Kurz vor dem Aufwachen hatte ich einen seltsamen Traum: Wasser kam runter von der Decke im Esszimmer. Ich ging die Treppe hoch und klingelte bei Michael und Aurelie, sie wohnen aber in Wirklichkeit unter mir, eine Etage tiefer. Nun, im Traum wohnten sie über mir, aber der Wasserschaden kam von der Küche, das Wasser hätte also durch die Decke in meine Küche fallen sollen, nicht ins Esszimmer. Ich verließ ihre Wohnung und dann packte mich eine plötzliche Wut und klingelte wieder bei ihnen, sie hatten eine Art Party und wirkten ganz gelassen trotz des weiterhin fließenden Wassers, sie machten auf und ich sagte zu ihnen, ich fände es sehr schwach, dass sie nicht mindestens bei mir geklingelt hatten um mich zu warnen. Aurelie ist Französin und erwartet ein Kind.
Nach dem Frühstück (schon seit 3 Tagen habe ich Durchfall) fuhr ich mit einem Taxi nach Hanutta. Ich betrat die Medina, die Altstadt also. Die ersten Händler waren dabei, ihre Geschäfte aufzumachen, konnten aber nicht umhin mich anzusprechen und ihre Ware anzubieten. Wenn es in ihrer Religion eine Auferstehung gäbe wäre das auch das erste was sie tun würden. Feilschen ist eine falsch verstandene Untugend. Ich will nicht die Tricks erwähnen, mit denen sie mich in ihre Geschäfte zu locken versuchten, die Reiseführerin hatte uns schon alles im Voraus erklärt.
Ich trank Pfefferminztee in einem schönen Café, eine russische Familie war da. Mir war es ziemlich kalt. Sie hatten ein Kind dabei, es war im Begriff, seine ersten Schritte zu machen. „Oh wie süß!“
Ich lief durch die engen Gassen. Ich wollte den Jasmin Verkäufer, der mir entgegen kam, fotografieren, ließ ihn an mir vorbei laufen, dann drehte ich mit um mit der bereiten Kamera, aber der schlauer Mensch drehte sich auch plötzlich um, so dass er mich dabei erwischte. Er hat genau gewusst, dass ich ihn von hinten fotografieren wollte. Jasmin Verkäufer sind schlaue Hunde. Er wollte Geld für das Foto haben, ich hatte aber kein Kleingeld dabei, so musste ich mit ihm in seine Wohnung gehen und Pfefferminztee trinken.
Später entdeckte ich ein deutsches Lokal mit frisch gebrautem Bier.
Ich fuhr mit einem Taxi zurück zum Hotel.
Nach dem Strand (es drohte ein Gewitter) ging ich zur Poolbar. Ich traute mich ein wenig im Pool zu schwimmen als ich erfuhr, dass er nur ein Meter fünfzig tief war.
„Je suis seul dans ma chambre“, sagte ich zu Olfa.
Es fing an zu regnen, ich ging in mein Zimmer. Kurze Zeit später klopfte es an der Tür, es war Olfa. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass sie kommen würde, ich hatte es nur im Scherz gesagt, ich wollte nichts von ihr, sie ist nicht mein Typ. Da sie aber da war, wollte ich sie nicht beleidigen und tat so, als ob ich mich für sie interessieren würde. Wir einigten uns auf ein Spiel, ich wusste, dass sie sich nicht vor einem fremden Mann ausziehen darf, und noch weniger in diesen Tagen, in denen sie fasten musste, ich sagte ihr also, ich würde eine schwarze Sonnenbrille aufsetzen und versprach ihr, die Augen nicht zu öffnen. Das Zimmer war recht dunkel mit den zugezogenen Gardinen. Ich legte mich aufs Bett, dass heißt, ich saß eher darauf, an der Wand angelehnt. Ich dachte, sie macht eine Art Striptease, aber sie zog einfach ihre Bluejeans aus und ...auch ihr Slip, dunkelrot in der Dunkelheit. Ich sah ihren Nackten Leib, das gelbe Micky Maus T-Shirt wollte sie nicht ausziehen. Ich war sehr müde und war im Begriff hinter der Sonnenbrille einzuschlafen, so sagte ich zu ihr, das würde genügen, sie hätte mich vollkommen glücklich gemacht. Sie zog sich wieder an, in dem Glauben, ich hätte mein Versprechen eingehalten.
Abends gab es Sangria.
Im Urlaub VI
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