Die Bibliothek

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Sam

Beitragvon Sam » 17.09.2012, 18:00

Die Bibliothek



Zwei Tage bevor mein Vater starb, hatte er mich noch angerufen.
„Es ist schon wieder eins weg“, sagte er aufgeregt, „und weißt du welches?“
„Nein.“
„Der Somerset. Wie ich es vorausgesehen habe.“
„Tatsächlich, der Somerset“, sagte ich in einem Tonfall, der, wie ich hoffte, meinen Vater glauben ließ, ich würde mich daran erinnern, dass er vor einiger Zeit gesagt hatte, der Somerset würde der nächste sein, der verschwindet.
„Du musst unbedingt kommen. Wir müssen reden.“
„Ich komme am Montag“, erwiderte ich.
„Montag? Das ist ja erst nächste Woche. Da kann es schon zu spät sein. Es fehlt ja nur noch eins.“
„Vater“, sagte ich laut, „wenn du nicht willst, dass dich bald alle, mich eingeschlossen, für einen Irren halten, dann hör auf damit. Es ist noch lange nicht zu spät. Du bist zwar alt, aber kerngesund.“
„Was soll das denn heißen?“, fragte er, hörbar empört.
„Das soll heißen, dass zwar deine Bücher eins nach dem anderen verschwinden, dies aber kein Hinweis darauf ist, dass du auch bald verschwindest. Es sei denn du hast dir ein Ticket nach sonstwo gekauft und planst es auch zu benutzen.“
„Du bist ein Ekel, weißt du das? Und jetzt komm, verdammt! Mir läuft die Zeit davon.“

Also fuhr ich zu ihm.
„Ich hab schon alles aufgeschrieben, was du erledigen musst“, sagte er, als wir uns an den Küchentisch gesetzt hatten. Auf dem Weg hatte ich an einer Tankstelle zwei Dosen Bier gekauft, die ich jetzt öffnete. Ich überflog den Zettel. Es waren scheinbar detaillierte Anweisungen, wie seine Beerdigung zu verlaufen habe.
Als ich wieder aufsah, meinte er: „Ich hoffe, ich kann mich auf dich verlassen.“
„Natürlich kannst du dich auf mich verlassen. Und wenn es mal soweit ist, dann wird alles so gemacht, wie du es hier aufgeschrieben hast.“ Ich versuchte ruhig und gelassen zu bleiben.
Vater beugte sich über den Tisch, so dass seine knorpelige Nase fast meine Brillengläser berührte.
„Es ist bald soweit. Vielleicht morgen schon“, flüsterte er eindringlich.
„Vater“, versuchte ich es erneut, „wir waren letzte Woche beim Arzt. Er hat dich von Kopf bis Fuß untersucht. Dir fehlt nichts. Du könntest, wenn du wolltest sogar noch Kinder zeugen, hat er gesagt.“
Mein Vater machte eine abfällige Geste. „Ach dieser blöde Arzt. Hielt sich für besonders witzig. Hat doch keine Ahnung. Was weiß der denn schon von meinen Büchern. Außerdem, wie soll dieser Doktor etwas verstehen, was noch nicht mal mein eigen Fleisch und Blut versteht?“
„Was verstehen?“, fragte ich, „dass deine Bücher dich umbringen wollen?“
„Pah“, rief der Alte, „du bist ein widerlicher Ignorant. Es sind nicht die Bücher, die mich umbringen werden. Im Gegenteil. Die Bücher haben mich bisher am Leben erhalten. Es ist ihr Verschwinden, was mich töten wird.“

Dass meinem Vater nach und nach die Bücher seiner umfangreichen Bibliothek abhanden kamen war wirklich ein Rätsel. Angefangen hatte es kurz nach dem Tod meiner Mutter. Zunächst dachte ich, er hätte sie verlegt. Bestürzt zeigte er mir die Lücken in seinen Bücherregalen. Aber obwohl wir das ganze Haus auf den Kopf stellten, waren sie nicht aufzufinden. Mein Vater verdächtigte die Putzfrau und entließ sie. Von da an machte ich jeden Montag bei ihm sauber. Dennoch verschwanden immer wieder Bücher. Manchmal nur eins, manchmal mehrere. Die Intervalle waren unterschiedlich. Aber wenigstens einmal im Monat bekam ich einen Anruf von meinem Vater, indem er den weiteren Verlust eines Buches beklagte. Ich konnte es mir nicht anders erklären, als dass mein Vater, obwohl er geistig noch voll auf der Höhe erschien, an einer gewissen Form von Demenz litt und die Bücher entweder wegwarf oder außer Haus brachte, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Einmal nahm ich mir sogar eine Woche Urlaub und beobachtete die ganze Zeit sein Haus, um zu sehen ob es nicht doch er war, der die Bücher verschwinden ließ. Aber er ging höchstens in den Supermarkt um die Ecke oder zum Bäcker. Selbst den Müll untersuchte ich, fand aber nichts. Schlussendlich sagte ich mir, dass mein Vater irgendwo im Haus ein geheimes Versteck haben musste, wo er die Bücher deponierte und ich sie spätestens nach seinem Tod finden würde.

Was meinen Vater so beunruhigte war allerdings nicht nur dass, sondern welche Bücher aus seinen Regalen verschwanden. Die erste Zeit kam es ihm sehr willkürlich vor, aber irgendwann meinte er ein System erkannt zu haben.
Eines Tages legte er mir eine Liste vor, in die er alle Titel eingetragen hatte, die ihm bis zu diesem Tag abhanden gekommen waren.
„Und?“, fragte er gespannt, als ich mir seine Aufstellung angesehen hatte, „fällt dir was auf?“
„Vater“, erwiderte ich leicht gereizt, „du weißt, ich kann mit Büchern nicht viel anfangen. Die meisten der Sachen, die da stehen kenne ich gar nicht.“
Er verdrehte die Augen und nahm das Papier wieder an sich.
„Dann kannst du es ja gar nicht verstehen.“
„Erklär’s mir halt.“
„Warum, wenn du mich gar nicht ernst nimmst.“
„Ach Vater, natürlich...komm sag schon.“
Er setzte sich neben mich und legte den Zettel vor uns auf den Tisch.
„Also hier, Buch Nummer eins – Wahlverwandtschaften von Goethe. Das war das letzte Buch, welches ich mir gekauft habe. Vorigen Sommer, als wir nach Travemünde fuhren. Erinnerst du dich?“
Tatsächlich konnte ich mich daran erinnern, dass mein Vater von mir verlangte auf dem Weg von München an die Ostsee von der Autobahn abzufahren um irgendwo einen Buchladen zu finden, weil er noch etwas zum Lesen für seinen Kuraufenthalt kaufen wollte.
„Danach“, fuhr er fort, „ Die Lücke die der Teufel lässt – und – Die Stadt der Blinden. Die beiden letzten Bücher, die deine Mutter mir geschenkt hat. zu meinem achtundsiebzigsten. Dann verschwanden vier auf einmal. Und zwar alte Bücher, aus meiner Schulzeit, wunderbare Bücher, die ich durch all die Jahre hindurchgerettet habe. Zunächst dachte ich ja, es hätte was damit zu tun, wann ich die Bücher gekauft oder bekommen hatte. Nun aber, die alten Bücher, die ich schon so lange besaß. Bis mir einfiel, dass ich alle vier vor einigen Jahren habe von einem Buchbinder neu einbinden lassen. Danach sahen sie wieder aus wie neu. Sie kamen mir auch ganz neu vor, und da habe ich sie gerade noch mal durchgelesen, zum hundersten Mal denke ich.“
„Du meinst also“, sagte ich, ein wenig erleichtert so schnell hinter das sogenannte System gekommen zu sein, „die Bücher verschwinden in der Reihenfolge, in der du sie gelesen hast?“
„Ja, das dachte ich zunächst. Aber es waren nicht alle Bücher verschwunden, die ich gelesen habe. Hier, der Grass steht noch da, der Schwanitz, der Walser, die Sontag. Das Datum der Lektüre ist nur ein Kriterium, merkte ich. Es musste noch weitere geben.“
„Und, hast du die auch entdeckt?“
„Ja!“, sagte er triumphierend, und ich fand seine Begeisterung richtig drollig.
„Schau dir die Liste weiter an. Wir kommen langsam in die neunziger Jahre. Da gibt es Bücher, die ich neu gekauft habe und auch solche, die ich schon lange hatte und wieder gelesen habe. Manche allerdings nur stellenweise.“
„Halt, „unterbrach ich ihn, „woher weißt du, wann du welches Buch gelesen hast? Das ist mittlerweile zehn Jahre und länger her.“
Das faltige Gesicht meines Vaters verzog sich zu einem hämischen Grinsen.
„Das mein lieber Sohn, war genau der Punkt. Ich habe mir dieselbe Frage gestellt. Diese Bücher, da auf der Liste. Worin unterscheiden sie sich von den anderen, die da noch ganz unversehrt im Regal stehen. Nächte lang saß ich über der Liste und habe nachgedacht. Bis es mir dann auffiel. Es verschwinden nur die Bücher, an deren erste Lektüre ich mich erinnern kann. Oder daran, wie ich sie wiederentdeckte. Deswegen sind die Bücher, die ich in den letzten Jahren gekauft habe, beinnahe alle verschwunden. Je weiter es in die Vergangenheit geht, desto größer werden die Lücken.“

Das war zuviel für mich. Eine rein zeitliche Abfolge wäre noch nachvollziehbar gewesen. Nachprüfbar, was hieß, ich hätte die Möglichkeit gehabt, meinem Vater seinen Irrsinn irgendwie durch Logik auszutreiben. So aber verschwanden jene Bücher nach einem Schema, das einzig und allein er nachvollziehen konnte. Und solange ich nicht wusste, wo die Bücher abgeblieben waren, blieb mir nur übrig, so zu tun, als würde ich ihm glauben.

„Der nächste, der verschwindet, ist der Somerset.“ sagte er noch.


Dann war es eigenartigerweise monatelang ruhig, und das rätselhafte Bücherverschwinden hörte auf. Ich hatte es schon fast vergessen, bis zu jenem Anruf.
„Der Somerset. Wie ich es vorausgesagt habe.“

Nur einmal hatten wir in der Zwischenzeit noch darüber gesprochen. Mein Vater hatte eine schwere Erkältung und ich verlangte von ihm, im Bett zu bleiben. Missmutig trank er den Kamillentee, den ich ihm kochte. Wenn er Hunger hatte, machte ich ihm eine klare Brühe, die er, leise vor sich hinmaulend, löffelte. Irgendwann sagte er:
„Übrigens, wegen der Bücher. Ich weiß jetzt, was ihr Verschwinden zu bedeuten hat.“
„Jaja, ich weiß, sie verschwinden weil du dich an sie erinnern kannst.“
„Ja, deswegen verschwinden sie. Aber was ich bisher nicht wusste ist, warum sie verschwinden. Warum in dieser Reihenfolge und warum überhaupt.“
„Und, hast du das herausgefunden?“
„Natürlich. Ich beschäftige mich eben mit Dingen, die über die tägliche Lebensbewältigung hinausgehen. Was dir übrigens auch nicht schaden könnte.“
Ich überhörte diese Spitze und wischte ihm mit einem Handtuch den Mund ab, was ihn noch mehr verärgerte.
„Es ist ein Hinweis. Die Bücher verschwinden, weil sie mir damit sagen möchten, dass meine Zeit gekommen ist.“
„Deine Zeit gekommen?“
„Meine Zeit zu sterben. Ja.“
„Und das sagen dir deine Bücher, indem sie eins nach dem anderen verschwinden?“
Obwohl ich merkte, wie ernst es meinem Vater war, konnte ich weder meinen Ärger noch den aufkommenden Sarkasmus unterdrücken.
„Ich habe nicht erwartet, dass du mir glaubst, mein Junge. Du sollst einfach nur vorbereitet sein. Erst wird der Somerset verschwinden. Danach geht’s dann schnell.“

Angesichts des Wahnsinns sucht der Mensch, der sich für normal hält, Schutz im Schatten von Institutionen, denen er vertraut. In diesem Fall einem Arzt.
In der folgenden Woche ließ ich meinen Vater gründlich untersuchen. Mit einem mehr als ermutigenden Ergebnis. Von Demenz keine Spur. Und überhaupt warteten da noch eine ganze Reihe von angenehmen Lebensjahren auf ihn, so die Meinung des jungen aber durchaus kompetenten Mediziners.
„Du wirst schon sehen“, war alles, was mein Vater dazu sagte.



„Eins fehlt noch“, sagte Vater und schlürfte an seinem Bier.
„Und welches ist es deiner Meinung nach?“
„Ich weiß es nicht“
„Wie, du weißt es nicht?“
„An den Somerset kann ich mich genau erinnern. Den hab ich gelesen, damals, als ich in Kriegsgefangenschaft war. Ich war ja einer der wenigen, die englisch konnten. Und einer der Offiziere meinte über gute Literatur wäre das mit der Entnazifizierung am besten zu bewerkstelligen.“
„Ja und, davor? Das war ja nicht das erste Buch, das du gelesen hast.“
„Nein, nein, da gab es viele. Aber die habe ich alle nicht mehr. Da waren die vier, die ich neu binden ließ, aber die sind ja schon weg.“
„Dann könnte es ja durchaus sein“, sagte ich gut gelaunt, weil ich meinte, ihn nun endlich zu haben, „ dass es mit dir doch nicht zu Ende geht. Schlicht und einfach, weil dir die Bücher ausgehen, an die du dich erinnern kannst.“
„Wenn es so einfach wäre...“

Dann fand in Nachbar meinen Vater tot vor der Haustür liegen. Als Ursache wurde eine Hirnblutung festgestellt. Keine zwei Sekunden hätte es gedauert, sagte man mir, als wäre das ein Trost.
Die Tage bis der Leichnam zur Beerdigung freigegeben wurde, verbrachte ich meist alleine. Trauer, Selbstvorwürfe und eine vollständige Verwirrtheit über den plötzlichen Tod meines Vaters, samt der Tatsache seines Vorauswissens über sein baldiges Ableben erzeugten in mir ein Gefühlschaos, welches ich bald nur noch mit einer gehörigen Menge Alkohol bewältigen konnte. Schließlich aber kam ich zu dem Schluss, dass es eben Dinge gibt, die man nicht erklären kann, die unseren Verstand übersteigen, die man einfach so hinnehmen muss. Nichts anderes blieb mir zu tun, als meinen Vater zu beerdigen, um ihn zu trauern und mein Leben so weiter zu führen, wie zuvor.
Mir fiel wieder der Zettel ein, den mein Vater mir gegeben hatte und auf dem die Wünsche seine Beerdigung betreffend aufgeschrieben waren. Nach langem Suchen fand ich ihn in meinem Nachttisch. Ich erschrak als ich las, er wolle nur im engsten Familienkreis beerdigt werden. Keinen Pfarrer, so seine Anweisungen. Ich solle lediglich am Grab etwas vorlesen. Aus der Bibel.

Eine Bibel hatte ich natürlich nicht. Aber mein Vater mit Sicherheit. Da ich sowieso seine Sachen noch alle sortieren und für die Haushaltsauflösung fertig machen musste, beschloss ich unter seinen verbliebenen Büchern nach einer Bibel zu suchen. Als ich in die Bibliothek kam, der größte Raum des Hauses, gemütlich eingerichtet mit Kamin und Ohrensessel, fiel mir sofort auf, dass die Bücherregale so voll waren, wie ich sie seit je her in Erinnerungen hatte. Ich begann nachzusehen. Da standen die Wahlverwandtschaften, weiter oben die Stadt der Blinden, auf der gegenüberliegenden Seite der Kluge. Auch den Somerset fand ich, sowie alle anderen Bücher, deren Verschwinden mein Vater beklagt hatte.
Schließlich entdeckte ich eine Bibel, die ich verwirrt aufschlug. Auf der ersten Seite stand eine Widmung. Es waren die Worte meiner Großmutter an ihren einzigen Sohn:
„Das erste Buch, das man geschenkt bekommt, sollte das beste sein, das je geschrieben wurde. Mögest du es lesen und es niemals vergessen.“

Ich stellte die Bibel zurück an ihren Platz, setzte mich in den Sessel und betrachtete die Unzahl an Büchern. Dann stand ich auf, holte irgendeines aus dem Regal und begann zu lesen.


Ein paar Fehlerchen beseitigt nach Hinweisen von scarlett und zefira
Zuletzt geändert von Sam am 18.09.2012, 06:17, insgesamt 1-mal geändert.

Sam

Beitragvon Sam » 28.09.2012, 17:13

Hallo Flora,

vielen Dank für deine Gedanken zu dem Text.

Muss man erst eine magische Phantasiewelt installieren, um "magische" oder "unerklärliche" Geschehnisse in eine Geschichte einzubauen? Ich glaube nicht. Gerade dieser fehlende Kontext hat einen besonderen Reiz und ist für mich in der Geschichte sehr wichtig. Ebenso wie die Tatsache, dass der Sohn das Wiederauftauchen der Bücher hinnimmt. Aspekte der Geschichte bewegen sich jenseits des Rationellen, aber so soll es auch sein. Weil sie einen Bruch bilden und für mich gewisse Komunikationsbarrieren markieren, die erst überwunden werden, wenn eigentlich keine Kommunikation mehr möglich ist.


Interessant ist natürlich die immer wieder auftauchende Frage nach dem Erzähler und seiner Motivation. Ich glaube nicht, dass man diese unbedingt und in jedem Fall erkennen muss. Erzählen liegt in der Natur des Menschen. Selbst wer mit Literatur nichts anzufangen weiß, erzählt. Ich sehe den Sohn nicht plötzlich zum Schriftsteller werden, nur weil er in der Erzählposition ist. Das halte ich grundsätzliche für eine Einengung literarischer Möglichkeiten, wenn nur der erzählen dürfte, der aus der Anlage seines Charakters in der Geschichte auch dazu in der Lage wäre.
Marlowe aus dem "Herz der Finsternis" erzählt seine Geschichte anderen Matrosen, die mit ihm im Boot sitzen. Er ist dadurch nicht zum Schriftsteller geworden, sondern bleibt ein Matrose, selbst wenn sein Bericht so in die Details geht, wie es niemand in einer wörtlichen Erzählung zu Stande brächte.

Ich glaube nicht, dass ich meinen Charakteren misstraut habe oder sie mir zu langweilig waren und ich deswegen den dicken Rätselpinsel herausgeholt habe. Für mich ist das Rätsel ein Spiegel, der die beiden Charaktere reflektiert. Natürlich existieren sie auch außerhalb, das ist für mich in dieser Geschichte aber nicht relevant.

Nochmals vielen Dank!

Gruß

Sam

Rosebud

Beitragvon Rosebud » 29.09.2012, 19:05

.
Zuletzt geändert von Rosebud am 26.06.2015, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.

