Neue Version vom 15.7.12:
Die Kette
Manchmal findet man etwas in seinen Kramkisten, was Erinnerungen weckt. So ging es Franka an diesem Morgen und deshalb steht sie jetzt mit gesenktem Kopf, die Hände im Nacken, vorm Badezimmerspiegel. Sie tastet sich die Perlen entlang, um den Verschluss zu finden, aber diese lösen sich urplötzlich aus ihrer Ordnung, prasseln auf die Fliesen und springen in alle Ecken und Ritzen, unmöglich, nur eine von ihnen mit den Augen zu verfolgen. Sie weiß nicht, was sie zuerst fühlt, den Schrecken oder die Enttäuschung darüber, dass das, was sie schon befürchtet hatte, als sie über das Alter der Kette nachdachte, jetzt tatsächlich passiert ist. Dann ist es still und sie weiß, dass jeder Rettungsgedanke zwecklos ist. Niemals könnte sie sich im Detail erinnern. Noch weniger hätte sie heute die Geduld zu solch einer Handarbeit. Dieses Schmuckstück würde für immer verloren bleiben.
Sie überlegt. Wie lange war es her, dass sie diese Kette angefertigt hatte? Fünf Jahre? Sieben Jahre? Sie erinnert die Zweifel bezüglich ihrer Haltbarkeit, die sie nach dem Erwerb des Spezialfadens hatte. Gar nicht billig war der gewesen. Hauchdünn, aber elastisch, so dass sie ein eng am Hals liegendes Kunstwerk aus winzigen Perlen und Plättchen, so wie es modern war, hatte auffädeln können. Oft hatte sie die Kette nicht getragen. Schnell war sie in den Schubladen verschwunden.
Trotzdem trifft sie der Verlust. Schade, die Kette war ein Unikat gewesen. Wäre sie damals eine andere gewesen, eine aus Kronberg vielleicht, dann hätte sie die Kette in Serie herstellen können und für teures Geld in einer Galerie feilbieten. Dann wäre ihr der Gegenwert erhalten geblieben. Aber sie hatte die Perlen nur für sich aufgefädelt.
Sternchenzwirn wäre das richtige Material gewesen.
Sie weiß, dass sie Sternchenzwirn hat. Sternchenzwirn hatte sie schon immer gehabt. Sternchenzwirn geht in ihrer Küche nicht aus.
Stattdessen holt sie von dort Schaufel und Handfeger und lässt wenig später das mühsam Zusammengekehrte in den Müllbeutel unter der Spüle rieseln. Dann schließt sie die Tür und geht wieder zurück ins Bad.
Keine Kette. Also wie gestern oder vorgestern. Lippenstift, ein Tuch vielleicht, Jacke.
Das Badezimmerlicht brennt noch. In ihren Pupillen reflektiert sich das Licht der Halogenstrahler. Eigentlich ist es längst hell genug, denkt sie, und dreht sich um zum Schalter.
Erste Version:
Die Kette
Sie tastet sich an den Perlen entlang, um den Verschluss zu öffnen, und sie geben nach, prasseln auf die Fliesen und springen in die Vertiefungen der Fugen, unmöglich, eine von ihnen mit den Augen zu verfolgen. Ein Aufschrei, dann ist es still, denn sie weiß, dass jeder Rettungsgedanke zwecklos ist. Das Schmuckstück bleibt verloren.
Sie überlegt. Wie lange ist es her, dass sie diese Kette angefertigt hatte? Fünf Jahre? Sieben Jahre? Sie erinnert ihre Zweifel bezüglich der Haltbarkeit. Wie dünn das Nylonfädchen doch gewirkt hatte! Und trotzdem hatte es sich dehnen lassen! Oft hatte sie die Kette nicht getragen, so schnell war sie in den Schubladen verschwunden.
Trotzdem trifft sie der Verlust. Schade. Ein echtes Unikat! Wäre sie eine von diesen neureichen Ehefrauen gewesen, eine aus Kronberg vielleicht, dann hätte sie die Kette in Serie herstellen können und für teures Geld in der Vorzeigegalerie der Altstadt feilbieten. Dann bliebe ihr heute noch die Erinnerung an den Gewinn. Aber sie hatte die Perlen nur für sich aufgefädelt.
Sternchenzwirn wäre das richtige Material gewesen.
Sie weiß, dass sie Sternchenzwirn hat. Sternchenzwirn hatte sie schon immer. Sternchenzwirn geht bei ihr nicht aus. Aber braucht sie diese Kette noch?
Sie holt Schaufel und Handfeger und lässt die Perlen aus Perlmutt in den Müllbeutel unter der Spüle rieseln. Dann schließt sie die Tür und geht zurück zum Spiegel. Ihre Pupillen reflektieren das Licht des Halogenstrahlers in ihrem Rücken. Eigentlich wäre es inzwischen hell genug, denkt sie, und dreht sich um zum Lichtschalter.
Die Kette
Hallo Jelena,
eine für mich rätselhafte Szene. Zuerst dachte ich, die Frau wäre blind. Doch das ist sie nicht, wie sich beim weiteren Lesen herausstellt. Oder habe ich falsch gelesen und sie ist doch blind?
Warum der Halogenstrahler? Halogenstrahler sind ziemlich helle Lichtquellen. Ich dachte die ganze Zeit, dass es dunkel ist. Doch der Halogenstrahler ist an. Und warum sind die Perlen verloren, weil sie in die Fugen gefallen sind?
Irgendwie habe ich hier das Gefühl, dass ein "Subtext" in deinen Zeilen enthalten ist, den ich übersehe.
Lieben Gruß
Gabriella
eine für mich rätselhafte Szene. Zuerst dachte ich, die Frau wäre blind. Doch das ist sie nicht, wie sich beim weiteren Lesen herausstellt. Oder habe ich falsch gelesen und sie ist doch blind?
Warum der Halogenstrahler? Halogenstrahler sind ziemlich helle Lichtquellen. Ich dachte die ganze Zeit, dass es dunkel ist. Doch der Halogenstrahler ist an. Und warum sind die Perlen verloren, weil sie in die Fugen gefallen sind?
Irgendwie habe ich hier das Gefühl, dass ein "Subtext" in deinen Zeilen enthalten ist, den ich übersehe.

Lieben Gruß
Gabriella
Huhu Jellica,
um den Verschluss zu finden, oder?
Ja, ich weiß was du meinst, aber das Fädchen gibt ja nach.
Ich würde es intensiver nachempfinden, wenn du die Fugen wegließest. (So tief sind Fliesenfugen ja auch nicht)
Hier würde ich das Erklärende überdenken. Mir reicht: "Ein Aufschrei, dann ist es still"
Wie wäre es mit: "Ein Aufschrei, dann scheint es stiller als vorher". Das würde zB. für mich das Verlustgefühl deutlicher transportieren.
Ausrufezeichen würde ich lassen ... macht diese Textstelle unnötig laut.
Wieso trotzdem? Je dünner, desto dehn? (dachte ich immer)
Wieder so ein Erklöörer.
Bitte erzähle mir warum.
Wieso muss man dazu neureich sein? Riecht ein bisschen nach Sozialneid.
Sternchenzwirn, das ist ja ein schönes Wort. Ich fürchte nur, wenn du Klischeemänner wie mich erreichen möchtest, müsstest du das noch ein bisschen spezifizieren. Was ist das?
Das ist klasse!
Warum eigentlich? Reicht es nicht für ein Armbändchen? Warum kann man in dem Bad nicht fast alle Perlchen wiederfinden? (ich wüsste in meinem Bad warum, aber das verrate ich nicht und in ihrem ist es sicher anders)
Das Ende finde ich großartig. Das ist für mich fast ein Gedicht, eine Bewältigung, ein "wieder ins Licht treten", ein Weiterkommen ohne fremde Hilfe, Ein Verlassen der Passivität hin zum Aktiven ("das Leben wieder in die Hand nehmen"), auch "Trauerarbeit". Und: Licht = Hoffnung. Natürlich! Wechsel vom Kunstlicht, hin zum natürlichen.
Für eine Perlenkette wäre dies natürlich ein bisschen übertrieben, aber weil das ein Jelletext ist, sollte man schon auch hinter dem Spiegel die Perlen suchen ... und da geht es um Verluste allgemein um mögliche Übertragungen.
Noch allerdings eine Rohdiamantenkette.
LG
Nifl
Sie tastet sich an den Perlen entlang, um den Verschluss zu öffnen,
um den Verschluss zu finden, oder?
und sie geben nach,
Ja, ich weiß was du meinst, aber das Fädchen gibt ja nach.
prasseln auf die Fliesen und springen in die Vertiefungen der Fugen, unmöglich, eine von ihnen mit den Augen zu verfolgen.
