eingestellt.
Vielleicht möchtest du ja, dass er noch einmal besprochen wird ?
Liebe Grüße
Gerda
Oh, hallo Gerda,
verflixt, das tut mir leid. Dann war ich doch nicht sooo lange nicht mehr hier :(
Oh, ich wollt' nicht spammen. Was nun?
Ich muss mal gucken - hatte ich da jemals Komms?
Lieben Gruß
Eldora
EDIT: Uuuha, ja, ich hatte sogar nen Komm, und geantwortet auch. Lösch' dies hier ruhig, Gerda, wenn Du magst.. oder... naja, vielleicht liest's doch noch einer *öööhm*. Demnächst werd' ich aufmerksamer posten
verflixt, das tut mir leid. Dann war ich doch nicht sooo lange nicht mehr hier :(
Oh, ich wollt' nicht spammen. Was nun?
Ich muss mal gucken - hatte ich da jemals Komms?
Lieben Gruß
Eldora
EDIT: Uuuha, ja, ich hatte sogar nen Komm, und geantwortet auch. Lösch' dies hier ruhig, Gerda, wenn Du magst.. oder... naja, vielleicht liest's doch noch einer *öööhm*. Demnächst werd' ich aufmerksamer posten

Keine Panik eldora,
als "Spammen" habe ich das nicht aufgefasst. Da der Text in einem geschlossenen Monatsthema steht, kannst du ihn nicht mehr hochholen, kommentiert hatte Peter.
Wenn du möchtest dass der Originaltext, mit Peters Kommentar hochgeholt wird, schreibe bitte eine PN an lichelzauch, er hat Adminrechte und kann das veranlassen.
Ganz schön wäre allerdings, wenn du zu anderen Texten auch etwas schreiben würdest und nicht nur ein zwei eigenen einstellen und dann wieder verschwinden.gif)
Liebe Grüße
Gerda
als "Spammen" habe ich das nicht aufgefasst. Da der Text in einem geschlossenen Monatsthema steht, kannst du ihn nicht mehr hochholen, kommentiert hatte Peter.
Wenn du möchtest dass der Originaltext, mit Peters Kommentar hochgeholt wird, schreibe bitte eine PN an lichelzauch, er hat Adminrechte und kann das veranlassen.
Ganz schön wäre allerdings, wenn du zu anderen Texten auch etwas schreiben würdest und nicht nur ein zwei eigenen einstellen und dann wieder verschwinden
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Liebe Grüße
Gerda
Hallo eldora,
ich habe diesen Text sehr interessiert gelesen, weil ich kurioserweise selbst einen mit genau den gleichen Titel und einem sehr ähnlichen Thema habe
Aber das ist wahrscheinlich nichts Ungewöhnliches, Stricken ist ein gern gebrauchtes Beispiel für obsessives Tun, das bringt echtes Hobbystricken schon fast in Misskredit ...
Den Anfang finde ich einfach grandios, dieses Wählen der eigenen Form und dann der Übergang zum zwanghaften "Formgeben".
Zwei Dinge sind mir allerdings aufgefallen (das wird jetzt keine Textkritik, ich sage nur, sie sind mir aufgefallen!): Einmal ist mir der Aspekt, den ich für wichtig halte, nämlich, dass die Erzählerin nichts Tragbares zu stricken scheint, ein wenig zu sehr am Rand gestreift, das halte ich für zu wichtig, um es so beiläufig mitlaufen zu lassen. Verstehe ich das richtig, dass die fertigen Stücke keine Träger haben (die Schals) und andererseits die potentiellen Träger nichts auf den Leib gestrickt bekommen?
Das zweite ist die Sache mit dem Knoten. Hier stimmt das Bild nicht; solange sich der Knoten außerhalb des Strickstücks befindet, geht Abschneiden immer. Was heißt das, die Manschetten würden dabei draufgehen? Wie muss man sich das stricktechnisch vorstellen? Vielleicht wäre es besser, an dieser Stelle so nebulös zu bleiben, dass ein stricktechnisch versierter Leser gar nicht erst ins Überlegen kommt. (Mir fiel übrigens an dieser Stelle die Redensart "Manschetten haben" für Angstgefühle ein - ist das beabsichtigt?)
Gut vorstellen könnte ich mir, dass der Knoten ins Strickstück hineinwandert, dies nur am Rande.
Fein gestrickt der Text, gefällt mir!
Zwei Flüchtigkeitsfehler im letzten Teil:
... müsste "erlöschen" heißen
... das zweite "sie" klein
Strickgruß!
Zefira
ich habe diesen Text sehr interessiert gelesen, weil ich kurioserweise selbst einen mit genau den gleichen Titel und einem sehr ähnlichen Thema habe

Aber das ist wahrscheinlich nichts Ungewöhnliches, Stricken ist ein gern gebrauchtes Beispiel für obsessives Tun, das bringt echtes Hobbystricken schon fast in Misskredit ...
Den Anfang finde ich einfach grandios, dieses Wählen der eigenen Form und dann der Übergang zum zwanghaften "Formgeben".
Zwei Dinge sind mir allerdings aufgefallen (das wird jetzt keine Textkritik, ich sage nur, sie sind mir aufgefallen!): Einmal ist mir der Aspekt, den ich für wichtig halte, nämlich, dass die Erzählerin nichts Tragbares zu stricken scheint, ein wenig zu sehr am Rand gestreift, das halte ich für zu wichtig, um es so beiläufig mitlaufen zu lassen. Verstehe ich das richtig, dass die fertigen Stücke keine Träger haben (die Schals) und andererseits die potentiellen Träger nichts auf den Leib gestrickt bekommen?
Das zweite ist die Sache mit dem Knoten. Hier stimmt das Bild nicht; solange sich der Knoten außerhalb des Strickstücks befindet, geht Abschneiden immer. Was heißt das, die Manschetten würden dabei draufgehen? Wie muss man sich das stricktechnisch vorstellen? Vielleicht wäre es besser, an dieser Stelle so nebulös zu bleiben, dass ein stricktechnisch versierter Leser gar nicht erst ins Überlegen kommt. (Mir fiel übrigens an dieser Stelle die Redensart "Manschetten haben" für Angstgefühle ein - ist das beabsichtigt?)
Gut vorstellen könnte ich mir, dass der Knoten ins Strickstück hineinwandert, dies nur am Rande.
Fein gestrickt der Text, gefällt mir!
Zwei Flüchtigkeitsfehler im letzten Teil:
Um zu erlischen
... müsste "erlöschen" heißen
Sie sind mein Schicksal, diese Nadeln, Sie werden es bleiben.
... das zweite "sie" klein
Strickgruß!
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Hallo Zefira :)
Danke für's Lesen und Deine Auseinandersetzung mit dem Text. (Mom., Kaffee!) Ich fang' mal von hinten an :)
Das mit dem Erlischen, das hab ich schon mal diskutiert und mich auf die Suche durch Google gemacht und die Verwendung so gefunden. Nun bist Du also nicht die Einzige, die darauf hinweist, so dass ich versucht bin, Dir zu glauben :D (hach, das fällt mir schwer *smile*). Mit dem Komma da am Ende - DANKE, ist mir nie aufgefallen. Kommt wech! :)
Jetzt zum Knoten :) Meine Vorstellung war, dass - sie rollt ja immer alles wieder auf - es zu einer wirklich dicken Verknotung beim Abwickeln der Wolle während des Strickvorgangs (ohje, ich gestehe: ich kann's zwar, aber ich tu's nicht: stricken) gekommen ist; und dass die Manschetten 'draufgehen' soll bedeuten, die Wolle reicht nach Ausschneiden auch eh nicht mehr für Manschetten, es bleibt/bliebe also ein unfertiges Stück.Ein Entwirren dieses vorgestellten Riesenknotens kann sich die Prot nicht vorstellen, ist auch nicht ihr 'Ding'.
Mit den Schals - naja, wenn ich so im Schreibfluss bin, dann stellen sich lauter solcher Metaphern bei mir ein, ganz automatisch, aber ich will nicht 'angeben', dass die 'Anderen' nix auf'n Leib gestrickt bekommen... daran hab ich nicht gedacht.
Du kannst gern kritisieren! Dafür sind wir hier! Es gibt positive, es gibt negative Kritik. Kritik als solche ist erwünscht. Wir wollen ja alle voneinander lernen und uns nicht gegenseitig die Schuhe polieren :) --- das bringt ja nicht weiter.
