sie & er

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Benutzeravatar
noel
Beiträge: 2666
Registriert: 04.08.2006

Beitragvon noel » 27.06.2009, 21:09

ihre sehnsucht schlappt in ledernen sandalen durch verwinkelte,
heißschattige gassen, die kaffee, kardamon, tabak, doch auch den geruch nach gerbung, des viehs, der abfälle & fäkalien in sich tragen.
dOrt beraumt sich ihr das unausgesprochene, bringt die seele zum schwingen, klingen.
ein gesang, der einst – im irgendwann- nicht nur an&klang in ihr fand.
sie fand sich –schwebend im leben- & die leichtigkeit ward nicht gaukelnd.
wenn wenig alles scheint, ist man mit sich vereint.

er, ein luftikus der feinsten sorte, der ohne worte sprechen, der mit den augen leiten, der mit ihnen leben weiten kann.
jahrzehnetelang war sein gang, war sein weg so hölzern hart, dasz er den weg nur strebsam schnell begang & links & rechts, der tanzend staub , nur mit verlaub vom verstand erkannt wurde.
doch er befand, dasz rast nicht los & rastlos er sich weiter schneller peitschten musste.

doch … dennoch, seine ohren sind’s, die zwischen den worten sehen, die verstehen, dasz jedes wOrt ein anfang & ein ende ist. die augen sind’s die feinster fäden klang, die hören, dasz vieler ton zu tausendlei gesang sich weiten kann.

doch sie & er, sie haben’s schwer, denn wenn man weisz & doch nicht fühlt, dasz sich „verstand“ so manchen scheisz erlaubt & uns um uns berauben kann, dann ist es klar, zumindest fast beinah.
doch wenn man fühlt & dennoch unterkühlt verstand zum regulat ersucht, dann ist es mehr denn schiere flucht; denn letztlich kämpft man doch nur an, gegen was man fühlt & TROTZdem nicht verworten kann.
so hat & hatten sie & er, es beide andersARTIg schwer & schwerer noch wurd’s dazumal, weil jeder eine andre qual, weil jeder seine solution im dunklen hohn verdrängte … verdrängte bis sich kammerwand beengte.
& jetzt da ausFlucht wirkung zeigt, braucht er, braucht sie `ne menge schneid.
& wissen & den mut dazu, dasz ihre selbstverdrängnis, für beide ward beengnis.
& dann, dann müssen beide auch, des anderen ausflucht, selbstmissbrauch, akzep&kapieren, damit sie unter schierem stress, nicht ihr masz zum stab werden lassen, den sie leichter hand über dem anderen brechen.
Zuletzt geändert von noel am 28.06.2009, 03:44, insgesamt 1-mal geändert.
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Benutzeravatar
noel
Beiträge: 2666
Registriert: 04.08.2006

Beitragvon noel » 29.06.2009, 18:34

werte gertraud....
DANKE
DANKE
DANKE
zu deinem "literarisch kann ich nicht"
mich interessieren die menschen, die leser & mich interessiert,
ob der text bewegt, oder ob er so "kantig" daher kommt,
dasz er eben nichts mehr bewegt.
:)
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 30.06.2009, 14:49

Hallo noel,

ich denke manchmal einfach in reimen & kann sie , einem gesang gleich nicht ab&ausschalten.

Bei Liedern geht es zumindest mir oft ähnlich, selbst wenn ich sie irgendwann mitsinge, singe ich sozusagen über den Wortgehalt hinweg. (Was ja bei den meisten Liedtexten auch nicht das schlechteste ist. .-) ) Das halte ich bei diesem Text aber für kontraproduktiv, da er ja etwas zu sagen hat?

zu deinen schwierigkeiten...
oder auch meinen unGEREIMTheiten
Zitat:
die leichtigkeit ward nicht gaukelnd.


die leichtigkeit, die die bilder in ihr zeugten, waren kein trug.
mmmmh, ich hänge da am „ward“ und am „gaukelnd sein“.
Ich würde das vielleicht dann auch so einfach sagen: die leichtigkeit war kein trug.
Zitat:
wenn wenig alles scheint



vielleicht hätte ich schreiben sollen ISt, anstelle scheint?
will meinen, materielles ist manchmal nichts & nichts eben alles.

Vielleicht dann: wenn das wenige alles scheint
Denn ich las erst das „wenig“ auf „scheint“ bezogen. Also nur wenig Licht im Dunkeln. ;-)

Zitat:
dasz er den weg nur strebsam schnell begang

dasz er das ziel nur im auge hatte & darob den weg schnell begann & gang.

das ist mir glaube ich zu komprimiert, das „nur“ irritierte mich und vor allem das „begang“ denn es heißt ja richtig „ging“. Ich würde das auseinanderziehen.
dass er dem ziel entgegen strebsam schnell den weg begann & ging
edit: das "begann" ist dann aber immer noch irgendwie schräg. :-)
oder so ähnlich.
Zitat:
der tanzend staub , nur mit verlaub vom verstand erkannt wurde.

staub war mir schon in der kindheit ein tanz der seelen, wenn ich ihn besah, im licht.
& wenn es des verstandes bedarf, dessen einverständnis, dann "fehlt" etwas evidentes.
leichtigkeit & seelenklang.

das ist schön. Es liegt wohl am „verlaub“, dass mir das hier so seltsam erscheint. Warum nicht mit Genehmigung, Erlaubnis? Und warum muss der Staub vom Verstand erkannt werden? Ist das nicht eher eine Erlaubnis zum Erfühlen/Erfahren/Erleben, denn zum Erkennen?
verkehren, nun, ich empfinde es nicht als verkehrt. kannst du nicht mit den ohren sehen?

Ähm nö. Höreindrücke können Gefühle auslösen, oder Gedanken, oder ich kann mir etwas dazu visualisieren, aber sehen tu ich für gewöhnlich mit meinen Augen. :blink2:

viele töne sollten es sein, aber töne als farbform & klangform.

warum nimmst du dann nicht "viele töne“? Dann sind sie doch auch Farb und Klang?


jetzt ist da nicht nur der verstand & die nötigkeit seines verlaubens, sondern mit offenem geist & offener seele sperrt man sich selbst in diesen käfig, dennn man fühlt das falsche daran&darin.

Das würde ich gerne im Text lesen, ich hätte das „Regulat“ anders interpretiert.
Zitat:
verdrängte bis sich kammerwand beengte.


jaja die, aber ich verstehe die frage nicht, bzw. den einwurf des artikels???

Er fehlt mir hier klanglich.

Liebe Grüße
Flora

Benutzeravatar
noel
Beiträge: 2666
Registriert: 04.08.2006

Beitragvon noel » 30.06.2009, 18:15

ola smile
ich habe so viele diverse
widersprüchliche kommentare erhalten
der eine mocht dies
der anders das aber dies gewiss nicht
der dritte meinte das jenes gut sein

derenhalben habe ich mich schlichtweg dazu entschlossen den text so zu belassenwie er ist

aber danke für die mühe
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste