L'Arrabiata

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 31.12.2010, 11:12

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 01.01.2011, 15:07

Hallo Renée,

erst mal zwei Randfragen.
diese Geschichte widme ich ferdi
Muss sich mir das erschließen?
Flüchtigkeitsfehler verbessert.
Gehört das noch zum Text?

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 01.01.2011, 17:30

Liebe Flora,

wenn Ferdi auf den Text eingehen würde, - ich habe ihn nach dem Lesen einer seiner Anmerkungen zu Thekla von Paul Heyse geschrieben . dann würde Ferdi sofort verstehen, warum der Text ihm gewidmet ist. Der Titel einer der bekanntesten Erzhlungen von Pau Heyse ist "L'Arrabiata" und ich wollte damit Ferdi beipflichten, wenn er zu Recht sagt, dass ein Schriftsteller der Größe Heyses verdient, behandelt, erforscht zu werden. Mir fiel als Beispiel meine erste Begegnung mit diesem Text ein. Es handelt sich also um eine sehr autobiographische Geschichte, die zeigen soll, wie die Begegnung mit einem Text auf den Leser/in einwirken kann, und das obwohl der eigentliche Inhalt, die Dichte des Textes noch nicht verstanden werden kann. dies aus den unterschiedlichsten Gründen.

Schon bevor ich deine Frage las, machte ich mir Gedanken darüber, ob ein solches Ratespiel einen Sinn hat. Ich bin der Meinung : ja. Aber nur, wenn der Text auch ohne Auflösung des kleinen Ratespiels einen Sinn hat.

Was dahinter steckt, ist ganz einfach. Ein 13-jähriges Mädchen kommt zum ersten mal, ohne es zu wissen, mit großen Texten der Weltliteratur in Berührung. Einer dieser Texte ist "L'Arrabiata", die Widerspenstige, eine Erzählung über ein junges Mäadcchen, das so genannt wird.

Das 13-jährige Schulmädchen zeichnet Frauenbilder, wie es sehr viele Mädchen in diesem Alter tun. Vorstellungen darüber, was eine schöne Frau sein könnte, Zeichnungen, die vom Mutieren junger Menschen zeugen. etc:

Das sind die Absichten, die diesem Text zugrunde liegen:

Ich nehme an, dass das so nicht verstanden wird, und ich kann sogar vermuten, dass der Text wieder einöal völlig missverstanden wird.

Ich weiß es nicht, da niemand etwas zu dem Text geschrieben hat.

Zum Schluss habe ich angemerkt, dass ich einige Passagen verbessert habe, die ursprüngliche Fassung also nicht mehr erhalten ist .... hätte ich vermutlich auch weglassen können.

Danke für die Fragen, ich hoffe sie beantwortet zu haben.

liebe Grüße
Renée

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 02.01.2011, 20:47

Hallo Renée,

Es handelt sich also um eine sehr autobiographische Geschichte
Warum weist du darauf explizit hin? Für mich macht das eine Kommentierung des Textes zumindest hier im Forum nahezu unmöglich, oder steht ihr zumindest ziemlich im Weg. Was für eine Besprechung erwartest, oder erhoffst du dir? Im anderen Faden schreibst du: "Er ist, wie er ist (der Text)". Also keine Text- und Detailarbeit?
die zeigen soll, wie die Begegnung mit einem Text auf den Leser/in einwirken kann, und das obwohl der eigentliche Inhalt, die Dichte des Textes noch nicht verstanden werden kann.
Das hätte ich tatsächlich nicht aus dem obigen Text herausgelesen. Inwiefern wirkt sich denn die Geschichte auf das Mädchen aus? Gibt es Hinweise, die man nur entdeckt, wenn man "L'Arrabiata" selbst gelesen hat?

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 02.01.2011, 22:24

Hallo Flora,
inzwischen bin ich dabei, die ganze Geschichte noch einmal umzuarbeiten.

warum sollte der Text nicht kommentiert werden können, wenn er autobiographisch ist?