Dass die Prot nichts Tragbares zu stricken scheint, schreibst Du, sei Dir ein wenig zu sehr am Rand gestreift...
nun ja, das ist wohl meine Art: 'leises' Schreiben. Es geht ja sowieso um Lebenssinn und Erfülltheit und die Suche danach durch allerlei Tätigkeiten und Erfolgsheischerei und Identifikationsmöglichkeiten und und und... Deshalb hielt ich es für entbehrlich.
Nochmals ein dickes Dankeschön
für all Deine Einlassung in den Text
und
viele Grüße
Eldora
Danke für's Lesen und Deine Auseinandersetzung mit dem Text. (Mom., Kaffee!) Ich fang' mal von hinten an :)
Das mit dem Erlischen, das hab ich schon mal diskutiert und mich auf die Suche durch Google gemacht und die Verwendung so gefunden. Nun bist Du also nicht die Einzige, die darauf hinweist, so dass ich versucht bin, Dir zu glauben :D (hach, das fällt mir schwer *smile*). Mit dem Komma da am Ende - DANKE, ist mir nie aufgefallen. Kommt wech! :)
Jetzt zum Knoten :) Meine Vorstellung war, dass - sie rollt ja immer alles wieder auf - es zu einer wirklich dicken Verknotung beim Abwickeln der Wolle während des Strickvorgangs (ohje, ich gestehe: ich kann's zwar, aber ich tu's nicht: stricken) gekommen ist; und dass die Manschetten 'draufgehen' soll bedeuten, die Wolle reicht nach Ausschneiden auch eh nicht mehr für Manschetten, es bleibt/bliebe also ein unfertiges Stück.Ein Entwirren dieses vorgestellten Riesenknotens kann sich die Prot nicht vorstellen, ist auch nicht ihr 'Ding'.
Mit den Schals - naja, wenn ich so im Schreibfluss bin, dann stellen sich lauter solcher Metaphern bei mir ein, ganz automatisch, aber ich will nicht 'angeben', dass die 'Anderen' nix auf'n Leib gestrickt bekommen... daran hab ich nicht gedacht.
Du kannst gern kritisieren! Dafür sind wir hier! Es gibt positive, es gibt negative Kritik. Kritik als solche ist erwünscht. Wir wollen ja alle voneinander lernen und uns nicht gegenseitig die Schuhe polieren :) --- das bringt ja nicht weiter.
Dass die Prot nichts Tragbares zu stricken scheint, schreibst Du, sei Dir ein wenig zu sehr am Rand gestreift...
nun ja, das ist wohl meine Art: 'leises' Schreiben. Es geht ja sowieso um Lebenssinn und Erfülltheit und die Suche danach durch allerlei Tätigkeiten und Erfolgsheischerei und Identifikationsmöglichkeiten und und und... Deshalb hielt ich es für entbehrlich.
Nochmals ein dickes Dankeschön
für all Deine Einlassung in den Text
und
viele Grüße
Eldora
Ob ich mich als Mann (und damit sämtlicher Strickkenntnisse abhold) an diesen Text wagen soll? Ich versuches einfach mal. Schlimmer als eine Reihe Luftmaschen kann es ja nicht werden
(Luftmaschen häkelt man, oder
)
O.K., zum Text. Zunächst hat es mich ein wenig überrascht, nach dem ersten Absatz schliesslich mit einer Einlassung zum Thema Stricken konfrontiert zu werden. Und habe mich natürlich gefragt, wie das mit dem Einstieg zusammengebracht werden kann. Dann kam aber jener Teil, der anklingen lässt, dass die Prot eigentlich nichts fertig strickt, zumindest nichts Tragbares und dass sie alles wieder aufribbelt und erneut zu Knäulen aufwickelt. Zum Schluß noch die Nadeln, die ihr so wichtig sind.
