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birke
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Beitragvon birke » 02.06.2014, 09:30

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Zuletzt geändert von birke am 05.06.2014, 23:13, insgesamt 2-mal geändert.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

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birke
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Beitragvon birke » 05.06.2014, 23:11

okay, nifl, grins.
baue nun oben die antenne ein ;-) - ja, sagt mir auch zu, eben auch symbolisch.
danke!
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Quoth
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Beitragvon Quoth » 06.06.2014, 16:28

Warum, liebe Birke, sitzen da "zwei schwarze Vögel" - und nicht zum Beispiel Dohlen? Oder Krähen? Oder Stare? Kennst Du Dich mit Vögeln so wenig aus, dass das so allgemein bleiben muss? Vielleicht sind es aber auch einfach Spatzen/Sperlinge - und nur im Gegenlicht wirken sie schwarz ... Neulich schriebst Du: "Seltene Tiere huschen durchs Gedicht." Das ist für mich gerade so aussagekräftig wie "Schöne Frauen". Was für seltene Tiere waren es? Fledermäuse? Oder gar Graue Langohren? Ich finde, gerade in puncto Naturbeschreibung sollten wir Autoren es uns nicht zu leicht machen.
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

jondoy
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Beitragvon jondoy » 06.06.2014, 16:46

Hallo Birke,

hab den Text jetzt selbst mal durchgelesen.

Der Text hat Atmosphäre. Das ist das Wichtige. Das andere sind Details, die den einen stören, den andern nicht.

Mir ist vielleicht noch etwas aufgefallen.
Der große erste Teil erzählt. Fein.
Der letzte Absatz hat einen etwas anderen Ton, find ich. Der resümiert mehr. Ich kann jetzt in dem Moment, wo ich das schreibe, den Text leider nicht lesen, ich kann ihn nicht herscrollen, also nicht die Gegenprobe machen, ob das Wort "resümiert" es wirklich trifft.
Die Sprache des großen ersten Teils sagt mir einfach noch mehr zu. Der ist so "leicht" erzählend, und doch lässt er alles auferstehen (vor dem geistigen Auge).

Namaste,
jondoy

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birke
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Beitragvon birke » 06.06.2014, 20:45

hallo quoth,

grundsätzlich stimme ich dir zu: schreibe so konkret wie möglich.
und über die „schwarzen vögel“ könnte man hier sicherlich streiten. klar könnte ich schreiben: zwei raben oder zwei krähen. aber versetz dich mal in die lage der protagonisten – also, ich jedenfalls glaube, dass sie in der situation gar nicht wahrnehmen, um welche vögel genau es sich handelt …

zu den „seltenen tieren“ – hier allerdings will ich nichts benennen! denn es kann sich doch dabei um alles mögliche handeln, um „seltene tiere der nacht“ – verschiedene tiere (?), die das lyr-ich/ man vielleicht gar nicht kennt? oder sind es nur schatten – oder oder oder …
hier brauche ich die offenheit, die „seltenen tiere“. als metapher eben auch.
danke auf jeden fall für das feedback.



hallo jondoy,
interessante wahrnehmung, danke für diese rückmeldung!
was mich nun interessieren würde – wäre denn für dich die ursprungsversion eventuell besser/ stimmiger zum rest?

liebe grüße
birke
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jondoy
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Beitragvon jondoy » 07.06.2014, 00:41

kann es dir nicht beantworten.

aus drei gründen.

zum einen ist das ist vielleicht so wie mit dem zauber des ersten augenblicks.
beinahe egal, welchen text ich hier im Forum ein zweites mal lese, es ist nicht mehr das erste lesen,
es ist dann schon reflektiert, analysiert, revidiert, neues fällt mir auf, früheres verblasst, was auch immer,
manchmal versteh ich einen text erst beim zweiten lesen oder ich les ihn dann völlig neu.

die ursprungsversion hab ich erst jetzt gelesen, nach deiner Frage.
sie hat mir tatsächlich diejenigen Fragen beantwortet, die mir beim ersten Lesen des letzten Absatzes so durch den Kopf gegangen sind.

vielleicht passt der jetzige letzte Absatz vom Ton her jetzt besser zum Ton des großen ersten Teils.
dennoch bin ich mir nicht sicher, ob mir beim ersten Lesen nicht doch die ursprüngliche Version des letzten Absatzes
"lieber" näher gewesen wäre...

... .wenn ich mir einen Film ein zweites Mal ansehe, was selten vorkommt, entdecke ich an ihm selten (nicht oft) noch eine zweite Spur, damit mein ich nicht nur Details, die mir beim ersten Mal nicht aufgefallen sind, manchmal entdecke ich beim zweiten Sehen, dass er noch viel vielschichtiger ist, als ich beim ersten Sehen wahrgenommen habe, in den seltenen Fällen, in denen dies passiert, gefällt mir der Film danach noch besser...doch oft passiert auch das Gegenteil, ich bemerke ich nach dem zweiten Sehen, dass er doch platter ist, als ich anfänglich wahrgenommen habe, weil mir das vielleicht beim ersten Sehen wegen der anfänglichen visuellen oder akustischen Sinneseindrücke gar nicht so....also entgangen ist..
Doch in den meisten Fällen gefällt er mir, wenn er mir besonders gut gefällt, bereits beim ersten Sehen.

Wenn ich mir deinen Text jetzt als Film vorstelle, also wenn er ein Film wäre, natürlich ein Kurzfilm, nur fünf Minuten lang, hätte ich seinen großen ersten Teil gleich beim ersten Sehen genau verstanden, und den letzten Teil auch, wenn er in der Ursprungsversion gelaufen wäre...so wäre er verfilmt worden, in der jetzigen Version ist er am Ende irgendwie verfremdet worden, er wurde da anders geschnitten.

zum dritten.
ich bin heute einfach zu müde,

das wars jetzt erst mal, mach Sommerpause.

Salü,
stephane/jondoy

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birke
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Beitragvon birke » 07.06.2014, 12:06

danke vielmals, veehrter stephane/jondoy!

und sehr wohl hast du für mich hiermit die frage beantwortet bzw. eine annäherung versucht, die ich wunderbar und sehr interessant finde.

(mir geht es mit filmen im übrigen ähnlich, ich schaue selten einen film zwei mal an, obwohl ich schon oft gedacht habe, vielleicht wäre das bereichernd, weil es möglicherweise noch neue aspekte eröffnet. aber auch bücher lese ich selten mehrfach ...)

ich werde mir beide versionen abspeichern und den text mal liegen lassen.
mal sehen, wie er auf mich wirkt, wenn ich ihn nach ein paar wochen/ monaten wieder lese.

danke noch mal und sommerliche grüße
von der birke
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