Ich würde es intensiver nachempfinden, wenn du die Fugen wegließest. (So tief sind Fliesenfugen ja auch nicht)
Ein Aufschrei, dann ist es still, denn sie weiß, dass jeder Rettungsgedanke zwecklos ist. Das Schmuckstück bleibt verloren.
Hier würde ich das Erklärende überdenken. Mir reicht: "Ein Aufschrei, dann ist es still"
Wie wäre es mit: "Ein Aufschrei, dann scheint es stiller als vorher". Das würde zB. für mich das Verlustgefühl deutlicher transportieren.
Sie überlegt. Wie lange ist es her, dass sie diese Kette angefertigt hatte? Fünf Jahre? Sieben Jahre? Sie erinnert ihre Zweifel bezüglich der Haltbarkeit. Wie dünn das Nylonfädchen doch gewirkt hatte! Und trotzdem hatte es sich dehnen lassen! Oft hatte sie die Kette nicht getragen, so schnell war sie in den Schubladen verschwunden.
Ausrufezeichen würde ich lassen ... macht diese Textstelle unnötig laut.
Und trotzdem hatte es sich dehnen lassen!
Wieso trotzdem? Je dünner, desto dehn? (dachte ich immer)
Trotzdem trifft sie der Verlust.
Wieder so ein Erklöörer.
Ein echtes Unikat!
Bitte erzähle mir warum.
Wäre sie eine von diesen neureichen Ehefrauen gewesen, eine aus Kronberg vielleicht, dann hätte sie die Kette in Serie herstellen können und für teures Geld in der Vorzeigegalerie der Altstadt feilbieten.
Wieso muss man dazu neureich sein? Riecht ein bisschen nach Sozialneid.
Sternchenzwirn wäre das richtige Material gewesen.
Sternchenzwirn, das ist ja ein schönes Wort. Ich fürchte nur, wenn du Klischeemänner wie mich erreichen möchtest, müsstest du das noch ein bisschen spezifizieren. Was ist das?
Sie weiß, dass sie Sternchenzwirn hat. Sternchenzwirn hatte sie schon immer. Sternchenzwirn geht bei ihr nicht aus.
Das ist klasse!
Sie holt Schaufel und Handfeger und lässt die Perlen aus Perlmutt in den Müllbeutel unter der Spüle rieseln.
Warum eigentlich? Reicht es nicht für ein Armbändchen? Warum kann man in dem Bad nicht fast alle Perlchen wiederfinden? (ich wüsste in meinem Bad warum, aber das verrate ich nicht und in ihrem ist es sicher anders)
Eigentlich wäre es inzwischen hell genug, denkt sie, und dreht sich um zum Lichtschalter.
Das Ende finde ich großartig. Das ist für mich fast ein Gedicht, eine Bewältigung, ein "wieder ins Licht treten", ein Weiterkommen ohne fremde Hilfe, Ein Verlassen der Passivität hin zum Aktiven ("das Leben wieder in die Hand nehmen"), auch "Trauerarbeit". Und: Licht = Hoffnung. Natürlich! Wechsel vom Kunstlicht, hin zum natürlichen.
Für eine Perlenkette wäre dies natürlich ein bisschen übertrieben, aber weil das ein Jelletext ist, sollte man schon auch hinter dem Spiegel die Perlen suchen ... und da geht es um Verluste allgemein um mögliche Übertragungen.
Noch allerdings eine Rohdiamantenkette.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Danke für die Rückmeldungen.
Ich merke jetzt, dass ich die Bilder vor meinen inneren Augen noch nicht gelungen in Sprache gepackt habe. Ich werde an dem aber Text weiterarbeiten. Danke für die vielen, vielen Tipps, Nifl.
Im Moment bin ich aber kurz vor der Abreise. Fahre mit meiner Tocher für eine Woche nach Paris. Mein Reisefieber verhindert im Moment meine Textarbeit. Aber das stört ja nicht in diesem Fall, gelle?
Bis bald, Jelle.
Ich merke jetzt, dass ich die Bilder vor meinen inneren Augen noch nicht gelungen in Sprache gepackt habe. Ich werde an dem aber Text weiterarbeiten. Danke für die vielen, vielen Tipps, Nifl.
Im Moment bin ich aber kurz vor der Abreise. Fahre mit meiner Tocher für eine Woche nach Paris. Mein Reisefieber verhindert im Moment meine Textarbeit. Aber das stört ja nicht in diesem Fall, gelle?
Bis bald, Jelle.
