Eine unmenschliche Maßnahme

[Kurt]

Jeden ersten Donnerstag im Monat besucht mich mein alter Kumpel Max. Wir trinken an dem Abend dann einige Bierchen zusammen und unterhalten uns über Gott und die Welt. Bei einem der letzten Treffen spielten wir in unserem Sausebraus eine Rechnung in Gedanken durch über die Bootsflüchtlinge aus Afrika, rein hypothetisch natürlich. Es waren zu dem Zeitpunkt ja viele Boote mit Flüchlingen nach Europa unterwegs gewesen. Und ein großer Teil war abgesoffen. Nun wollte man ein Schiff aus Deutschland losgeschicken, Ausschau zu halten und Ertrinkende zu retten. Max und ich zweifelten keinen Augenblick daran, das es sich schnell herumsprechen würde und sich immer mehr Flüchtende auf die gefährliche Odyssee übers Mittelmeer einlassen würden. Am Ende unserer Kalkulation kam heraus, dass letztendlich mehr Menschen ihr Leben verlieren würden, als vor dem Einsatz des Rettungsschiffs.

Warum lässt man nicht einfach zwanzig Schiffe ausrücken und vor dem Festland der Flüchlinge ankern. Da könnten die Leute ohne die verbrecherischen Schlepper in Anspruch zu nehmen in den sicheren Hafen Deutschland eingefahren werden. Warum spielt man ein Spiel mit ihnen, gefährlich wie Russisches Roulette.

Aber wie gesagt, ich hatte mit Max Bier getrunken, und wahrscheinlich sahen wir es mal wieder alles zu naiv.

[nera]

wir leben in einem rechen-land. und dann rechnen und streiten sich die geister über das bruttosozialdingens bis zum letztendlichen shootout. letztendlich bleibt dann das gewünschte unterm strich übrig oder auch nicht. zumindest hat man sich bemüht. demnächst rechnen sie aus, ob ein kriegseinsatz( oops; friedenseinsatz) in syrien, afganisthan, irak usw...vielleicht doch billiger sei. mal abgesehen davon, dass ja die rüstungsindustrie arbeitsstellen sichert. man verlässt sich auf das volx. die einen hetzen, die anderen helfen. so bleibt alles in der waage. und wir importieren weiter fachkräfte aus china oder so. oder hoffen, dass sich die deutschen in dunkelnächten massenhaft vermeeren....