Schreiberling

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
CPMan

Beitragvon CPMan » 02.05.2016, 21:13

Verabredet sind wir für vierzehn Uhr, ich komme zehn Minuten früher. Die Sekretärin ist freundlich, wie immer, sie grüßt mich mit Namen, aber da ist keine Aufregung oder auch nur der Hauch von Bewunderung in ihrer Stimme. Ich komme als Bittsteller, das merkt sie sofort. Ich bin mir sicher, sie spürt meine Angst, meine Nervosität. Sie ist jung, vielleicht, aber sie kennt sich schon aus in ihrer Arbeit. Sie schickt mich zurück in den Vorraum. Sie lächelt lieb, aber da ist eine Bestimmtheit in ihrer Stimme.
Was glaubt sie, wer sie ist?

Ich stelle mir vor, wie sie abends mit ihren Freundinnen ausgeht oder mit ihnen telefoniert und Details über die Großen ausplaudert. „Der Wegener ist stets sehr charmant und flirtet mit mir, der Züchner ist ein stinkender Penner, der Klober immer elegant gekleidet, wirkt aber arrogant“, und so weiter und so fort. Und ihre Freundinnen sind ganz neidisch und interessiert, weil sie ihnen so nahe kommt und sie als ganz normale Menschen erleben darf.

Über mich verliert sie ihren Freundinnen gegenüber bestimmt kein Wort. Und da merke ich es wieder: ich schreibe, um bewundert zu werden. Und im gleichen Moment, in dem ich das denke, schäme ich mich schon für meine Eitelkeit.

Das Manuskript hat er vor drei Monaten bekommen. Eine schreckliche Zeit liegt hinter mir. Jeden Tag diese Gedanken: In welchem Kapitel er wohl gerade ist? Ob er es weglegt, ob er es vielleicht gar nicht weglegen kann? Hat er das Kapitel schon gelesen, in dem die Schulklasse den Fisch seziert (die beste Szene, meiner Meinung nach)? Preist er mein Buch gegenüber seinen Kollegen oder machen sie sich gemeinsam darüber lustig? Bin ich verlagsintern schon ein hasbeen, wie es neudeutsch heißt?

Ich fühle mich wie ein Kranker, der weiß, dass er bald sterben wird, obwohl ihm der Arzt noch nicht die Diagnose mitgeteilt hat.

Ich sitze auf der Couch im Vorraum, ich höre die Sekretärin am Telefon, aber ich verstehe nicht, was sie sagt. In Gedanken lege ich mir Argumente zurecht, warum dieses Manuskript ein Buch sein muss und ein Bestseller werden wird: Es war ganz anders als beim letzten Manuskript, ich habe viel unbeschwerter geschrieben, war aber trotzdem ganz fiebrig, so sehr haben mich der Stoff und der eigene Protagonist gepackt. Ich habe immer noch einen Namen, der ‚Mondfürst’ ist bis vor sechs Jahren in zwei Bundesländern noch Schullektüre gewesen. Man kann doch mit einer kleinen Auflage starten und dann sehen, was passiert. Diesmal wäre ich auch bereit, Lesungen zu machen, von mir aus eine Deutschlandtour, wenn es notwendig ist. Den Schmitt habt ihr veröffentlicht, die Susanne Lohfink mit ihren pubertären Widerwärtigkeiten, aber für mich gibt es kein Publikum und kein Geld? Ich bitte euch.

Plötzlich höre ich, wie die massive Holztür aufgeht. Ich höre Markus mit der Sekretärin sprechen und in vorauseilendem Gehorsam stehe ich auf. Dann erinnere ich mich, dass ich auf keinen Fall verzweifelt wirken will und ich setze mich schnell wieder hin. Ich schaffe es gerade noch, gelangweilt aus dem Fenster zu schauen, da steht Markus schon im Türrahmen.
„Hallo Werner!“, grüßt er mich freundlich.
„Markus“, sage ich bedächtig und betont langsam. Ich erhebe mich gemächlich aus dem Sofa und schaue Markus betont selbstbewusst in die Augen.
„Wie geht es dir?“
„Ach, du weißt ja“, erwidert Markus, „Berge von Papier, aber nur wenig Gold in der Mine!“
Ich lache. In meinen Ohren klingt es aufgesetzt. Wir schreiten durch das Büro der Sekretärin, ich lächle ihr nochmal zu (Sehen Sie, wie gut wir befreundet sind? Mich warten lassen, schämen Sie sich!), dann verschwinden wir in Markus’ Büro.

