Kolumne

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Eule
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Beitragvon Eule » 22.12.2016, 15:15

Es war kalt, wie immer um diese Zeit. Die Wege begannen anzufrieren, die Unfälle häuften sich, schweres Gerät und süsse Tröstereien, wer konnte, blieb hinter dem Herd sitzen. Die Weltkorrespondenten erzählten von zuviel Gewalt, kleine Teilschritte wurden gefeiert, als wären die wichtigsten Probleme gelöst. Klein war die Hoffnung, aber gehegt und gepflegt, eine Ausgabe mehr, eine weniger, die Vorbereitungen auf einen Jahreswechsel ins Ungewisse. Das machte Mut, musste so sein, den Schwierigkeiten Namen geben, in den Gesichtern der Menschen waren sie zu lesen, die Wünsche fürs Morgen.
Ein Klang zum Sprachspiel.

OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 24.12.2016, 13:28

Gäbe es keine Kalender, wäre morgen einfach ein neuer Tag. Die Suggestion - Nährstoff der menschlichen Wahngebäude. Irgendwann fallen regelmäßig die Mauern und der Blick reicht wieder bis zum Horizont bei Klarheit nach dem Staub.
Prosa (u.a.) als Resonator. Echo aus dem Off.
Ein paar ausgewählte Werke zur Stillung weiterer Neugier:
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
Gedichte von: Der beste Dichter der Welt und XRayFusion.

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 02.01.2017, 20:50

"Klein war die Hoffnung, aber gehegt und gepflegt."

Ja, wenn man genau hinguckt, kann man in den Gesichtern die Wünsche fürs Morgen lesen.

Ein guter Text zum Jahresanfang.


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