Es geht, wie ja der erste Abschnitt schon besagt, um das "Sehnen nach Form" oder anders gesagt. "Das Sehnen des Stoffes nach einer Form". Wobei der text dann zeigt, dass der Stoff sich nicht nach einer Form sehnt, sondern nach der "FORMWERDUNG". D.h. nicht das gestrickte Objekt ist das Ziel, sondern das Stricken an sich. Umgelegt auf den menschlichen Geist, oder unser Sein, unser Ich, ist es nicht der Sinn etwas zu sein, sondern etwas zu werden. Und das immer wieder, wobei der Stoff, aus dem wir gemacht sind, unser Geist, immer wieder aufgerollt und neu verwendet wird. Es sei denn, ein Knoten entseht, etwas, was diese immer wiederkehrende Neugestaltung behindert. Das können ja viele Dinge sein: Liebe, Krankheit, Tod. Dennoch haben wir das, was uns diese Gestaltung ermöglicht, unsere Stricknadeln, das ist unser freier Wille.
So stricke ich mir den Text zusammen, und so gefällt er mir. Vielleicht gibt es ja aber auch noch andere Kommentare und ich trenn alles wieder auf und fange von vorne an.
Liebe Grüße
Sam


O.K., zum Text. Zunächst hat es mich ein wenig überrascht, nach dem ersten Absatz schliesslich mit einer Einlassung zum Thema Stricken konfrontiert zu werden. Und habe mich natürlich gefragt, wie das mit dem Einstieg zusammengebracht werden kann. Dann kam aber jener Teil, der anklingen lässt, dass die Prot eigentlich nichts fertig strickt, zumindest nichts Tragbares und dass sie alles wieder aufribbelt und erneut zu Knäulen aufwickelt. Zum Schluß noch die Nadeln, die ihr so wichtig sind.
Es geht, wie ja der erste Abschnitt schon besagt, um das "Sehnen nach Form" oder anders gesagt. "Das Sehnen des Stoffes nach einer Form". Wobei der text dann zeigt, dass der Stoff sich nicht nach einer Form sehnt, sondern nach der "FORMWERDUNG". D.h. nicht das gestrickte Objekt ist das Ziel, sondern das Stricken an sich. Umgelegt auf den menschlichen Geist, oder unser Sein, unser Ich, ist es nicht der Sinn etwas zu sein, sondern etwas zu werden. Und das immer wieder, wobei der Stoff, aus dem wir gemacht sind, unser Geist, immer wieder aufgerollt und neu verwendet wird. Es sei denn, ein Knoten entseht, etwas, was diese immer wiederkehrende Neugestaltung behindert. Das können ja viele Dinge sein: Liebe, Krankheit, Tod. Dennoch haben wir das, was uns diese Gestaltung ermöglicht, unsere Stricknadeln, das ist unser freier Wille.
So stricke ich mir den Text zusammen, und so gefällt er mir. Vielleicht gibt es ja aber auch noch andere Kommentare und ich trenn alles wieder auf und fange von vorne an.

Liebe Grüße
Sam
Liebe Eldora,
nun habe ich deine Text endlich auch gelesen und finde ihn höchst interessant und lesenwert.
Die zweite Ebenen hast du gut drchgezogen und ich glaube die Leser werden ganz von selbst zum Nachdenken gebracht. Das offene Ende, bon.
Kleinigkeiten, eher Unklarheiten zu Textstellen., die hoffentlich bisher noch niemand angesprochen hat.
Vermutlich habe ich ein Brett v. d. Kopf, aber ich weiß auch nach längerer Überlegung nicht, auf welche "From" du hier zielst.
Ich würde das "nicht" umstellen, weil es sonst ein wenig missveratändlich rüberkommt
Hier stimmt entweder der Bezug nicht oder du müsstest statt "hat" haben nehmen. Schließlich bestehen 250 g Wolle aus einzelen Fäden, auch wenn sie verknotet sind.
Liebe Grüße
Gerda
nun habe ich deine Text endlich auch gelesen und finde ihn höchst interessant und lesenwert.
Die zweite Ebenen hast du gut drchgezogen und ich glaube die Leser werden ganz von selbst zum Nachdenken gebracht. Das offene Ende, bon.
Kleinigkeiten, eher Unklarheiten zu Textstellen., die hoffentlich bisher noch niemand angesprochen hat.
eldora hat geschrieben:Mein Blick war auf die Welt und die Menschen fixiert und gefühlt, ohne zu richten, habe ich kurzum: ein Sehnen nach dieser Form gespürt.
