jamie
jamie kommt im mai zur welt.
ich weiß nicht genau wann. c hat gesagt, dass es wohl ein paar jahre dauern würde. das glaub ich nicht. c hat das einmal gesagt und danach hat er gefragt, was ich heute für ihn hätte und ich habe ihm die umschläge in die hand gedrückt. c macht sich von wichtigen briefen eine kopie und von der kopie eine kopie und schreibt drauf das wort kopie. wenn ich lache, mag c das. nur dann nicht, wenn ich über sein wort kopie lache. er sagt, was wichtig ist, muss man sich behalten, muss man.
ein paar jahre, das glaub ich nicht.
c hat das einmal gesagt, und würde es stimmen, hätte er es wiederholt und dann noch einmal gesagt und das wort kopie geschrieben.
jamie kommt im mai zur welt und wird kleiner sein, als mein bauch es gewesen ist. er wird den kopf heben, wenn ich seinen namen sage. er wird seinen mantel anziehen, die schuhe zubinden, ich werde seinen namen rufen, er wird seine schuhe anziehen und den mantel zuknöpfen. jamie. er hebt seinen kopf, hat schuhe an und den mantel und jamie geht zu einem seiner freunde, den ich nicht kenne. dort muss er schlafen, weil er den schlüssel daheim vergessen hat und bevor es so weit ist, kaufe ich ihm mantel und schuhe und lasse ihm einen schlüssel machen, weil ich nicht will, dass er bei irgendeinem freund, den ich nicht kenne, über nacht bleibt und lernt, sich kippen zu rollen. bevor jamie das können wird, unterschreibe ich ihm die sportentschuldigung und früher noch bastelt er sich ein styroporschwert und viel früher noch knöpfe ich die bluse auf und hebe ihn an die brust.
Zuletzt geändert von Thea am 25.11.2008, 18:22, insgesamt 3-mal geändert.
Hallo Hallo!
Trixie, du hast geschrieben:
ja, das klingt sehr schön^^ für mich ist C. der Gegenpol der Protagonistin und die beiden stehen dadurch, dass sie scheinbar nichts gemeinsam haben, ja doch irgendwie in Verbindung. Beruhigt mich zu lesen, dass die zwei Teilchen nicht auseinander brechen.
und ja, Jamie musste einen Namen bekommen, und nicht nur so einen angehauchten wie C. sondern einen richtigen, immerhin ist er ja wichtiger für die Erzählerin ( ach und endlich ein Text, bei dem ich bis jetzt noch von keinem die Frage gestellt bekommen habe: ist der Protagonist eigentlich männlich oder weiblich?)
Lisa,
bin mir nicht sicher, meinst du im edit: der Text könnte minimaler sein oder der Text könnte ausgeführter sein
ich glaube nicht, dass man den Text rein konkret lesen darf. Dadurch, dass sie an Jamie denkt, entschwebt sie dem Konkreten und greift es sich aber doch in ihrer selbst benannten Zukunft. So finde ich auch den Text ^^ ein wenig gleitet er dem Konkreten weg, aber trotzdem kann es genau so passiert sein. Ich habe ihn geschrieben und mir dabei gedacht: Heute ist kein Tag für die Welt. UNd dann ist die Welt doch bei mir geblieben.
Vielleicht ein bisschen so? Was meinst du?
Hallo Yorick, ich hab deinem Kommentar aber gar nichts entgegen zu setzen. Ich mag es, wie du es liest, auch wenn du es anderes liest. ^^ haha oder ´was denkst du?
und ja styrol ist flüssig, ich änder den aggregatzustand sofort.
liebste grüße!!
Trixie, du hast geschrieben:
Also eine schwarz-weiß-Malerei, die (naive) Freude auf etwas, das nicht ist, aber sehr gerne so sein könnte und die (naive) Furcht vor etwas, das nicht ist, aber dummerweise sein könnte.
ja, das klingt sehr schön^^ für mich ist C. der Gegenpol der Protagonistin und die beiden stehen dadurch, dass sie scheinbar nichts gemeinsam haben, ja doch irgendwie in Verbindung. Beruhigt mich zu lesen, dass die zwei Teilchen nicht auseinander brechen.
und ja, Jamie musste einen Namen bekommen, und nicht nur so einen angehauchten wie C. sondern einen richtigen, immerhin ist er ja wichtiger für die Erzählerin ( ach und endlich ein Text, bei dem ich bis jetzt noch von keinem die Frage gestellt bekommen habe: ist der Protagonist eigentlich männlich oder weiblich?)