Sam

Beitragvon Sam » 03.10.2012, 15:57

Hallo Rosebud, hab vielen Dank für deinen Kommentar!

Ich freue mich, dass du geschrieben hast, auch wenn der Text dir nicht gefällt. Zwar tut Lob immer gut (hilft die ständig aufkommenden Selbstzweifel zeitweise zu unterdrücken), aber Kritik ist in gleicherweise hilfreich (als Schutz vor Selbstzufriedenheit).

Man kann als Autor nicht gegen den Leser argumentieren, wenn dieser sich den Text in gewisser Hinsicht anders, bzw. ausführlicher gewünscht hätte. Ich sehe in der Geschichte weniger einen wirklichen Vater-Sohn Konflikt, sondern, wie ich schon erwähnte, eine gewisse Kommunikationsunmöglichkeit aufgezeigt. Dazu bedurfte es, meiner Meinung nach, keiner tiefgehenden Auslotung ihres Verhältnisses (so bleibt zum Beispiel die Mutter völlig außen vor). Es sollte am Bild der verschwindenden Bücher anschaulich werden.

Zum Titel: Die Bibliothek ist für mich zentral in dieser Geschichte. Denn wenn man unbedingt eine Auflösung des Rätsel suchte, dann wäre die meine: die Bliothek hat dem Vater die Bücher genommen, um sie nach dessen Tod dem Sohn zurückzugeben. Für mich ist die Bibliothek genau wie das Verschwinden der Bücher ein Bild. Es ist der Raum, um den sich die Gespräche des Vaters mit dem Sohn drehen, auch wenn sie vordergründig über das Verschwinden der Bücher diskutieren und über des Vaters Theorien, warum dem so ist. Die Bibliothek ist der Vater-Raum, der sich in Auflösung befindet und der Sohn ist nicht in der Lage, den Schwund aufzuhalten, ja nichteinmal ihn zu begreifen. Erst nach dem Tod des Vaters betritt er diesen Raum, der dadurch wiederum zu seinem eigenen wird. Dass der Sohn dann anfängt zu lesen, ist also keine Bekehrung von Nichtliteraten zum Leser, sondern eine Aneignung (oder eine Übergabe seitens der Bibliothek).

Warum nun die Bibel? (Virtuelle Steinigungen sind glaube ich hier im Salon verboten ;-) )

Ich halte die Bibel für ein kultur- bzw. literaturhistorisch extrem relevantes Werk (obwohl sie in religiöser Hinsicht voller Bösartigkeit ist und in wissenschaftlicher Hinsicht angefüllt mit den allergrößten Lächerlichkeiten). Allein aus diesem Grund sollte sie Teil einer jeden Bibliothek sein. Unzählige Texte wären unverständlich, könnte man den Rückgriff auf die Bibel nicht nehmen. sie ist aber auch für frühere Generation das erste Buch gewesen, mit dem sie als junge Menschen konfrontiert wurden. In meiner Geschichte stellt sie als Synononym für den Anfang des Lesens, der Beginn des Aufbaus der Bibliothek. Sieht man die Bibliothek als intimen geistigen Raum, der sich von frühester Kindheit aufbaut, so ist es nicht verwunderlich, dass man sich an seine Grundlegung nicht unbedingt erinnern kann. Der Vater erwähnt die Bibel nie, will aber nach seinem Tod aus ihr vorgelesen bekommen. Seine Bibel enthält eine Widmung seiner Mutter, sie ist aber auch das erste Buch, dass der Sohn als er in die Bibliothek kommt in den Händen hält, bevor er es wieder zurückstellt, und ein anderes zu lesen beginnt. Ich wollte hier einen Kreis schließen, und die Bibel ist nun einmal ein Buch, das auch über drei Generation hinweg übergreifen kann.

Noch etwas zum Tod des Vaters (Flora hat ja ähnliches dazu gesagt wie du):

Der Vater stirbt im ersten Satz der Geschichte. Ich lasse ihn also nicht am Ende der Geschichte sterben, sondern sein Tod ist der Ausgangspunkt der ganzen Geschichte.

Ich danke dir nochmals herzlich für deine Meinung zu diesem Text!

Gruß

Sam

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.10.2012, 16:33

Hi Sam,

ich bin froh über dein posting an Rosebud, da mir dies hier:
Sam hat geschrieben:Es ist der Raum, um den sich die Gespräche des Vaters mit dem Sohn drehen, auch wenn sie vordergründig über das Verschwinden der Bücher diskutieren und über des Vaters Theorien, warum dem so ist. Die Bibliothek ist der Vater-Raum, der sich in Auflösung befindet und der Sohn ist nicht in der Lage, den Schwund aufzuhalten, ja nichteinmal ihn zu begreifen. Erst nach dem Tod des Vaters betritt er diesen Raum, der dadurch wiederum zu seinem eigenen wird.

erst die Augen geöffnet hat, worum es in dieser Geschichte wirklich geht.
Der Vater-Raum befindet sich in Auflösung. Dafür stehen die verschwindenden Bücher. Und der Sohn bekommt, erst nach dem Tod des Vaters, Zugang zum Vater-Raum. Das ist der Dreh- und Angelpunkt und die Tragik deiner Geschichte.