Während er um seinen ausladenden Sekretär herumgeht, bedeutet er mir mit einer lässigen Handbewegung, auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Ich versuche, seine Lässigkeit zu kopieren und fläze mich in den bereitstehenden Stuhl. Doch kaum, dass ich sitze, fühle ich mich wie auf dem Schafott, meine Handinnenflächen beginnen zu schwitzen, mir wird heiß und kalt. Ich bin angespannt. Meine Atmung gerät außer Kontrolle.

„Wie geht’s der Frau und den Kindern?“, fragt er unbedarft.
Ich stutze. Weiß er nichts von der Scheidung? Wir haben doch beim letzten Mal drüber geredet. Und was soll dieser Small Talk? Mich interessiert nur eins: Ja oder Nein? Änderungen einzelner Kapitel oder des Titels, von mir aus. Alternatives Ende, von mir aus. Kein Einfluss auf die Gestaltung des Umschlags, von mir aus! Hauptsache, ich höre ein JA! Ein klares JA!

„Gut!“, erwidere ich lapidar, um das Ganze abzukürzen.
Als eine unangenehme Pause entsteht, fühle ich mich genötigt, etwas hinterher zu schieben.
„Annemarie macht dieses Jahr ihr Abitur. Sie will Germanistik studieren“.
„Na also“, lacht Markus. „Ganz der Vater“.
Tja, ganz der Vater, wenn es denn der Wahrheit entspräche. Tatsächlich wird sie ihr Abitur wenn überhaupt mit Ach und Krach bestehen, und im Anschluss wahrscheinlich eine Ausbildung zur Bürokauffrau machen.

„Gut“, fährt Markus fort, „dann kommen wir mal zum ‚Golfballtaucher’. Ich sag’s gleich vorneweg: Ich finde es großartig!“

Ich richte mich auf. Hoffnung keimt in mir auf. Die erste Hürde ist genommen. Großartig! Großartig! Natürlich ist es großartig! Ich habe es ja schließlich geschrieben, denke ich. Aber bevor die Euphorie die Oberhand gewinnt, wird sie vom Misstrauen niedergerungen. Er, Markus, findet es großartig. Aber bedeutet das auch, dass es veröffentlicht wird? Seit der Neustrukturierung des Verlags hört man in Gesprächen mit anderen Autoren so einiges über den Auswahlprozess neuer Bücher, aber das Wort ‚transparent’ kam so gut wie nie darin vor. Hat Markus’ Wort noch dasselbe Gewicht wie vor zwanzig Jahren, als er quasi allein entschied, was in den Druck ging und was nicht?

„Wirklich, ganz großartig, vor allem die Szene im Phoenician Golf Club, mit dem Milliardär und seiner Frau. Ich habe lange nicht mehr so gelacht“.

Gelacht? Wieso gelacht? Die Szene war nicht komisch intendiert, wenn überhaupt, dann hätte ihm das Lachen im Hals stecken bleiben müssen. Eigentlich ist es doch eine ganz bittere Szene, die das menschenverachtende Gebaren der oberen Zehntausend brutal offenlegt. Gelacht! Mein Werk ist keine Komödie, kein Dramolett, es ist die spätrömische Dekadenz einer sich selbst entlarvenden Supermacht. So jedenfalls würde ich es in den Klappentext schreiben.

„Wie dem auch sei“, fährt Markus unbeirrt fort, „im Moment ist das Manuskript noch zur Prüfung bei Johannes Berger, unserem neuen Cheflektor. Aber, ich will ganz ehrlich mit dir sein: ich habe ihn gestern auf dem Flur getroffen und vorsichtig nach seiner Meinung bezüglich deines Manuskripts gefragt.“

Markus schaut mich an, macht eine dramatische Kunstpause und spuckt es dann aus: „Er hat direkt abgewunken“.

„Aha“, sage ich und verberge mit größter Not das Gefühl der Auslöschung, das sich in meinem Innern ausbreitet. „Und wieso?“.

Das Wort ‚wieso’ bringe ich nur mit brüchiger Stimme hervor.

Markus lächelt verlegen.