Vermutlich habe ich ein Brett v. d. Kopf, aber ich weiß auch nach längerer Überlegung nicht, auf welche "From" du hier zielst.
eldora hat geschrieben:Auf dem Weg heim komme ich nichtan Wollgeschäften nicht vorbei – ich muss hinein und schauen,
Ich würde das "nicht" umstellen, weil es sonst ein wenig missveratändlich rüberkommt
eldora hat geschrieben: Kein einfacher, nein, sicher 250 Gramm wiederaufgerollter Wolle hat sich streckenweise dermaßen ineinander verschlungen, dass es mir unmöglich ist, diesen Teil einfach hinauszuschneiden
Hier stimmt entweder der Bezug nicht oder du müsstest statt "hat" haben nehmen. Schließlich bestehen 250 g Wolle aus einzelen Fäden, auch wenn sie verknotet sind.
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Liebe Grüße
Gerda
Hallo Sam und Gerda,
die Dame zuerst :)
Du hast mit alledem Recht und ich werde alle Deine Kritikpunkte ausbessern. Ich danke Dir sehr für die Gründlichkeit, mit der Du dem Text begegnet bist. Das hilft mir sehr. Hat vor Dir alles noch Niemand bemerkt :) --- ich schon gar nicht ;)
jetzt Du, Sam :)
Auch Dir gebührt mein Dank, und das für Deine wertvollen Gedanken. Nicht ganz das waren die meinen, als ich den Text schrieb, aber auch diese, Deine, sind auf den Text voll anwendbar, und vor allem: interessant!!!
Auch Dank dafür, dass Du 'trotz Deines Geschlechts *lach*' Dich daran gewagt hast. Nein, wahrlich hat es mit Stricken, der Handarbeit, nix zu tun. Die Muster habe ich aus einem Strickforum gepickt, sie sind mit Bedacht gewählt (Schlauch-, Netz- und Gitter-, Kreuzpatent, Perl-, Reiskorn, Ziegelmuster). Sie verdeutlichen die Gedanken und Gefühle der Prot.
Danke danke danke
Euch für das 'Geschenk',
als dass ich Eure Les- und Kommetierarten empfinde!
Grüße
Eldora
die Dame zuerst :)
Du hast mit alledem Recht und ich werde alle Deine Kritikpunkte ausbessern. Ich danke Dir sehr für die Gründlichkeit, mit der Du dem Text begegnet bist. Das hilft mir sehr. Hat vor Dir alles noch Niemand bemerkt :) --- ich schon gar nicht ;)
jetzt Du, Sam :)
Auch Dir gebührt mein Dank, und das für Deine wertvollen Gedanken. Nicht ganz das waren die meinen, als ich den Text schrieb, aber auch diese, Deine, sind auf den Text voll anwendbar, und vor allem: interessant!!!
Auch Dank dafür, dass Du 'trotz Deines Geschlechts *lach*' Dich daran gewagt hast. Nein, wahrlich hat es mit Stricken, der Handarbeit, nix zu tun. Die Muster habe ich aus einem Strickforum gepickt, sie sind mit Bedacht gewählt (Schlauch-, Netz- und Gitter-, Kreuzpatent, Perl-, Reiskorn, Ziegelmuster). Sie verdeutlichen die Gedanken und Gefühle der Prot.
Danke danke danke
Euch für das 'Geschenk',
als dass ich Eure Les- und Kommetierarten empfinde!
Grüße
Eldora
Hallo Eldora,
du hast es wirklich mit dem Surrealen. Dieser Text hat es in sich. Ist verstrickt und eigentlich doch nicht,-) Das macht ihn für mich sehr spannend. Übrigens, stell doch bitte deine neue Fassung oben in das Kopfposting als 2. Fassung über die erste, damit man einen besseren Überblick hat, ok? Bin mal mit ein paar Anmerkungen zur 2. Fassung drin (teilweise fett markiert oder darunter geschrieben):
Ein Insekt ist ein Tier. Deshalb besser: ...können, vielleicht ein Insekt oder ...
Geister, Seelen, Komma wie ich waren sie,
Das Komma hinter Körpern müsste eigentlich weg, es sei denn du willst hier besonders den Verstand betonen.