Erhellte Grüße
Gabriella

Sam

Beitragvon Sam » 05.10.2012, 17:45

Hallo Gabriella,

vielen Dank!

Ich stelle immer wieder fest, wie schwierig es ist, eigene Texte zu erklären. Obwohl man eigentlich weiß, was man schreiben wollte, bzw. geschrieben hat, fühlt man sich, in Erklärungsnot gebracht, wie ein Fremder dem Text gegenüber und muss ihn sich nun als Leser neu erobern.

Es freut mich, wenn es mir hier gelungen ist, dir den Text etwas näher zu bringen.

Gruß

Sam

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 09.10.2012, 19:31

Hallo Sam,

wenn ich es richtig gesehen habe, wurde dein Text bereits in die Gewinnerliste des September-Wettbewerbs aufgenommen. Hoffentlich darf er weiterhin kommentiert werden? Ich bin aktiv erst seit einer Woche dabei und muss erst mal auf Touren kommen. Voller Begeisterung klicke ich hier von Forum zu Forum….

Aber zurück zu deienr „Bibliothek“: Nach dem ersten Durchlesen war ich ehrlich gesagt gar nicht so recht begeistert. Ich hatte auch eine vage Ahnung warum nicht und war drauf und dran eine moderate Kritik formulieren. Dazu musste ich den Text ein zweites Mal durchlesen –Textverständnis schon besser. Leider (?!?) passte nun die Kritik nicht mehr so richtig.

Mittlerweile habe ich mir deine Erzählung mehrfach vorgenommen und ich komme ihr immer näher. Zumal mir beim Reflektieren meines eigenen Textes der Roman „Haus ohne Hüter“ von Heinrich Böll eingefallen ist, den ich irgendwann zwischen 14 und 16 Jahren gelesen/gekauft hatte. Ich kann mich leider partout nicht erinnern, wer genau abwesend war, warum und wohin (Nur dass die weibliche Hauptperson „nachts“ wachlag, las und dabei an einem Glas Rotwein nippte, daran erinnere ich mich ganz genau.) Und im Regalfinde ich das Bändchen auch nicht mehr. Weder es aber wieder besorgen!

Über das Ende deiner Erzählung rätsle ich weiterhin. Auch darüber, was passiert wäre, wenn der Sohn doch eine eigene Bibel gehabt hätte, oder sich mal eben eine gekauft hätte. Und was macht die geheimnisvolle Magie des Bücherlesens aus?

Aber da sind wir doch bei meinem Problem: Der Sohn – in der "Ich-Form" geschrieben. Mich verwirrt das in dieser Geschichte. Die „Ich-Person“ liest keine Bücher, versteht nichts von Literatur. Aber es gibt noch ein zweites Ich im Text: Nämlich dich, wenn du über das Befinden des Vater und seiner wohlsortierten Bibliothek schreibst.

Ich verstehe schon, warum du nicht den Vater in der Ich-Form darstellst. Das könnte irgendwie pädagogisch wirken – Der kluge Sam belehrt die Jugend oder so. Aber so ganz gelungen ist die Ich-Figur nicht. Am überzeugendsten finde ich die Passage im vierten Absatz von:…!Also hier..Buch Nummer eins“, bis „…desto größer werden die Lücken“. Und ich glaube, das liegt daran, dass dort so fachmännisch über Literatur geschrieben wird. Dein wahres ICH schreibt. Während der Sohn, das erzählte ICH, nicht so überzeugend rüberkommt, wie schon einer meiner Vorgänger feststellte.

Soviel zu meinem kleinen Unbehagen. Ganz besonders löblich finde ich, dass du den Vater nach Travemünde zur Kur schickst. Das zeugt von Feingefühl und wahrer Vaterliebe :smile: -

Viele Grüße
Dede

Sam

Beitragvon Sam » 09.10.2012, 20:37

Hallo Dede,

vielen Dank für deine Gedanken zu diesem Text.

Ich glaube man kann jeden Text jederzeit kommentieren, ob er nun gewählt ist oder nicht. Jedenfalls freue ich mich darüber, dass du es getan hast.

Den Text von Böll kenne ich leider nicht, obwohl ich so einiges von ihm gelesen habe - allerdings vor langer Zeit. (Ist einer der Schriftsteller, die leider irgendwie verschwinden im eigenen Bewusstsein. "Ansichten eines Clowns" und "Billiard um halb zehn" hätte ich vor zwanzig Jahren zu meinen Lieblingsbüchern gezählt. Aber ein Wiederhineinlesen ist mir vor einiger Zeit leider gründlich misslungen.)