„Wenn ich das wüsste? Die neuen Herren da oben, die nennen mir selten Gründe. Die sagen Ja oder Nein, die halten den Daumen rauf oder runter. Ich bin bloß der Gladiator, der den tödlichen Stich setzen soll. Es tut mir leid, Werner, aber ich fürchte, hier bei uns wirst du nichts erreichen. Versuch es doch mal bei Hartmut Kaplan, vom Göffler Verlag, die haben ein Programm, da passt dein Buch vielleicht rein. Ich kann dir gerne die Nummer aufschreiben.“

Ich nicke bloß. Längst bin ich schon in mich zusammengefallen. Als er mir den Zettel reicht, schaffe ich es kaum, die Hand auszustrecken. Alle Körperspannung ist wie weggeblasen.

Ein paar Minuten später stehe ich schon wieder auf der Straße vor dem Verlagshaus, mit einem Post-It Zettel in der Hand. Der Klebstoff an den Fingern nervt mich und in einem Anfall aus Wut und Enttäuschung knülle ich den Zettel zusammen und werfe ihn auf den Boden.
Gutbürgerlich wie ich bin, hebe ich den zerknüllten Zettel vom Boden auf. Als ich mich wieder aufrichte, steht plötzlich der feiste Felix Gärtner vor mir. Er grinst.
„Na, Werner, hast du ne Ablehnung kassiert?“, fragt er lachend.
Ja, denke ich wütend, weil ich nicht so massentaugliche Regionalkrimis schreibe wie du. Seit ich Felix Gärtner mal auf einem Autorentreffen in Bad Münstereifel getroffen habe, duzt er mich. Dabei haben wir nur wenige Worte gewechselt.
Dennoch versuche ich Haltung zu wahren.
„Noch ist nichts entschieden“, sage ich bestimmt. „Der Markus will es veröffentlichen, aber dieser Johannes Berger, der ist wohl ein ziemlicher Großkotz“.
„Ach, so“, erwidert Felix Gärtner mit wissendem Blick, „sie haben das Schwarze-Peter Spiel mit dir gespielt“.
Mein irritiert fragender Blick ermuntert ihn sogleich, erklärend weiter zu plappern.
„Wenn der Verlag dein Buch nicht will, spielen sie guter Cop, böser Cop. Einer will dein Manuskript angeblich unbedingt, der andere ist total dagegen. Letztendlich gewinnt der böse Cop, aber der gute Cop will dich unbedingt halten. So gehen die sicher, dass du nicht sofort zu einem anderen Verlag abwanderst.“
Ich will einwenden, dass Markus mir ja selbst die Adresse eines anderen Verlags genannt hat, aber ich habe keine Lust auf ein Gespräch mit Gärtner, also nicke ich bloß stumm.
„Du, ich muss“, sagt dann Felix Gärtner, „ich unterschreib heute den Vertrag für die nächsten drei Eifelkrimis“.
Wir geben uns die Hand, dann verschwindet er im Verlagsgebäude.

Ich laufe ziellos durch die Straßen. Einen Alltag als solchen habe ich schon lange nicht mehr, entweder ich schreibe oder ich laufe herum. Ein paar Mal habe ich überlegt, wieder als Lehrer anzufangen, im Angestelltenverhältnis, aber immer wenn es darum ging, aktiv zu werden, habe ich den Hörer nicht abgenommen, den Brief nicht abgeschickt oder auf die Email nicht reagiert.

Als ich an einem dieser großen Buchläden vorbeikomme, spaziere ich hinein. Ich gehe zu den Büchern der aktuellen Bestsellerliste des Bereichs Belletristik und blättere bei den Top 5 in die ersten Seiten hinein. Wieder einmal beschäftige ich mich mit der Frage, was ein gelungener erster Abschnitt ist. Die ersten Sätze der hier ausgelegten Bücher jedenfalls langweilen mich zu Tode. Alle Sätze machen den Inhalt des Buches vorhersehbar: Junges, unbedarftes Mädchen lernt den großen Bankmagnaten kennen, der ein Geheimnis mit sich herumträgt. Ein alter Mann holt weit aus und erzählt seine Familiengeschichte über Generationen hinweg, die immer eng verknüpft mit der Weltgeschichte ist. Ein genialer Serienmörder treibt ein kniffliges Katz-und Maus Spiel mit dem abgehalfterten aber erfahrenen Kommissar aus Skandinavien. So geht es weiter. Was für ein Schund, denke ich, warum gibt es keine guten Autoren mehr, frage ich mich weiter, und weiß gleichzeitig, dass ich mich damit meine. Doch irgendwie will mein Selbstbetrug diesmal nicht richtig funktionieren: Ja, ja, sage ich müde und leise zu mir selbst, du bist ein verkanntes Genie, schon klar!

