Jede andere Stadt - Teil Drei
ich habe tatsächlich mal die deutsche Übersetzung eines Fragebogens für einen chinesischen Führerschein gelesen. Sehr interessant. Vielleicht hilft bei dem nicht gerade eleganten Satz ja ein Fragezeichen?
Hm, nein, hilft mir nicht`?

Das mit dem Fenster: Entschuldige, dass das schon genannt wurde, ich habe das nicht verfolgt. Ich hatte mir das Fenster auch schon so vorgestellt (komischerweise mit ockerekligen Kacheln..oder steht da soswas..naja, egal
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Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Paul,
ich habe das Bedürfnis, dir aus meiner Sicht noch etwas zu deinem 3. Teil zu schreiben. Jetzt, da ich diesen Teil gelesen habe, ist mir aufgegangen, dass du im Begriff bist ein Buch zu füllen, und zwar kein Bändchen mit Erzählungen, sondern einen dicken Band, mit einem Roman.
Du hast die Charaktere deiner Protagonisten so angelegt, dass ich meine erkennen zu können, dass sie den Raum, den du ihnen offenbar zugestehst auch mit Leben aus deiner Feder füllen werden.
Ich kann es nicht wirklich begründen, aber erfühlen, dass es so werden wird. Die Personen sind skizziert, ich habe sie auch schon ansatzweise verinnerlicht, es wird noch dauern bis alle Protagonisten ihre „Rollen“ innehaben und die Handlung sich vollends entfalten kann, aber ich spüre, dass es geschehen wird.
Liebe Nachtgrüße
Gerda
ich habe das Bedürfnis, dir aus meiner Sicht noch etwas zu deinem 3. Teil zu schreiben. Jetzt, da ich diesen Teil gelesen habe, ist mir aufgegangen, dass du im Begriff bist ein Buch zu füllen, und zwar kein Bändchen mit Erzählungen, sondern einen dicken Band, mit einem Roman.
Du hast die Charaktere deiner Protagonisten so angelegt, dass ich meine erkennen zu können, dass sie den Raum, den du ihnen offenbar zugestehst auch mit Leben aus deiner Feder füllen werden.
Ich kann es nicht wirklich begründen, aber erfühlen, dass es so werden wird. Die Personen sind skizziert, ich habe sie auch schon ansatzweise verinnerlicht, es wird noch dauern bis alle Protagonisten ihre „Rollen“ innehaben und die Handlung sich vollends entfalten kann, aber ich spüre, dass es geschehen wird.
Liebe Nachtgrüße
Gerda
Lieber Paul,
nun habe ich mal all meinen kleinherzigen Lyrikermut zusammengenommen und mich in den Prosadeschungel gestürzt und alle drei Teile von "Jede andere Stadt" gelesen. Es hat mich gefesselt, nicht nur, weil Münster darin vorkommt, sondern weil die Erzählung authentisch ist und Deine Sprache die Authenzität transportiert. Nur bei einigen kleinen Stellen, teilweise dann doch bezüglich Münster
habe ich Einwände. Ich schreibe das der Einfachheit halber alles hier auf, denn sonst .. sonst weiß ich auch nicht, ich schreib's trotzdem hierher.
Teil 1, 2. Passage, Da schreibst Du
"Die Möbel hielten den Atem an"
Ich mag das sprachlich eigentlich gern, doch wirst Du da als Erzähler mit einem Male lyrisch und dadurch fällt diese Stelle etwas aus dem Gesamtzusammenhang.
Weiter unten (immer noch Teil 1) schreibst Du
"Für die schöne Überwasserkirche hatten sie kaum einen Blick ..."
"schön" ist nun wirklich eine langweilige, schlappe Beschreibung der Überwasserkirche, die ja selbst in Münsters reichhaltiger Kirchenlandschaft durch ihren breitbrustigen (gibt es das) gotischen Stil auffällt. Also entweder weg mit dem "schön" und/oder aber irgendein anderes Adjektiv für die Überwasserkirche würde ich vorschlagen,.
Gleich im nächsten Satz fehlt dem "überquerte" ein n.
Noch weiter uns (immer noch Teil 1) schreibst Du
"und ignorierten selbst die Lambertikirche mit ihren Käfigen"
Kleines Geständnis am Rande: ich habe die Käfige der Lambertikirche auch erst wahrgnommen, als ich schließlich die Geschichte dahinter kannte, sie hängen ja nun nicht direkt in Augenhöhe (es sei denn man ist SEHR groß, so ca. 90 Meter
). Noch dazu geht es mir ähnlich wie Lichel, auch für mich ist in der Geschichte Nacht und da sähe man dann nix ...
Schließlich heißt es auch noch in Teil 1
"Paul wählte irgendein Gericht mit Fleisch"
Das halte ich für eine sehr seltsame Mischung zwischen spezifisch und unspezifisch ....
In Teil 2 ist mir der Eingangsgedanke geläufig, wie wenig man doch über Städte in China weiß, die ungefähr die Größe von Berlin haben etc. Die Art ihn zu formulieren hat mir gefallen. Der Gedanke
"was war Sciene fiction, wenn die Realität aussah wie ein Kinofilm" ist mir auch geläufig, doch hier eindeutig zu plakativ, da ist mir wenig eigenes dran, bzw. man sieht das eigene nicht, weil jeder zweite es ähnlich denkt und formuliert (da will ich Dir nicht zu nahe treten, ich hoffe, man versteht, was ich meine und wie)
Schließlich schreibst Du in Teil 3
"Wenn es jetzt in Münster nicht regnet, dann läutet bestimmt eine Kirchenglocke, dachte Paul."
Der Grund, dass er das dachte, scheint mir, dass das in Münster eine so gängige Redewendung ist, dass sie einem jeder, der mal in Münster gewesen ist, erzählt, wenn er das Wort Münster hört (zusammen mit den Steigerungsformen "schwarz-Münster-Padeborn"). Das könnte für mein Dafürhalten entweder als Zitat kommen oder eben eigener sein.
Ach, was mir noch einfällt: Tatsächlich schaukelt im ersten Teil, erster Absatz, die perpsektive hin und her, mal ist Paul der Mittelpunkt, mal der Taxifahrer, der so gern Heidegger liest (in die Hölle mit ihm
), das hälst Du allerdings nicht durch - was auch schwer wäre - und so ist es als stilistisches Mittel etwas solitär.
Ich sollte, damit das nicht so gemeckert klingt, nochmal schreiben, dass ich die drei teile, alle drei sehr gerne gelesen habe, dass ich die Rückgriffsituation mag, den steten Wechsel zwischen zwei so verschiedenen Orten ...
Bin gespannt auf mehr.
Liebe Grüße
Max
nun habe ich mal all meinen kleinherzigen Lyrikermut zusammengenommen und mich in den Prosadeschungel gestürzt und alle drei Teile von "Jede andere Stadt" gelesen. Es hat mich gefesselt, nicht nur, weil Münster darin vorkommt, sondern weil die Erzählung authentisch ist und Deine Sprache die Authenzität transportiert. Nur bei einigen kleinen Stellen, teilweise dann doch bezüglich Münster
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Teil 1, 2. Passage, Da schreibst Du
"Die Möbel hielten den Atem an"
Ich mag das sprachlich eigentlich gern, doch wirst Du da als Erzähler mit einem Male lyrisch und dadurch fällt diese Stelle etwas aus dem Gesamtzusammenhang.
Weiter unten (immer noch Teil 1) schreibst Du
"Für die schöne Überwasserkirche hatten sie kaum einen Blick ..."
"schön" ist nun wirklich eine langweilige, schlappe Beschreibung der Überwasserkirche, die ja selbst in Münsters reichhaltiger Kirchenlandschaft durch ihren breitbrustigen (gibt es das) gotischen Stil auffällt. Also entweder weg mit dem "schön" und/oder aber irgendein anderes Adjektiv für die Überwasserkirche würde ich vorschlagen,.
Gleich im nächsten Satz fehlt dem "überquerte" ein n.
Noch weiter uns (immer noch Teil 1) schreibst Du
"und ignorierten selbst die Lambertikirche mit ihren Käfigen"
Kleines Geständnis am Rande: ich habe die Käfige der Lambertikirche auch erst wahrgnommen, als ich schließlich die Geschichte dahinter kannte, sie hängen ja nun nicht direkt in Augenhöhe (es sei denn man ist SEHR groß, so ca. 90 Meter
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Schließlich heißt es auch noch in Teil 1
"Paul wählte irgendein Gericht mit Fleisch"
Das halte ich für eine sehr seltsame Mischung zwischen spezifisch und unspezifisch ....
In Teil 2 ist mir der Eingangsgedanke geläufig, wie wenig man doch über Städte in China weiß, die ungefähr die Größe von Berlin haben etc. Die Art ihn zu formulieren hat mir gefallen. Der Gedanke
"was war Sciene fiction, wenn die Realität aussah wie ein Kinofilm" ist mir auch geläufig, doch hier eindeutig zu plakativ, da ist mir wenig eigenes dran, bzw. man sieht das eigene nicht, weil jeder zweite es ähnlich denkt und formuliert (da will ich Dir nicht zu nahe treten, ich hoffe, man versteht, was ich meine und wie)
Schließlich schreibst Du in Teil 3
"Wenn es jetzt in Münster nicht regnet, dann läutet bestimmt eine Kirchenglocke, dachte Paul."
Der Grund, dass er das dachte, scheint mir, dass das in Münster eine so gängige Redewendung ist, dass sie einem jeder, der mal in Münster gewesen ist, erzählt, wenn er das Wort Münster hört (zusammen mit den Steigerungsformen "schwarz-Münster-Padeborn"). Das könnte für mein Dafürhalten entweder als Zitat kommen oder eben eigener sein.
Ach, was mir noch einfällt: Tatsächlich schaukelt im ersten Teil, erster Absatz, die perpsektive hin und her, mal ist Paul der Mittelpunkt, mal der Taxifahrer, der so gern Heidegger liest (in die Hölle mit ihm
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Ich sollte, damit das nicht so gemeckert klingt, nochmal schreiben, dass ich die drei teile, alle drei sehr gerne gelesen habe, dass ich die Rückgriffsituation mag, den steten Wechsel zwischen zwei so verschiedenen Orten ...
Bin gespannt auf mehr.
Liebe Grüße
Max
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