Du sprichst einen sehr interessanten Punkt an: Und zwar den, wo sich der Autor selbst in dem Text befindet, oder besser gesagt, wo er seine Maske auf eine allzu offensichtliche Weise fallen lässt. Weil du mich unsicher gemacht hast, habe ich nochmals nachgelesen. Tatsächlich wird aber alles, was über Bücher gesagt wird, in wörtlicher Rede vom Vater wiedergegeben. Der Icherzähler bleibt bis zu dem Punkt, an dem er selbst anfängt zu lesen, ein Fremder in der Bücherwelt. Er begegnet den Erzählungen des Vaters als ein "Ungläubiger" und ich kann in den beschreibenden Passagen nichts entdecken, das auf anderes hinwiese.

Wahrscheinlich teilt man sich als Autor auf die Personen auf, über die man schreibt, aber es gibt immer jemanden, den man am nächsten steht. Natürlich ist dies hier für mich der Vater, aber ich meine in der Person des Sohnes eine glaubwürdige Distanz aufgebaut zu haben, die seine Indifferenz der Literatur gegenüber glaubwürdig erscheinen lässt.

Wenn dir aber Passagen aufgefallen sind, in denen der Autor störend in die Beschreibung einbricht, dann würde mich das sehr interessieren. Das wäre tatsächlich ein großer Mangel, den ich dann gerne beheben würde.

Und ja: eine echte Kur ist nur an der Küste möglich (wobei ich persönlich die Nordsee vorziehe ;-) )

Nochmals herzlichen Dank!

Gruß

Sam

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Beitragvon nera » 09.10.2012, 23:28

hi
(nach dem lesen deines textes, sam, habe ich erstmal gedacht, schade, dass ich so selten prosa lese im blauen salon)
ich möchte jetzt auch nicht so sehr ins detail gehen. mir gefällt diese geschichte. wahrscheinlich, weil ich sie täglich live erlebe. die bücher sind für mich eine metapher. vielleicht für geschichten, lebensereignisse, die der vater noch gerne teilen würde mit seinem sohn. der aber möchte einerseits nicht wahrhaben, dass sein vater sterben wird, bzw. stirbt, andererseits ist er wahrscheinlich sein leben lang schon etwas angepisst von den ansprüchen und geschichten des vaters. (erinnert mich gerade etwas peinlich an meine kinder, die genervt reagieren, wenn ich oder mein mann mal wieder sprüche halten, was man lesen muss, wissen muss, hören muss...) diese fremdheit erlebe ich tatsächlich ständig berufsmässig als krankenschwester in der ambulanten altenpflege und in der sterbebegleitung. du hast das gut geschildert. aber mit dem schluß hadere ich. hier wird es mir zu leicht gemacht, die trauer und den verlust, auch der verlust der bücher, der erinnerungen, was auch immer aufzuarbeiten. hm...und für mich wäre es auch spannender gewesen, wenn der vater nicht nur der hehre weise im intellektuellen elfenbeinturm wäre, wenn er brüche hätte. wieso muss er gerade in der gefangenschaft auch noch somerset lesen, da dürfte er sich doch mal über etwas triviales freuen. das ist für mich etas langweilig.
die bibel als buch, an das sich der alte nicht erinnert, finde ich gut. ein buch, das die meisten generationen vor uns geprägt hat, oft das einzige buch in viele haushalten.
gern gelesen!
lg

Sam

Beitragvon Sam » 14.10.2012, 14:58

Hallo nera,

vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, wenn dir der Text gefallen hat und er vielleicht dazu führt, dass du häufiger mal in der Prosaecke vorbeischaust.

Zu dem, was du über den Schluss sagst:

hier wird es mir zu leicht gemacht, die trauer und den verlust, auch der verlust der bücher, der erinnerungen, was auch immer aufzuarbeiten.


Ich denke, die Aufarbeitung beginnt für den Sohn an dem Punkt, an dem die Geschichte endet.

Und zu dieser Frage...

wieso muss er gerade in der gefangenschaft auch noch somerset lesen, da dürfte er sich doch mal über etwas triviales freuen.


... sagt der Vater ja selbst, dass ein Offizier ihm die Lektüre zum Zwecke der Entnazifizierung anempfohlen hatte, als gute Literatur. Hätte natürlich auch etwas trivialeres sein können, aber es musste ja im Sinne der Geschichte beim Vater haften bleiben.

Was die Bibel angeht, so ist sie wahrscheinlich nicht nur das am weitesten verbreitete Buch, sondern auch das am meisten ungelesene. Jedenfalls freut es mich, wenn du die Einbindung der Bibel in die Bibliothek so nachvollziehen kannst.