Hallo, so eine "Luftveränderung" (Kleine Untertreibung für so eine Reise, gelle?) setzt Kreativität frei! Bin seit gestern zurück und heute überkam mich schon die Lust, meinen Text zu bearbeiten. Bitte seid so lieb und überprüft das Ergebnis. Danke!
(PS: Am Pariser Pflaster fielen mir die Bordsteinkanten und Caféhausmöbel auf)
(PS: Am Pariser Pflaster fielen mir die Bordsteinkanten und Caféhausmöbel auf)
Die Kette
Manchmal findet man etwas in seinen Kramkisten, was Erinnerungen weckt. So ging es Franka an diesem Morgen und deshalb steht sie jetzt mit gesenktem Kopf, die Hände im Nacken, vorm Badezimmerspiegel. Sie tastet sich die Perlen entlang, um den Verschluss zu finden, aber diese lösen sich urplötzlich aus ihrer Ordnung, prasseln auf die Fliesen und springen in alle Ecken und Ritzen, unmöglich, nur eine von ihnen mit den Augen zu verfolgen. Sie weiß nicht, was sie zuerst fühlt, den Schrecken oder die Enttäuschung darüber, dass das, was sie schon befürchtet hatte, als sie über das Alter der Kette nachdachte, jetzt tatsächlich passiert ist. Dann ist es still und sie weiß, dass jeder Rettungsgedanke zwecklos ist. Niemals könnte sie sich im Detail erinnern. Noch weniger hätte sie heute die Geduld zu solch einer Handarbeit. Dieses Schmuckstück würde für immer verloren bleiben.
Sie überlegt. Wie lange war es her, dass sie diese Kette angefertigt hatte? Fünf Jahre? Sieben Jahre? Sie erinnert die Zweifel bezüglich ihrer Haltbarkeit, die sie nach dem Erwerb des Spezialfadens hatte. Gar nicht billig war der gewesen. Hauchdünn, aber elastisch, so dass sie ein eng am Hals liegendes Kunstwerk aus winzigen Perlen und Plättchen, so wie es modern war, hatte auffädeln können. Oft hatte sie die Kette nicht getragen. Schnell war sie in den Schubladen verschwunden.
Trotzdem trifft sie der Verlust. Schade, die Kette war ein Unikat gewesen. Wäre sie damals eine andere gewesen, eine aus Kronberg vielleicht, dann hätte sie die Kette in Serie herstellen können und für teures Geld in einer Galerie feilbieten. Dann wäre ihr der Gegenwert erhalten geblieben. Aber sie hatte die Perlen nur für sich aufgefädelt.
Sternchenzwirn wäre das richtige Material gewesen.
Sie weiß, dass sie Sternchenzwirn hat. Sternchenzwirn hatte sie schon immer gehabt. Sternchenzwirn geht in ihrer Küche nicht aus.
Stattdessen holt sie von dort Schaufel und Handfeger und lässt wenig später das mühsam Zusammengekehrte in den Müllbeutel unter der Spüle rieseln. Dann schließt sie die Tür und geht wieder zurück ins Bad.
Keine Kette. Also wie gestern oder vorgestern. Lippenstift, ein Tuch vielleicht, Jacke.
Das Badezimmerlicht brennt noch. In ihren Pupillen reflektiert sich das Licht der Halogenstrahler. Eigentlich ist es längst hell genug, denkt sie, und dreht sich um zum Schalter. In diesem Moment weiß sie noch nicht, wie froh sie ist.
Manchmal findet man etwas in seinen Kramkisten, was Erinnerungen weckt. So ging es Franka an diesem Morgen und deshalb steht sie jetzt mit gesenktem Kopf, die Hände im Nacken, vorm Badezimmerspiegel. Sie tastet sich die Perlen entlang, um den Verschluss zu finden, aber diese lösen sich urplötzlich aus ihrer Ordnung, prasseln auf die Fliesen und springen in alle Ecken und Ritzen, unmöglich, nur eine von ihnen mit den Augen zu verfolgen. Sie weiß nicht, was sie zuerst fühlt, den Schrecken oder die Enttäuschung darüber, dass das, was sie schon befürchtet hatte, als sie über das Alter der Kette nachdachte, jetzt tatsächlich passiert ist. Dann ist es still und sie weiß, dass jeder Rettungsgedanke zwecklos ist. Niemals könnte sie sich im Detail erinnern. Noch weniger hätte sie heute die Geduld zu solch einer Handarbeit. Dieses Schmuckstück würde für immer verloren bleiben.
