Das Mädchen und Vater Rhein
Hallo, Renée,
nein, ich habe auf Borcherts Elbe und damit auf die dramatische Ebene hingewiesen, die sich sofort öffnet, wenn man eine Naturkraft personalisiert und sie Dialoge mit Protagonisten führen lässt. Im dramatischen Fach ist etwas sehr viel wichtiger als im epischen: Die Motivation, ja, man kann sagen, sie ist das Einundalles. In einem Drama dürftest und könntest Du Dich nicht auf der Grenze zwischen Unfall und Suizid bewegen, ohne Dich zu entscheiden, da müsstest Du "Farbe bekennen" oder zumindest so eindeutige Indizien liefern, dass der Zuschauer/Zuhörer/Stückleser zu einer klaren Einschätzung gelangt. Die Möglichkeit, den Vater Rhein zu einem wirklichen aktiven und motivierten Partner des Mädchens zu machen, hast Du nicht genutzt, laut Sam hast Du ihn als "nicht ganz gleichgültig, aber dennoch den menschlichen Angelegenheiten enthoben" gezeichnet. Er bleibt passiver "Geborgenheit-Geber", und bekommt auf die Weise für mich was negativ Gefräßiges, denn wenn das Mädchen sich nicht umbrachte, hat er es getan. Das hat mit "edler" und "unedler" Literatur nichts zu tun, eine Unterscheidung, die mir nicht geläufig ist.
nein, ich habe auf Borcherts Elbe und damit auf die dramatische Ebene hingewiesen, die sich sofort öffnet, wenn man eine Naturkraft personalisiert und sie Dialoge mit Protagonisten führen lässt. Im dramatischen Fach ist etwas sehr viel wichtiger als im epischen: Die Motivation, ja, man kann sagen, sie ist das Einundalles. In einem Drama dürftest und könntest Du Dich nicht auf der Grenze zwischen Unfall und Suizid bewegen, ohne Dich zu entscheiden, da müsstest Du "Farbe bekennen" oder zumindest so eindeutige Indizien liefern, dass der Zuschauer/Zuhörer/Stückleser zu einer klaren Einschätzung gelangt. Die Möglichkeit, den Vater Rhein zu einem wirklichen aktiven und motivierten Partner des Mädchens zu machen, hast Du nicht genutzt, laut Sam hast Du ihn als "nicht ganz gleichgültig, aber dennoch den menschlichen Angelegenheiten enthoben" gezeichnet. Er bleibt passiver "Geborgenheit-Geber", und bekommt auf die Weise für mich was negativ Gefräßiges, denn wenn das Mädchen sich nicht umbrachte, hat er es getan. Das hat mit "edler" und "unedler" Literatur nichts zu tun, eine Unterscheidung, die mir nicht geläufig ist.
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
hallo renée,
ab sofort werd ich den schlager "ich hab den vater rhein in seinem bett geseh'n" aus meinem repertoire streichen, heißt es doch weiter "ja der hat's wunderschön" - na toll, auf kosten junger betrunkener mädschens....
aber im ernst, hab ja schon anderen orts meine bewunderung über diesen text ausgedrückt....
gruß
marion
ab sofort werd ich den schlager "ich hab den vater rhein in seinem bett geseh'n" aus meinem repertoire streichen, heißt es doch weiter "ja der hat's wunderschön" - na toll, auf kosten junger betrunkener mädschens....
aber im ernst, hab ja schon anderen orts meine bewunderung über diesen text ausgedrückt....
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