Nochmals vielen Dank!

Gruß

Sam

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Beitragvon nera » 14.10.2012, 20:07

hi sam

sorry, habe mich mal wieder seltsam ausgedrückt. was ich eigentlich sagen wollte zu beiden von mir und dir angesprochenen punkten: sie sind für mich nicht glaubwürdig. das aufarbeiten könnte für mich nur ein versuch sein, der aber letztendlich zumindest stückweise scheitert, wenn nicht sogar ganz.
bei deiner gefangenschaftsszene weiß ich nicht so recht. aus erzählungen von beteiligten wüßte ich nichts in diese richtung. eher von unmenschlicher arbeit und richtig schlimmen hunger, vor allem in frankreich. mag sein, dass das in englischer gefangenschaft anders war? da lasse ich mir gerne auf die sprünge helfen.
gruß

Sam

Beitragvon Sam » 15.10.2012, 07:45

Hallo Nera,

es gab in englischer bzw. amerikanischer Kriegsgefangenschaft durchaus eine Beschäftigung mit Literatur. Es wurde sogar eigens eine Zeitschrift (Der Ruf) für Kriegsgefangene herausgegeben, an der namhafte Schriftsteller wie Alfred Andersch oder Hans-Werner Richter (bekannt als Gründer der Gruppe 47) beteiligt waren.

Gruß

Sam

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nera
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Beitragvon nera » 15.10.2012, 15:52

ok, danke!:)

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Beitragvon ferdi » 17.10.2012, 13:37

Hallo Sam,

leider kann bin ich im Augeblick nicht fähig, sinnvolle Rückmeldungen zu schreiben ... Ich merke also einfach nur an, dass mir dein Text gefällt und auch rund erscheint. Nur einige deiner Sätze mag ich nicht. Den zum Beispiel:

Auf dem Weg hatte ich an einer Tankstelle zwei Dosen Bier gekauft, die ich jetzt öffnete.

Gehört das nicht andersrum - das "Öffnen" in den Hauptsatz, das "kaufen" in den Relativsatz? Oder der:

Schlussendlich sagte ich mir, dass mein Vater irgendwo im Haus ein geheimes Versteck haben musste, wo er die Bücher deponierte und ich sie spätestens nach seinem Tod finden würde.

Da machst du zu viel von dem "wo" abhängig, das ein viel zu kleines Wort ist, um soviel "Satz" festhalten zu können.

Schlussendlich sagte ich mir, dass mein Vater irgendwo im Haus ein geheimes Versteck haben musste, in dem er die Bücher deponierte und wo ich sie spätestens nach seinem Tod finden würde.

So was, als Beispiel, hätte ein besseres Gleichgewicht meinem Empfinden nach. Oder ein ganz neuer Satz:

Schlussendlich sagte ich mir, dass mein Vater irgendwo im Haus ein geheimes Versteck haben musste, wo er die Bücher deponierte; dort würde ich sie spätestens nach seinem Tod finden.

Na ja. Ein paar Vertippsler sind wohl auch noch drin (hat. zu meinem achtundsiebzigsten.) Und ein paar Komma tät ich mir auch noch wünschen (Und einer der Offiziere meinte über gute Literatur wäre das mit der Entnazifizierung am besten zu bewerkstelligen. / Du könntest, wenn du wolltest sogar noch Kinder zeugen, hat er gesagt. usw). Aber nu. Wie gesagt, ein schöner Text.

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Sam

Beitragvon Sam » 18.10.2012, 19:27

Hallo ferdi,

vielen Dank dass du dir die Zeit genommen hast, etwas zu dem Text zu schreiben.

Vertippsler finden sich bei mir dummerweiser immer. (Ist meine größte Angst, wenn ich einen Text einstelle, dass mir die RS irgendwo komplett entglitten ist und ich es nicht merke :-( )

Zu den beiden Sätzen, die du zitierst hast.

Bei diesem hier...

Auf dem Weg hatte ich an einer Tankstelle zwei Dosen Bier gekauft, die ich jetzt öffnete.

...sehe ich weniger ein Problem. Wobei man ihn natürlich umstellen könnte und das Bierdosenöffnen an den Anfang stellen. (Ist, glaube ich, eine Geschmacksfrage)

Hier aber gebe ich dir Recht:

Schlussendlich sagte ich mir, dass mein Vater irgendwo im Haus ein geheimes Versteck haben musste, wo er die Bücher deponierte und ich sie spätestens nach seinem Tod finden würde.

Dein vorgeschlagenes "dort" würde dem Satz auf alle Fälle helfen. Ich überlege nur, ob ich nicht einen neuen Satz hinzufüge, anstelle eines Semikolons. Und noch ein bisschen erweitere.

Mal sehen...

Nochmals herzlichen Dank!


Gruß

Sam


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