Entweder er funktioniert als Text, obgleich er autobiographisch ist oder sogar weil er autobiographisch ist, oder er funktioniert nicht als Text.

Der Text handelt in der Tat von der Wirkung eines Textes auf ein junges Mädchen, das noch nicht weiß, was das Leben ist, was Literatur ist, und fasziniert ist - ja, ich glaube, man müsste etwas über den Text wissen.

Ich werde ein paar Elemente einbauen.

Danke für deine Rückmedung.

Die Textarbeit versuche ich im Augenblick zu leisten. Jeder Hinweis ist mir nüutzlich.

Ich werde wohl heute nacht noch eine dritte Fassung einstellen:

liebe Grüße

Renée

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 02.01.2011, 22:32

Hallo Renee!

Holla, ich fühle mich geehrt - so oft geschieht es nicht, dass mir jemand etwas widmet :-)

Ich habe die beiden Fassungen nicht in allen Einzelheiten miteinander verglichen, aber der gleich zu Beginn gegebene Verweis auf Heyse und aufs "ich" stört mich... da gefiel mir die erste Fassung besser, sie war offener; und hat durchaus gewirkt.

Der Verweis auf deine "Verwicklung ins Geschehen" macht es nicht leichter, Anmerkungen zu machen - da hat Flora irgendwie recht.

Ein paar Einzelheiten:

- erst schreibst du eingrenzend, da würde ein Gesicht gezeichnet, dann aber schattiert das "Ich" einen Busen ab - passt das?

- Mit wieder erlangter Zufriedenheit ging der Lehrer weiter - wieso "wiedererlangt"? Wo hat er sie verloren?!

- Ich komme auch mit einigen deiner Sätze nicht zurecht, vom Aufbau her. Aber das ist eine selbstverschuldete Schwierigkeit. Wahrscheinlich gibt es an diesem Satz nichts auszusetzen: In unseren Reihen fand der spätere CDU Politiker seine in jenem Sommer noch minderjährigen Frau. Aber mir erscheint er irgendwie lichtlos (um dieses wunderbare Wort von Emil Staiger zu gebrauchen) - ein Lastesel, der Wissen vom Schreiber zum Leser trägt...

- Wenn du mit dem Geschriebenen dann soweit zufrieden bist, solltest du wohl noch mal Auf Fehlersuche gehen - mir scheint einiges an Vertippsern drin, Beispiel: Kichersalven auslüsen würde, vor der ("denen", oder?!) sic h einige der Lehrer dieser Schule bereits fürchteten.

Mir hat die Geschichte aber eigentlich doch gut gefallen. Ich musste aber erst nochmal die Heyse-Erzählung lesen, bevor ich mich hier melden konnte ;-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Gerda

Beitragvon Gerda » 02.01.2011, 23:11

Liebe Renée,

ich bin derzeit ziemlich unsicher in der Beurteilung jedweder Texte. Dennoch möchte ich dir meinen Leseeindruck schildern.
Was mir beim Lesen durch den Kopf ging, ist folgendes: Die "Icherzählerin" drängt sich zu sehr nach vorn.
Ich habe den Eindruck, auch weil Reflexionen einfließen, als ob die Autorin nicht gnügend Distanz hätte, bzw. sich nicht recht entscheiden kann, ob sie das Beschriebene nun rückschauend (reflektierend) erzählt oder aus der (damaligen) Gegenwart als junges Mädchen heraus erzählen möchte.
Wahrscheinlich wäre die Klarheit leichter zu erlangen, wenn du in der dritten Person erzähltest.
Dann noch etwas, aber dieses mag möglichweise daran liegen, dass ich den Text, auf dem deiner wiederum basiert, nicht kenne: Ich glaube, dass auf zu engem Raum zu viel erzählt wird. Die Geschichte hat sehr viel Potential und reißt gleich eine ganze Reihe von Problemen an ...
Kleinigkeiten, so z. B. gleich zu Beginn das zweimalige "saß" im zweiten Satz, sollten sich nach mehrmaligem Lesen ausbessern lassen.
Ich finde es würde sich lohnen, auch konzeptionell noch einmal einzusteigen.

Liebe Grüße
Gerda

Edit Schreibfehler korrigiert
Zuletzt geändert von Gerda am 03.01.2011, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Eule
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Beitragvon Eule » 03.01.2011, 06:30

Hallo Renée, finde auch, dass die einzelnen Teile des (korrigierten) Textes ein wenig holprig zu lesen sind, aber vielleicht ist das auch Absicht. Vier Kommentare von drei Teilnehmer/innen innerhalb weniger Tagen und über Neujahr finde ich übrigens schon ganz ordentlich ... .

Die verschiedenen Motive wirken zwar stimmig : Pubertät - Schulprobleme - Provokationen - Aussenseitersein - Verträumtheit - alles gut vorstellbar, aber der Ich-Erzähler wirkt auf mich trotzdem nicht überzeugend. Der Erzählton oszilliert zwischen neutral - emotional - ironisch - metaphorisch und endet mit Sarkasmus, so dass es mir als Leser/in vorkommt, als wäre der Text eine Art Setzkasten, indem einiges durcheinandergeraten ist. Es gelingt mir aber nicht, ihn zu ordnen, so dass ich zwar nachdenklich, aber auch ärgerlich davorstehe. Wie gesagt, vielleicht genauso beabsichtigt und damit gelungen ? ;-)
Ein Klang zum Sprachspiel.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 03.01.2011, 14:48

Hallo Renée,

warum sollte der Text nicht kommentiert werden können, wenn er autobiographisch ist?

Entweder er funktioniert als Text, obgleich er autobiographisch ist oder sogar weil er autobiographisch ist, oder er funktioniert nicht als Text.
Die Schwierigkeit liegt auch nicht darin, ob er autobiographisch ist, oder nicht, sondern darin, dass du es dazuschreibst. Du gibst es uns hier, meinem Gefühl nach, an die Hand, wie einen "warnenden" Beipackzettel. Aber was soll ich auf den Text und meine Kritik bezogen mit dieser Information anfangen? Welchen "Eiertanz" muss ich aufführen, um meine Kritik am Text, an der Erzählhaltung, am Inhalt nun wieder für dich glaubwürdig von deiner Person zu trennen, um diese nötige Distanz herzustellen? Wie du schreibst, entweder er funktioniert, oder nicht, das Autobiographische ändert daran nichts, also warum soll ich es dann wissen?

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 03.01.2011, 18:10

Liebe Flora, (bitte entschuldigt, die anderen, eine längere Antwort kommt noch.) - Liebe Flora, warum stört es dich, das zu wissen? Vielleicht ist es unnötig .... das kann ich nachvollziehen. Und - du magst recht haben, dass es doch den Blick schief macht .... Der Leser schielt dann hin und her ... Ja, ich glaube, nach einem Versuch, mir vorzustellen, wie das für mich wäre, beginne ich zu verstehen, was du meinst. Schade, du drückst das auf eine Weise aus, die es mir schwer macht, das einfache Argument anzuhören, ... Aber nun habe ich es ja ein bischen besser verstanden.
Was ich mir vorgenommen hatte, ist immer noch nicht fertig, ich brauche noch einmal einen guten Tag Arbeit ...

Lieber Ferdi, danke für deine Anmerkungen. Jetzt weiß ich natürlich nicht, wohin laufen ...
Liebe Gerda, ich werde bei der Dircharbeitung an deine Ratschläge denken
Lieber Arne, ja, ich habe etwas spät bemerkt, dass der Text noch ziemlich unreif ist. Das ist ärgerlich, denn ich glaube, bessere Texte schon geschrieben zu haben: Aber der Stil ist immer ein Problem für mich.

Danke allen, die sich mit diesem Text soviel Mühe gemacht haben
liebe Grüße
Renée


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