Als die Wörter und Sätze der Bücher, in die ich hinein blättere, nur noch bedeutungslose schwarze Tinte auf weißem Grund sind, verlasse ich mutlos die Bibliothek und falle zurück in die Einkaufsstraßen.
Passanten gehen an mir vorbei, aber niemand erkennt mich. Vor zwanzig Jahren noch gab es diese Blicke, diese Augen, die sagten: Ist das nicht...? Und: Was macht der denn hier? Jetzt ist da nur noch Gleichgültigkeit. Wer ist der alte Mann? Egal, er stört, er steht mir im Weg.

So ganz ohne Ziel macht es wenig Sinn, nur herumzulaufen. Und so steuere ich mehr gedankenlos als bewusst auf meine eigene Wohnung zu. Im Hausflur treffe ich auf Frau Krämer, sie grüßt höflich, ich grüße zurück. Als die Wohnungstür ins Schloss fällt, bin ich zunächst erleichtert. Diese Ruhe, diese Stille.

Doch keine zwei Minuten später gehe ich schon in mein Arbeitszimmer und fahre den verdammten Computer hoch. Dieser dämliche Kasten, der mir vorgaukelt, er sei das Fenster zur Welt. Dieser beschissene Apparat, der mich manipuliert und von dem ich doch nicht los kann.
Ich öffne das Textverarbeitungsprogramm und schaue auf das leere Blatt. Jetzt ist das Blatt digital, aber das Gefühl ist dasselbe. Ein Gefühl von Respekt, von Angst, von Lust und Faulheit, von Energie, die beim ersten Tippen schon verpuffen kann und ein Gefühl von Ohnmacht.

Den ‚Mondfürst’ habe ich noch auf Maschine geschrieben, auf einer Olivetti M 40. Es gab zwar schon Computer und auch bessere Schreibmaschinen, aber ich wollte meinen Erstling zu einer körperlichen Erfahrung machen. Und das war es auch. Ich habe nie mehr so geschwitzt und geackert für ein Buch. Zumindest in meiner Erinnerung. Vielleicht ist es auch nur Geschichtsklitterung.

Ich schließe das Fenster mit dem Textverarbeitungsprogramm und gehe ins Internet. Bei einem Online-Versandhändler gebe ich meinen Namen ein und suche nach aktuellen Kritiken zum ‚Mondfürsten’. Ich finde keine. Der letzte Eintrag ist immer noch sechs Jahre alt, von Julian, 14, einem Schüler. Ich brauche den Kommentar nicht lesen, ich kenne ihn bereits auswendig: „Musste das Buch für Deutsch lesen. Hab es voll gehasst. Arschlangweilig!!!“
Dann suche ich noch nach den literarischen Verkaufsschlagern dieses Versandhändlers und lese mir die schlechtesten Rezensionen dieser Bestseller durch. Das beruhigt mich ein wenig, aber nur kurz.

Ich sitze noch eine Weile stumpfsinnig vor dem Computer. Eigentlich will ich ihn ausschalten, aber ich schaff es nicht. Irgendwann gebe ich mir einen Ruck, öffne das Fenster mit dem Textverarbeitungsprogramm und beginne zu schreiben:

Verabredet sind wir für vierzehn Uhr, ich komme zehn Minuten früher.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 02.05.2016, 22:50

Jau, genau so isses ... :daumen:

Zwei kleine Anmerkungen vom ersten Lesen (2x schaffe ich nicht, das Lesen längerer Texte am Bildschirm strengt mich zu sehr an):

"Geschichtsklitterung" kommt mir 'ne Nummer zu groß vor (ich kenne das Wort nur aus "der" Geschichte, also gesellschaftspolitisch, eher nicht persönlich-biografisch)

und, ebenfalls kurz vorm Schluss: Ich brauche den Kommentar nicht zu lesen.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 03.05.2016, 19:01

Hallo CPMan,

für mich dein bisher stärkster Text hier im Forum. Lebendig erzählt und stilistisch gut erträglich. Ein Autor der alten Schule verliert den Anschluss und gehört plötzlich zu den Verlierern. Sehr schön wie das Gefühl des Versagens rüberkommt, wie er damit umgeht ohne übertrieben aggressiv oder larmoyant zu werden. An der einen oder anderen Stelle musste ich gar schmunzeln. Kurzweilige Unterhaltung.

