Sie rief mich vom "Klingelbeutel" aus an: Ich sollte bitte das Essen zubereiten. Eine einfache Sache: die tiefgefrorenen "Hähnchen-Platte" in den vorgeheizten Ofen schieben. Die Hähnchen- Teile nicht wenden, kein Wein oder andere Flüssigkeiten nachgießen ...
Kurz vor neun, als das Essen fertig war, klingelte wieder das Telefon, diesmal aus "Chez Pierre". Sie fühlte sich sehr wohl dort, trank gerade einen Sekt, hatte Spanisch und Russisch gesprochen. Ob mir was ausmachen würde, alleine zu essen?
Früher habe ich, bei solchen Situationen, wie ein Hund gelitten. Mit der Zeit habe ich mich verändert. Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle: Erfahrung, Gewohnheit, Resignation. Eine gewisse Gleichgültigkeit und der Verlust der Begeisterungsfähigkeit sind der Preis der Abnabelung.
Sie kam zurück früher als ich dachte, früher als früher... Der größte Teil des Essens, im Ofen, war noch warm.
Ich frage mich, ob ich die Fähigkeit zu lieben verloren habe. Vielleicht ist das ein natürlicher Prozess, vielleicht empfindet man so im Alter. Es ist ein kitschiges Bild, das in einem kubanischen Schlager vorkommt, aber ich fühle mich wie jemand, der um eine Insel kreist, auf der sein Herz begraben liegt.
Hier das Dessert (Für Pjotr)
Ehrlich gesagt, wirken auf mich "sauwohl" und "wie ein Schwein" ungewohnt laut, Carlos.
Ich glaube, der Text könnte stärker wirken, wenn du deinen gewohnten zurückgenommenen Ton beibehieltest. Ich ahne, daß dir am Bildgehalt bei dem Zusammenhang zwischen den beiden Ausdrücken liegt, und das ist natürlich ein verführerisches kleines Mittel, deshalb ein Vorschlag von mir:
Ein ähnlicher Griff wäre es ja, aber etwas weniger drastisch (für mein Empfinden), wenn du du anstelle von "sauwohl" "pudelwohl" verwendetest, und anstelle von "wie ein Schwein" "wie ein Hund" - was meinst du?
Wieder ein starker Text von dir.
Liebe Grüße
Eva
Ich glaube, der Text könnte stärker wirken, wenn du deinen gewohnten zurückgenommenen Ton beibehieltest. Ich ahne, daß dir am Bildgehalt bei dem Zusammenhang zwischen den beiden Ausdrücken liegt, und das ist natürlich ein verführerisches kleines Mittel, deshalb ein Vorschlag von mir:
Ein ähnlicher Griff wäre es ja, aber etwas weniger drastisch (für mein Empfinden), wenn du du anstelle von "sauwohl" "pudelwohl" verwendetest, und anstelle von "wie ein Schwein" "wie ein Hund" - was meinst du?
Wieder ein starker Text von dir.

Liebe Grüße
Eva
Wenn ich mich Recht erinnere, auf jeden Fall so wie ich sie kenne, hat sie nicht "sauwohl" gesagt, das wäre plump und wirklich verletzend gewesen. Ich selbst habe offensichtlich die Stärke dieses Ausdrucks unterschätzt, bagatelisiert.
Und ich hatte eigentlich "wie ein Hund" gemeint.
So gefällt mir das Stück besser, entspricht mehr meinem Charakter. Danke Eva.
Und ich hatte eigentlich "wie ein Hund" gemeint.
So gefällt mir das Stück besser, entspricht mehr meinem Charakter. Danke Eva.
Das glaube ich dir, lieber Pjotr, es ist nur so, dass sie, am Telefon, das nicht gesagt hat.
Ich vermute, alles, was mit dem Wort Schwein zu tun hat, vulgär klingt. Vielleicht drückt man am Besten, wenn man Ur-Instinkte, niedrige Wünsche, oder vielleicht einfach das wahre Gesicht zeigen will der bekannte Ausdruck: "Die Sau raus lassen". Ich frage mich, wie alt dieser Spruch ist.
Unwillkürlich kommt mir jetzt der Gedanke, dass die meisten (alle?) Sprüche, sowie die Münzen, von Männern geprägt worden sind ...
LG
Carlos
Ich vermute, alles, was mit dem Wort Schwein zu tun hat, vulgär klingt. Vielleicht drückt man am Besten, wenn man Ur-Instinkte, niedrige Wünsche, oder vielleicht einfach das wahre Gesicht zeigen will der bekannte Ausdruck: "Die Sau raus lassen". Ich frage mich, wie alt dieser Spruch ist.
Unwillkürlich kommt mir jetzt der Gedanke, dass die meisten (alle?) Sprüche, sowie die Münzen, von Männern geprägt worden sind ...
LG
Carlos
Ich finde ja Tiernamen überhaupt nicht mehr vulgär. Früher vielleicht. Heutzutage verwende ich daher keine Tiernamen mehr wenn ich schimpfe. Denn ein Tiervergleich wertet ja auf, und nicht ab. Die Sau ist ein zärtliches, würdevolles, weibliches Schwein. Esel sind gescheit und vorausschauend. Lackaffen sind liebvolle Affen, die der Mensch lackiert hat, da kann der Affe nix dafür. Den heiligen Spruch "Macht euch die Tiere untertan" finde ich beschissen. Schaut lieber zu den Tieren hinauf, dann seht ihr, wo der Frosch die Locken hat.
Ahoy
P.
Ahoy
P.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste