Problemgespräch im Vatikan

[Niko]

Problemgespräch im Vatikan


Zum wiederholten Male saßen Papst Franziskus und sein engster Vertrauter Servallo beisammen. Servallo kommt gleich zur Sache. Dafür wird er von Franziskus sehr geschätzt. "Eure Heiligkeit, Sie wissen….- um den heiligen Stuhl ist es nicht gut bestellt."
"Ja" erwiderte Franziskus bedrückt, "Ich weiß. Wie oft habe ich Gott schon um Beistand gebeten. Aber auch er kann mir in dieser Situation nicht helfen."
Mit einem vielsagenden Blick erwiderte Servallo: "Ich denke eher, Heiliger Vater, dass dies mehr ein irdisches denn ein himmlisches Problem ist. Sie sollten gut überlegen, was in dieser Sache zu tun sei!" Der Monsignore blickte nachdenklich auf seinen Schreibtisch und sah sich stirnrunzelnd die ihm vorliegenden Unterlagen etwas genauer an.

Manchmal muss man vielleicht einen Schnitt machen" stöhnte Franziskus mit einer Art demütiger Erschöpfung, wie sie wohl nur Heiligkeiten zu eigen sein können.
Monsignore Servallo lächelte etwas verlegen, als wolle er nicht gerne zeigen, wie Recht er dem Papst gab. "Das finde ich einen sehr guten Ansatz, Eure Eminenz! Wenngleich auch eine drastische Methode. Warum wollen Sie es nicht lieber mit einem leichteren, sanfteren Weg versuchen?“ Servallo hielt es für besser, den ehrwürdigen Papst vorlegen zu lassen, um dann danach den ein oder anderen Punkt hinzu zu fügen.

"Ach wissen Sie, Monsignore, wenn ich diesen Zustand bedenke, weiß ich gar nicht so recht, wo es am sinnvollsten wäre, anzusetzen. Ich denke, dass eine allgemeine Verschlankung ein guter Weg sein könnte.“

Servallo nickte verstehend und fügte hinzu: „Wir alle sind irgendwie zu satt und zu gierig geworden. Das bringt uns unter Umständen dem Herrn schneller näher, als uns lieb ist, wenn wir dagegen nicht problembewusst ankämpfen!“
„Jajaja“ der Papst winkte gequält ab. „Ich weiß das doch alles sehr wohl! Und nach einem kurzen Seufzer, bei dem sich seine Heiligkeit über die gekräuselte Stirn wischte fuhr er fort: „Servallo, Sie sind mein engster Vertrauter. Bitte geben Sie mir einen Rat, wie ich in dieser Sache vorgehen sollte“. Franziskus klang beinahe verzweifelt.

Servallo kramte in seiner Tasche und holte eine kleine braune, unscheinbare Flasche hervor: „Nehmen Sie davon erst einmal 3 x täglich 30 Tropfen, Eure Eminenz! Dann sehen wir weiter. Kein fettiges Essen und viel trinken! Ich bin mir sicher, dass es spätestens nach 2 Tagen deutlich besser um den heiligen Stuhl bestellt sein wird.“

[CPMan]

Lieber Niko,

ich muss sagen: schon beim ersten Lesen des heiligen Stuhls war mir irgendwie klar, dass es um Fäkalien geht und nicht um den eigentlichen 'heiligen Stuhl'. Dadurch wurde die Anekdote für mich sehr vorhersehbar und kam entsprechend auch wenig überraschend. Nun muss mein subjektives Empfinden nicht stellvertretend für das Empfinden anderer Leser stehen, die vielleicht, hoffentlich herzlich gelacht haben bei der Schlusspointe. Falls aber das Gros der Leser empfand wie ich, wäre zu überlegn, ob die Anekdote nicht allzu platt daher kommt.

Nichts für ungut, liebe Grüße,

CPMan

[Wolfgang]

Hallo!

Meinem Vorgänger kann ich mich teilweise anschließen. Die Pointe ist platt, auch wenn ich nicht gleich auf den Stuhl in seiner doppelten Bedeutung gekommen bin. Den Text finde ich gut, weil er eine Richtung antäuscht und dann einen Haken schlägt. Der Text ist platt, ja, aber hübsch formuliert. Ich selbst schreibe zuweilen auch solche Texte. Warum nicht, wenn es Spaß macht!

Bis dann!

Wolfgang

[Niko]

Hallo ihr beiden!

Danke für euer kommentieren! Naja....Als "nie prosa schreibender" hab ich nicht viel erhofft. Ich fand die Idee ganz amüsant, aber sie ist wohl nicht pointiert genug umgesetzt. Da stoß ich wohl - im Moment zumindest - an meine Grenzen..........Ich arbeite dran!

Beste Grüße - Niko