Biographie courte et cruelle de Cédric Fâcheux

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 16.11.2009, 09:12

:pfeifen: :pfeifen:
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Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 14.12.2009, 17:56

Hallo Yorick,

Für Franzosen ist Albator etwa so bekannt wie ... naja, der blaue Bär, oder was ihr so habt? Die Sendung mit der Maus? (nicht das selbe, natürlich).

Der Sinn ist ein Bild zu erwecken, die Gestalt etwas zu erhöhen... Ich dachte, dass Mangas auch in Deutschland bekannt sind? Außerdem die Absicht, das ganze aus der Waisenhausatmosphäre des frühen zwanzigsten Jahrhunderts herauszuholen, soll zeitliche Informationen geben. Wie auch das "Spiel mit dem Schal".
Das Ganze hat mit dem Blick zu tun, der auf ihn geworfen wird, den er auf sich selbst wirft: er ist das fotografierte Baby, er sieht sich, das Baby starrt ins Objektiv, der Fotograf / Polizist nimmt Einstellungen vor (das gibt im frz. zusätzliche Bedeutungen in Richtung: Kader). Er stirbt dann auch dem Blick der anderen ausgesetzt - hat sich das jedoch selbst zuzuschreiben.

Ihm fehlt der mütterliche Blick, also schafft er sich einen/ Blick der Klassenkameraden // das Tuch=der Lederriemen (das Wort gefällt mir nicht, es sollte jedoch etwas Banales sein);

Diese wenigen Elemente sollen nur andeuten. Was dahinter steckt und stecken kann, ist mir bewusst. Natürlich hat er seinen Spaß allein, aber in der Gruppe ist es noch mal was anderes ...


Ich verbessere gleich den Feler im Fehler

lG
Renée

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 14.12.2009, 19:46

Liebe Renee,

verzeih, ich habe etwas den Überblick über die Fassungen verloren - welche Fragen stellen sich für dich aktuell denn? Oder soll ich einfach die aktuelle Fassung nochmal lesen und schauen, was mir so auffällt?

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 14.12.2009, 20:32

Liebe Lisa,

an sich sind jetzt dt & frz. Fassung, so wie sie oben stehen, (die ersten beiden, nacheinander) richtig. Aber vielleicht ist das nicht das Dringendste im Moment? wegen Umzug hast du bestimmt andres im Kopf.

liebe Grüße
Renée

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 14.12.2009, 22:24

Wenn ich in aller Kürze anmerken dürfte: der Text ist mir zu kurz. Erst wird die Person aufgebaut, dann kommen ein paar Details, dann ist es schon wieder vorbei. OK, vielleicht war das Leben kurz und rasch zu Ende. Für mich hätt's aber etwas mehr sein dürfen. Oder eben kurz, dann aber ein paar Details wie z.B. über den begabten Fotografen oder die Manga-Figur weglassen. So erwarte ich noch mehr interessante Details, will einen Bezug aufbauen, eine Position einnehmen können. Und das gelingt mir so schnell nicht.

Gruß,
Henkki

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 14.12.2009, 23:08

Diese Art von Text liegt mir vielleicht am meisten. Ich finde es schwer, eine Figur zu entwickeln, die einigermaßen glaubhaft da steht, auf eigenen, wenn auch wackeligen Füßen. Wenn ich mehr - länger - ausführlicher schreiben würde, würde ich auf der Kurve ausscheren. So schreibe ich immerhin etwas für mich mit liebevollem Sarkasmus Ausgestattetem, das die kurze Strecke rasant hinter sich bringt. Man steigt ein, die Fahrt ist vorbei.

Ich würde gern beides, streichen oder hinzufügen ... aber ich würde in beiden Fällen das wenige kaputt machen.

Aber ich verstehe selbstverständlich, was du sagst und habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut.

Ich fand, dass dein "Recorder" Text es tatsächlich schafft, weiter zu gehen.
lG
Renée

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 18.12.2009, 22:05

Hallo,

erstmal noch zu Henkki: Als Erwartungshaltung kann ich deine Lesehaltung absolut nachvollziehen - keiner wird bestreiten, dass dieser Text in einer Spannung zur Gattung Roman steht - aber für mich ist das gerade das starke an dem Text, dass man sich nach dem Lesen so fühlt als hätte man gerade 500 Seiten über Cedric gelesen, wüsste alles und wäre doch noch begierig, ja, als äße man und würde durch das Essen immer hungriger , so wie der Scheinriese in Michael Endes Kinderbuch oder die Septime noch auf einen Folgeton drängt und durch das UNterlassen wird gerade Spannung aufgebaut. Die Kunst dabei ist es natürlich, die Frustration des Lesers nicht zu weit zu treiben, sodass sich die eben beschriebene Dynamik einstellen kann - das ist aber sicher von Leser zu Leser verschieden. Bei mir wie gesagt, klappt das ganz vorzüglich.