Sie überlegt. Wie lange war es her, dass sie diese Kette angefertigt hatte? Fünf Jahre? Sieben Jahre? Sie erinnert die Zweifel bezüglich ihrer Haltbarkeit, die sie nach dem Erwerb des Spezialfadens hatte. Gar nicht billig war der gewesen. Hauchdünn, aber elastisch, so dass sie ein eng am Hals liegendes Kunstwerk aus winzigen Perlen und Plättchen, so wie es modern war, hatte auffädeln können. Oft hatte sie die Kette nicht getragen. Schnell war sie in den Schubladen verschwunden.
Trotzdem trifft sie der Verlust. Schade, die Kette war ein Unikat gewesen. Wäre sie damals eine andere gewesen, eine aus Kronberg vielleicht, dann hätte sie die Kette in Serie herstellen können und für teures Geld in einer Galerie feilbieten. Dann wäre ihr der Gegenwert erhalten geblieben. Aber sie hatte die Perlen nur für sich aufgefädelt.
Sternchenzwirn wäre das richtige Material gewesen.
Sie weiß, dass sie Sternchenzwirn hat. Sternchenzwirn hatte sie schon immer gehabt. Sternchenzwirn geht in ihrer Küche nicht aus.
Stattdessen holt sie von dort Schaufel und Handfeger und lässt wenig später das mühsam Zusammengekehrte in den Müllbeutel unter der Spüle rieseln. Dann schließt sie die Tür und geht wieder zurück ins Bad.
Keine Kette. Also wie gestern oder vorgestern. Lippenstift, ein Tuch vielleicht, Jacke.
Das Badezimmerlicht brennt noch. In ihren Pupillen reflektiert sich das Licht der Halogenstrahler. Eigentlich ist es längst hell genug, denkt sie, und dreht sich um zum Schalter. In diesem Moment weiß sie noch nicht, wie froh sie ist.
Hallo Jelena,
ich empfinde die Geschichte nach den Änderungen als klarer und einleuchtender als in der ersten Fassung.
Allerdings stolpere ich immer wieder über den Sternchenzwirn. Das Wort ist toll, wie Nifl schon schrieb, auch der Zusammenhang, dass der Sternchenzwirn "nicht ausgeht". Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Sternchenzwirn wirklich haltbarer ist als ein spezielles Nylonseil zur Schmuckherstellung.
Ich kann diese Stelle wirklich nur als Metapher verstehen; buchstäblich verstanden funktioniert sie für mich nicht.
Entschuldige bitte, wenn das jetzt sehr hausbacken daherkommt. (Bei mir geht Sternchenzwirn auch nicht aus ...)
Den letzten Satz würde ich übrigens streichen, wenn es mein Text wäre, aber das kann man unterschiedlich sehen.
Liebe Grüße von Zefira
ich empfinde die Geschichte nach den Änderungen als klarer und einleuchtender als in der ersten Fassung.
Allerdings stolpere ich immer wieder über den Sternchenzwirn. Das Wort ist toll, wie Nifl schon schrieb, auch der Zusammenhang, dass der Sternchenzwirn "nicht ausgeht". Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Sternchenzwirn wirklich haltbarer ist als ein spezielles Nylonseil zur Schmuckherstellung.
Ich kann diese Stelle wirklich nur als Metapher verstehen; buchstäblich verstanden funktioniert sie für mich nicht.
Entschuldige bitte, wenn das jetzt sehr hausbacken daherkommt. (Bei mir geht Sternchenzwirn auch nicht aus ...)
Den letzten Satz würde ich übrigens streichen, wenn es mein Text wäre, aber das kann man unterschiedlich sehen.
Liebe Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Danke Zefira,
den letzten Satz werde ich streichen. Stimmt, ich glaube das ist besser. Die Erleichterung kann man auch ohne ihn spüren.
Sternchenzwirn ist doch absolut reißfest. Ich könnte keinen Sternchenzwirn durchreißen, eher bluteten meine Hände. In dem Text ist er tatsächlich auch Metapher, denke ich. Mir gefällt der Gegensatz der nicht greifbaren Sterne und der puren Nützlichkeit dieses Zwirns. Das gefällt mir an dem Einsatz des Wortes.
Der elastische "Magicfaden" ließ sich tatsächlich auch durchreißen, wenn man ihn überdehnte. Deshalb ist er wahrscheinlich auch nicht jahrzehntelang beständig. Man nennt die Produkte nicht umsonst Modeschmuck. Aber wie man sieht: Modeschmuck genauso überflüssig, wie er schön ist.
den letzten Satz werde ich streichen. Stimmt, ich glaube das ist besser. Die Erleichterung kann man auch ohne ihn spüren.
Sternchenzwirn ist doch absolut reißfest. Ich könnte keinen Sternchenzwirn durchreißen, eher bluteten meine Hände. In dem Text ist er tatsächlich auch Metapher, denke ich. Mir gefällt der Gegensatz der nicht greifbaren Sterne und der puren Nützlichkeit dieses Zwirns. Das gefällt mir an dem Einsatz des Wortes.
Der elastische "Magicfaden" ließ sich tatsächlich auch durchreißen, wenn man ihn überdehnte. Deshalb ist er wahrscheinlich auch nicht jahrzehntelang beständig. Man nennt die Produkte nicht umsonst Modeschmuck. Aber wie man sieht: Modeschmuck genauso überflüssig, wie er schön ist.
Mir ist Sternchenzwirn schon gerissen, vermutlich war er zu alt und brüchig. Aber das ist jetzt OT. Wie gesagt, als Metapher funktioniert es für mich gut, das beständige Alte gegenüber dem modischen Neuen, das keiner langen Belastung standhält, und das Wort "Sternchenzwirn" hat etwas zugleich Hausbackenes und Magisches, was ich sowieso faszinierend finde.
Grüße von Zefira
Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Liebe Jelka,
die zweite Version deiner Geschiche gefällt mir richtig gut, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die mir ein wenig wie "Fremdkörper" im Geschehen vorkommen.
"Prasseln" scheint mir nicht wirklich zu den (leichten, permutternen) Perlen zu passen. Sind ja keine getrockneten Erbsen.
Auch auf Fliesen nicht, zu laut das Verb.
Ich würde etwas in der Art nehmen wie "kullern" oder "tanzen". Das Tanzen würde auch gut mit dem Springen in die Ecken harmonieren.
Das hier ist etwas unglücklich formuliert.
Das gelb Markierte bezieht sich auf Kette und das ist zunächst auch verwirrend für den Leser, finde ich.
Daüber würde ich nochmal anchdenken. Ich mag es ja auch knapp, aber hier scheint mir etwas mehr an Text nötig zu sein.
Die Sache mit dem "Sternchenzwirn", so schön sie auch ist,
hat einen "technischen" Fehler, von dem ich nicht weiß, ob er wichtig genug ist, um an der Glaubwürdigkeit zu rütteln, was ich schade fände.
Perlen sollten nicht auf Zwirn gezogen werden gleich welcher Art, denn durch die Reibung und fehlende Elastizität reisst ein solcher Faden noch viel schneller, als ein Spezialfaden, bei dem man am besten nach jeder Perle einen Knoten macht. Reißt der Faden, springen nur ein oder zwei Perlen davon.
(Wissen vom Schwiegervater übernommen, der ein Schmuckgeschäft hatte).
Liebe Grüße
Gerda
die zweite Version deiner Geschiche gefällt mir richtig gut, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die mir ein wenig wie "Fremdkörper" im Geschehen vorkommen.
"Prasseln" scheint mir nicht wirklich zu den (leichten, permutternen) Perlen zu passen. Sind ja keine getrockneten Erbsen.
.gif)
Ich würde etwas in der Art nehmen wie "kullern" oder "tanzen". Das Tanzen würde auch gut mit dem Springen in die Ecken harmonieren.
Das hier ist etwas unglücklich formuliert.
Jelena hat geschrieben:Trotzdem trifft sie der Verlust. Schade, die Kette war ein Unikat gewesen. Wäre sie damals eine andere gewesen, eine aus Kronberg
Das gelb Markierte bezieht sich auf Kette und das ist zunächst auch verwirrend für den Leser, finde ich.
Daüber würde ich nochmal anchdenken. Ich mag es ja auch knapp, aber hier scheint mir etwas mehr an Text nötig zu sein.
Die Sache mit dem "Sternchenzwirn", so schön sie auch ist,


Perlen sollten nicht auf Zwirn gezogen werden gleich welcher Art, denn durch die Reibung und fehlende Elastizität reisst ein solcher Faden noch viel schneller, als ein Spezialfaden, bei dem man am besten nach jeder Perle einen Knoten macht. Reißt der Faden, springen nur ein oder zwei Perlen davon.
(Wissen vom Schwiegervater übernommen, der ein Schmuckgeschäft hatte).
Liebe Grüße
Gerda
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