Lisa,
bin mir nicht sicher, meinst du im edit: der Text könnte minimaler sein oder der Text könnte ausgeführter sein

ich glaube nicht, dass man den Text rein konkret lesen darf. Dadurch, dass sie an Jamie denkt, entschwebt sie dem Konkreten und greift es sich aber doch in ihrer selbst benannten Zukunft. So finde ich auch den Text ^^ ein wenig gleitet er dem Konkreten weg, aber trotzdem kann es genau so passiert sein. Ich habe ihn geschrieben und mir dabei gedacht: Heute ist kein Tag für die Welt. UNd dann ist die Welt doch bei mir geblieben.
Vielleicht ein bisschen so? Was meinst du?
Hallo Yorick, ich hab deinem Kommentar aber gar nichts entgegen zu setzen. Ich mag es, wie du es liest, auch wenn du es anderes liest. ^^ haha oder ´was denkst du?
und ja styrol ist flüssig, ich änder den aggregatzustand sofort.
liebste grüße!!
Hallo Thea.
Das war nicht zu überlesen.
Ihre Welt fängt im Büro an. Na so was. Andererseits auch sehr vielsagend.
Erst durch deine `Gebrauchsanleitung` les ich den Text jetzt so, wie du ihn nach deinen Worten konzipiert hattest.
Ich hab das beim ersten Mal so nicht gelesen.
Jetzt les ich nicht einmal mehr mal einen Bruch in der Geschichte. Fast krass, wie der jetzt anders daherkommt, anders auf mich wirkt.
So ähnlich vom Takt wirkt er jetzt auf mich.
Als Leser hätte ich mir (nach diesem Ergebnis) gewünscht, etwas mehr die Brücke sichtbar werden zu lassen.
Du hast dich darüber gewundert, warum sich keiner die Frage gestellt hat, ob Jamie ein Junge oder ein Mädchenname ist. Ich kenn keine(n), der so heisst. Tatsächlich kann "er" und "sie" diesen Namen tragen.
Ich könnte mir gut vorstellen, gerade wegen dieser Möglichkeit hast du dir diesen Namen für deine Geschichte ausgewählt.
Gruß
Stefan
in all euren kommentaren, ist die frage nach der ursache der rolle von c - ich musste da stutzen. ich habe, glaube ich, noch nicht verstanden, wie es kommt, dass ihr euch an c reibt? vllt könnt ihr mir helfen, und das konkretisieren?
...für mich scheint es völlig klar, dass die protagonistin ihre vorfreude auf das kind, das es ja noch nicht gibt, in alle welt hinausträgt.
Das war nicht zu überlesen.
ihre welt fängt im büro an, (...wo sie c die briefe bringt.)
grüße
Ihre Welt fängt im Büro an. Na so was. Andererseits auch sehr vielsagend.
c kennt sie gut genug, dass er sich den kommentar erlaubt, dass sie ja gar nicht schwanger wär. weil für sie das nicht relevant ist, bzw weil sie c nicht glauben mag, ignoriert sie ihn, lässt ihn verblassen und denkt daran, wie es sein wird mit jamie.
c s kopieorgie ist in dem sinne ja auch keine orgie, ich find das normal, wer macht sich denn nicht von wichtigen sachen eine kopie, nur um sicher zu gehen...? grüße
mir ist die geschichte wichtig, weil das kopieren und festhalten und ordnen und archivieren ja alles schön und gut ist, aber viel erstrebenswerter scheint mir das akzeptieren einer zukunftsvision und das freuen, über das was sein könnte und der glauben, dass es ja wirklich einen jamie geben könnte. grüße
Erst durch deine `Gebrauchsanleitung` les ich den Text jetzt so, wie du ihn nach deinen Worten konzipiert hattest.
Ich hab das beim ersten Mal so nicht gelesen.
Jetzt les ich nicht einmal mehr mal einen Bruch in der Geschichte. Fast krass, wie der jetzt anders daherkommt, anders auf mich wirkt.