Die aktuelle Fassung gefällt mir gut, Renee. Mir ist nur noch eine Sache aufgefallen:

Etwa im gleichen Alter entdeckte er seine Leidenschaft für das, was die Kinder das Schalspiel nannten. Er ließ sich von einem Lederriemen die Kehle zuschnüren - derart, dass er die Strangulation kontrollieren konnte, bis die Erregung ihn zum Orgasmus trieb, um dann durch Lockern des Knotens mit weiterem wollüstigen Zucken ins Leben zurückzukehren, wenn sich seine Lungen wieder mit Luft füllten. Diese Art Wiedergeburt wiederholte der derart Beglückte immer wieder. Seine Klassenkameraden zu einer solchen Séance einzuladen, stellte sich jedoch als fataler Fehler heraus. Er war sich seiner Methode sicher, und daher kam es ihm gar nicht in den Sinn, dass seine Klassenkameraden seiner Prahlereien mit dem Todestrick müde waren. Mit scheinbar gleichgültiger Miene fanden diese sich wie verabredet im Fahrra...


ich denke, das erste Fette solltest du durch sowas wie "was im Allgemeinen unter dem Namen Schalspiel bekannt ist" ode reine ähnliche Formulierung ersetzen, es ist doch etwas widersinnig erzählt, dass es erst ein gängiges Spiel unter Kindern ist und dass er es dann ihnen "offenbart" (als seine Methode) und dabei stirbt.

liebe Grüße,
Lisa
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Yorick

Beitragvon Yorick » 19.12.2009, 15:53

...das (Beitrag von Lisa) ist auch das, was ich in meinem letzten Beitrag meinte. Und ich glaube immer noch nicht, das er sich von einem Lederriemen die Kehle zuschnüren ließ.

Egal. Vielleicht nuschel ich auch zu sehr beim Schreiben.

Grüße,
Y.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.12.2009, 17:21

Liebe Lisa und Yorick ..... Ja, jetzt habe ich verstanden. ich bin eben stur. (ich übernuschele beim Lesen) Das "jeu du foulard" ist bekannt (berüchtigt) Nur wenige trauen sich dann auch "zum Spiel". Ich habs noch nicht (sic) selber versucht, deshalb ist der sich selbst lösende Knoten reine Erfindung, (Seeleute, an die Front) - da war ich sehr unsicher, dass das (alle) (viele) schlucken würden. Ich glaube eher, dass es in Gruppen gespielt wird, nicht allein. Also allein nur Cédric Fâcheux. Jetzt versuche ich eine Version mit "Kordel" und "Spiel mit dem Schal" gefällt mir besser als Schalspiel. Was denkt ihr?
was bei den Schülern als "Spiel mit dem Schal[[b]/b]" berüchtigt war. An den zahlreichen Wochenenden, die er allein in der Kantinenküche verbrachte, es roch nach kalten Eintopfgerichten, übte er das Spiel, bis er seine Methode fand. Er ließ sich von einer Kordel die Kehle zuschnüren - derart, dass er die Strangulation kontrollieren konnte, bis die Erregung ihn zum Orgasmus trieb, um dann durch Lockern des Knotens mit weiterem wollüstigen Zucken ins Leben zurückzukehren, wenn sich seine Lungen wieder mit Luft füllten. Diese Art Wiedergeburt wiederholte der derart Beglückte immer wieder. Seine Klassenkameraden zu einer solchen Séance einzuladen, stellte sich jedoch als fataler Fehler heraus. So sicher fühlte er sich, dass ihm gar nicht in den Sinn kam, seine Klassenkameraden könnten seiner Prahlereien mit der Todeskordel müde sein.

so, ich finde es so besser ...
???
liebe Grüße und danke für das ausführliche - unnuschelige Lesen
Renée

Yorick

Beitragvon Yorick » 19.12.2009, 21:17

Die Kordel des Grauens schleicht durch die Gänge des Waisenheims, pirscht sich hinterrücks an Cédric heran und schnürt ihm gemein die Kehle zu.

Ah, wenn du hier schon den Mörder verrätst, nimmt du der Geschichte einen Haufen Spannung :)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 19.12.2009, 21:20

Liebe Renee,

wieso greifst du nicht das Seidentuch vom Anfang wieder auf, dass er sich so eines nimmt als seine Methode? Das müsste sich defintiv straff genug schließen und ich fände ein schönes pathologisches Accessoire, womit sich etwas "auftäte".

Nur so eine Idee.

liebe grüße,
Lisa
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Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 19.12.2009, 22:25

ich überdenke jetzt noch einmal die frz & dt Version

lanière de cuir - Lederriemen (durchaus fein, kein Gürtel)

Seidentuch erlaubt kein "noeud coulant" (einen Knoten, der sich wieder löst

Yorick, ich kann das Waisenheim und die Kantine weglassen, das war auch zuerst nicht drin. Im Grunde versteh ich nicht, warum die Handlungsabfolge:

er hört von dem Spiel
er experimentiert damit
er prahlt mit seinen Experimenten (was seine Kumpels nervt)
er will ihnen zeigen, was er kann und lädt sie zur Vorführung ein

nicht ohne diese Zusatzerklärung, dass er ALLEIN das Spiel beginnt, nicht funktioniert. Ich habe manchmal, das Gefühl, man müsse im dt alles doppelt und dreifach sagen, oder die Sprachökonomie funktioniert anders.

so ich schlafe noch mal drüber

lG

Renée


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