Okay, manchmal geht es noch ein wenig durch mit dir:

Doch kaum, dass ich sitze, fühle ich mich wie auf dem Schafott, meine Handinnenflächen beginnen zu schwitzen, mir wird heiß und kalt. Ich bin angespannt. Meine Atmung gerät außer Kontrolle.

Wie fühlt man sich auf dem Schafott?
Alles streichen bis auf: "meine Handinnenflächen beginnen zu schwitzen,"


erwidere ich lapidar

bedarf nicht der Erklärung


„dann kommen wir mal zum ‚Golfballtaucher’.

danke für den Lacher


Mein Werk ist keine Komödie, kein Dramolett, es ist die spätrömische Dekadenz einer sich selbst entlarvenden Supermacht. So jedenfalls würde ich es in den Klappentext schreiben.

auch hier, herrlich


Längst bin ich schon in mich zusammengefallen. Als er mir den Zettel reicht, schaffe ich es kaum, die Hand auszustrecken. Alle Körperspannung ist wie weggeblasen.

alles streichen bis auf: "Als er mir den Zettel reicht, schaffe ich es kaum, die Hand auszustrecken. "


Ja, denke ich wütend, weil ich nicht so massentaugliche Regionalkrimis schreibe wie du.

*hihi, ja, die Bad Banks der Literatur.

Gruß
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

pjesma

Beitragvon pjesma » 04.05.2016, 13:44

ja, auch sehr gelacht, bei "verlagsintern" :-)))), erinnert mich an eine filmszene aus film "besser geht nicht", wo eine schöne frau einem schwierigem man einen brief schreibt und stolpert beim wort "beinhalten". muss irgendwann in originalsprache hören :-)
liebe grüße

CPMan

Beitragvon CPMan » 29.07.2016, 12:56

Vielen Dank für die Kommentare und das Lob. Mir ist erst jetzt aufgefallen, dass ich mich noch nicht gemeldet habe. Danke auch an Nifl für die durchweg nützlichen Hilfestellungen.

Gruß,

CPMan

pjesma

Beitragvon pjesma » 30.07.2016, 20:25

diese logik verstehe ich nicht." Wenn der Verlag dein Buch nicht will, spielen sie guter Cop, böser Cop. Einer will dein Manuskript angeblich unbedingt, der andere ist total dagegen. Letztendlich gewinnt der böse Cop, aber der gute Cop will dich unbedingt halten. So gehen die sicher, dass du nicht sofort zu einem anderen Verlag abwanderst.“ wenn die das buch nicht wollen, dann darfs denen egal sein?

CPMan

Beitragvon CPMan » 31.07.2016, 10:59

Ich habe mir das so gedacht: Der Ich-Erzähler hat ja schon etwas geschrieben, das verlegt wurde und anscheinend auch erfolgreich war, d.h. die Leute im Verlag halten ihn nicht für gänzlich untalentiert. Aber sein aktuelles Machwerk ist Schrott. Da sie davon ausgehen, dass er weiterschreiben wird und vielleicht in Zukunft noch andere Manuskripte erstellt, wollen die Entscheider im Verlag zumindest die Option haben, seine zukünftigen Manuskripte als Erste zu sehen oder abzulehnen. Ergibt das Sinn für dich?

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 31.07.2016, 12:39

Ich finde, ganz unabhängig davon ist die Masche "an mir soll's nicht liegen, aber der Chef / Kollege / Gatte / Doktor mag's nicht erlauben ..." in allen Lebenslagen beliebt, wenn man schlicht absagen will.

Ich habe zum Beispiel, als ich noch arbeitete, oft gegenstandslose Kundenbeschwerden entgegennehmen müssen. Wenn ich keine Lust auf Diskussionen hatte, habe ich gern geantwortet: "Keine Ahnung, warum das so entschieden wurde, ich bin hier bloß die Auszubildende."

Ich finde die Geschichte sehr unterhaltsam; speziell die Szene, als der Erzähler in den Buchladen geht und die Beststeller anguckt, wirft ein bezeichnendes Licht auf Autoreneitelkeit.

Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

pjesma

Beitragvon pjesma » 31.07.2016, 13:34

xxx


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