Hier fände ich besser:
Gefühlt, ohne zu richten, spürte ich ein Verlangen nach dieser menschlichen Form.
Anderes Wort für "ergeben" wählen. (Und evtl. drei Pünktchen dahinter, sozusagen als "leise" Überleitung, aber dennoch den Absatz danach lassen)
Oder: Aus meinem Dasein .... hat sich eine ... ergeben ("als" weg und "Aus" an den Anfang) oder: Mein Dasein .... erwies sich als eine...Mustern.
immerzu, wenn ich nicht arbeiten muss. (Okay, dann, --> weg)
"allerdings" streichen
na ja
zwei Fäden
sie (klein) werden es bleiben. Oder nach "Nadeln" einen Punkt.
"vertanen" hört sich nicht gut an. Vielleicht: die nicht genutzten.
Insgesamt würde ich mehr Absätze einfügen.
Eine gute Story voller Methaphern, so einfache Worte mit großer Bedeutung, wirklich gut geschrieben, dieser bizarre Kreislauf.
Saludos
Mucki
du hast es wirklich mit dem Surrealen. Dieser Text hat es in sich. Ist verstrickt und eigentlich doch nicht,-) Das macht ihn für mich sehr spannend. Übrigens, stell doch bitte deine neue Fassung oben in das Kopfposting als 2. Fassung über die erste, damit man einen besseren Überblick hat, ok? Bin mal mit ein paar Anmerkungen zur 2. Fassung drin (teilweise fett markiert oder darunter geschrieben):
Damals, als ich noch einfach ( "einfach" würde ich streichen, durch das Wort "wahr" ohne Adjektiv dazu wird es bedeutunsvoller) wahr war, ein Bündel molekularer Massen in der Zwischenwelt, im Niemandsland, und die Schöpfung um mich, da ( "da" ist überflüssig) hatte ich geliebäugelt mit dem Dasein in einem wie auch immer gearteten Körper, wobei ich nicht weiß, ob das alles so ganz mit rechten Dingen zuging.
Ich hätte auch ein Tier werden können, ein Insekt oder eine Spinne - ja, eine Spinne - vielleicht aus der Unterordnung Mesothelae?
Ein Insekt ist ein Tier. Deshalb besser: ...können, vielleicht ein Insekt oder ...
Ich sah kreative Geister, Seelen wie ich waren sie,
Geister, Seelen, Komma wie ich waren sie,
versteckt in Körpern, mit Verstand
Das Komma hinter Körpern müsste eigentlich weg, es sei denn du willst hier besonders den Verstand betonen.
Gefühlt, ohne zu richten, habe ich kurzum: ein Sehnen nach dieser menschlichen Form gespürt.
Hier fände ich besser:
Gefühlt, ohne zu richten, spürte ich ein Verlangen nach dieser menschlichen Form.
Mein Dasein in einer hochzivilisierten Welt – nein, Gesellschaft, hat sich als eine Vielzahl von Maschen und Mustern ergeben.
Anderes Wort für "ergeben" wählen. (Und evtl. drei Pünktchen dahinter, sozusagen als "leise" Überleitung, aber dennoch den Absatz danach lassen)
Oder: Aus meinem Dasein .... hat sich eine ... ergeben ("als" weg und "Aus" an den Anfang) oder: Mein Dasein .... erwies sich als eine...Mustern.
die Stricknadeln klappern unentwegt und immerzu. Okay, dann, wenn ich nicht arbeiten muss.
immerzu, wenn ich nicht arbeiten muss. (Okay, dann, --> weg)
Die Farben sind mir dabei allerdings egal.
"allerdings" streichen
naja
na ja
als Reihenbeginn 2 Fäden
zwei Fäden
Sie sind mein Schicksal, diese Nadeln, Sie werden es bleiben.
sie (klein) werden es bleiben. Oder nach "Nadeln" einen Punkt.
denke an die Möglichkeiten, die vertanen.
"vertanen" hört sich nicht gut an. Vielleicht: die nicht genutzten.
Insgesamt würde ich mehr Absätze einfügen.
Eine gute Story voller Methaphern, so einfache Worte mit großer Bedeutung, wirklich gut geschrieben, dieser bizarre Kreislauf.
Saludos
Mucki
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