Ich habe ihn geschrieben und mir dabei gedacht: Heute ist kein Tag für die Welt. UNd dann ist die Welt doch bei mir geblieben.
So ähnlich vom Takt wirkt er jetzt auf mich.
Als Leser hätte ich mir (nach diesem Ergebnis) gewünscht, etwas mehr die Brücke sichtbar werden zu lassen.
Du hast dich darüber gewundert, warum sich keiner die Frage gestellt hat, ob Jamie ein Junge oder ein Mädchenname ist. Ich kenn keine(n), der so heisst. Tatsächlich kann "er" und "sie" diesen Namen tragen.
Ich könnte mir gut vorstellen, gerade wegen dieser Möglichkeit hast du dir diesen Namen für deine Geschichte ausgewählt.
Gruß
Stefan
Liebe Thea,
ich fand deine Antwort fein und mit dieser Mittellesart kann ich sehr viel anfangen.
Lese gerade bei Stefan zu dem Namen Jamie: Für mich war der Name sofort ein Junge, hab das so beschlossen ohne es zu hinterfragen .-). Aber wenn es offen ist, ist das doch gut? Ich denke, dass es im besten Sinne irrelevant ist - selbst wenn man sich für ein Geschlecht entscheidet, spielt es in meinen Augen keine Rolle für den Text - vielleicht bin da auch zu unempfindlich.
liebe Grüße,
Lisa
ich fand deine Antwort fein und mit dieser Mittellesart kann ich sehr viel anfangen.
Lese gerade bei Stefan zu dem Namen Jamie: Für mich war der Name sofort ein Junge, hab das so beschlossen ohne es zu hinterfragen .-). Aber wenn es offen ist, ist das doch gut? Ich denke, dass es im besten Sinne irrelevant ist - selbst wenn man sich für ein Geschlecht entscheidet, spielt es in meinen Augen keine Rolle für den Text - vielleicht bin da auch zu unempfindlich.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Thea,
es gibt ja schon eine Menge Kommentare zu Jamie, die ich alle noch nicht gelesen habe, aber ich will trotzdem meinen Senf dazugeben, weil mich Dein Text sehr angesprochen hat.
Ich mag wie dieser Text aus Wiederholungen gewoben ist, aus Wiederholungen, die mit der Zeit spielen und mit der Gewißheit und mit der Rolle, die Kopien spielen in einem Leben und welche Rolle die anderen darin spielen. Das ist ein Text, der mit ganz wenigen Worten auskommt, um ein (na ja Universum ist vielleicht eine Nummer zu groß...) um einen Lebensentwurf auszubreiten und gleichzeitig in Frage zu stellen. Ein guter Text. Ein sehr guter Text!
es gibt ja schon eine Menge Kommentare zu Jamie, die ich alle noch nicht gelesen habe, aber ich will trotzdem meinen Senf dazugeben, weil mich Dein Text sehr angesprochen hat.
Ich mag wie dieser Text aus Wiederholungen gewoben ist, aus Wiederholungen, die mit der Zeit spielen und mit der Gewißheit und mit der Rolle, die Kopien spielen in einem Leben und welche Rolle die anderen darin spielen. Das ist ein Text, der mit ganz wenigen Worten auskommt, um ein (na ja Universum ist vielleicht eine Nummer zu groß...) um einen Lebensentwurf auszubreiten und gleichzeitig in Frage zu stellen. Ein guter Text. Ein sehr guter Text!
Liebe xanthippe, danke für den senf, der schmeckt gut ^^
dann noch was zum geschlecht:
da hab ich mich jetzo selbst verwickelt! ich hätte genauer sein müssen: ich meinte, dass das geschlecht der erzählerin eindeutig ist. haha.
bei jamie kann ich euch zustimmen, da seh ich auch das kind zuerst und dann erst den sohn/die tochter.
liebste greetings
dann noch was zum geschlecht:
( ach und endlich ein Text, bei dem ich bis jetzt noch von keinem die Frage gestellt bekommen habe: ist der Protagonist eigentlich männlich oder weiblich?)
da hab ich mich jetzo selbst verwickelt! ich hätte genauer sein müssen: ich meinte, dass das geschlecht der erzählerin eindeutig ist. haha.
bei jamie kann ich euch zustimmen, da seh ich auch das kind zuerst und dann erst den sohn/die tochter.
liebste greetings

Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste