Als sie geboren wurde, stiegen Pfauenaugen auf. Sie schwankten im Flug über den Büschen am Fluss. Ein Spalt zerriss die Nacht.
Ein dunkles Auge spiegelte sich im Fluss, samtblau-violett und undurchdringlich.
Rinder schrieen im Schlachthaus.
Weiße Kiesel blinkten trügerisch in der seichten Strömung des Wassers. Sie lockte der Mond, der sich gerade häutete.
Flirren und Flattern in den Blättern. Ein roter Fuchsschwanz zuckte in aller Heimlichkeit.
Lange saß sie am Ufer. Das Wasser sirrte und leckte über die Steine. Es roch metallisch.
Ihre Herzwurzeln verknoteten sich, die schwarze Einsamkeit der Nacht klebte an ihr wie ein feuchtes Hemd.
Dann der Morgen, die befahrene Straße. Der weiße Stier spiegelt sich in zahllosen Fensterscheiben. Das Licht hat rosa Ränder. Regenpfützen voller Himmel. Immer noch wartet sie. Der Fluss war schon immer da. Die Flut der sterbenden Rinder. Sie muss das Leben trinken in kleinen Schlückchen, zu bitter, zu eng so ein Leben trotz Juniwiesen und Feldwegen und Spottdrosseln. Sie spürt das leichte Morgenzittern der Bäume in der Zeit. Die Zeit stürzt auf sie hinunter, drängt sie weiter, immer weiter über die Brücke.
Flussgeboren
Hi Ben,
das gefällt mir ausgesprochen gut. Du schreibst hier in sehr originellen Bildern und sprunghaften Flashs. Ein Mix aus mystischer und trauriger Stimmung breitet sich bei mir beim Lesen aus.
Ich finde etliche Perlen (fängt schon beim Titel an) wie z.b.
Du siehst, ich ziehe eine ganze Perlenkette auf.
Sehr fein.
Saludos
Mucki
das gefällt mir ausgesprochen gut. Du schreibst hier in sehr originellen Bildern und sprunghaften Flashs. Ein Mix aus mystischer und trauriger Stimmung breitet sich bei mir beim Lesen aus.
Ich finde etliche Perlen (fängt schon beim Titel an) wie z.b.
Als sie geboren wurde, stiegen Pfauenaugen auf.
Sie lockte der Mond, der sich gerade häutete.
Das Wasser sirrte und leckte über die Steine.
die schwarze Einsamkeit der Nacht klebte an ihr wie ein feuchtes Hemd.
Regenpfützen voller Himmel.
Sie muss das Leben trinken in kleinen Schlückchen
Du siehst, ich ziehe eine ganze Perlenkette auf.
Sehr fein.

Saludos
Mucki
Hallo Wüstenfuchs Ben,
nun habe ich den Text schon zum x-ten Mal durchgelesen und komme nicht dahinter: Warum diese eher grauslichen Bilder mit den Rindern ? Ein bewusster Kontrapunkt zur vorherrschenden, sanften und mystischen Stimmung nach dem Motto : Hallo mein Freund mit den sanften Träumen, hier bin ich, die gnadenlose Realität, und ich trage Fratze ?! Ansonsten kann ich mich nur Gabriella anschließen ...
Auf Aufklärung hoffend grüßt Dich Hannes
P. S. Möge es Deiner Freundin bald wieder besser gehen & Du selbst von der Influenza verschont bleiben
nun habe ich den Text schon zum x-ten Mal durchgelesen und komme nicht dahinter: Warum diese eher grauslichen Bilder mit den Rindern ? Ein bewusster Kontrapunkt zur vorherrschenden, sanften und mystischen Stimmung nach dem Motto : Hallo mein Freund mit den sanften Träumen, hier bin ich, die gnadenlose Realität, und ich trage Fratze ?! Ansonsten kann ich mich nur Gabriella anschließen ...
Auf Aufklärung hoffend grüßt Dich Hannes
P. S. Möge es Deiner Freundin bald wieder besser gehen & Du selbst von der Influenza verschont bleiben
Danke ihr beiden,
tatsächlich sind es wohl die Umstände meiner Kindheit, die ich hier zu fassen gesucht habe.
Ich wuchs am Lech auf, der Fluss direkt vor meinem Fenster. Bis heute verbinde ich eigentlich gute Erinnerungen damit, wäre da nicht direkt gegenüber der Schlachthof am anderen Flussufer gelegen. Man konnte an den Schlachttagen die Rinder die ganze Ncht schreien hören. So floss untergründig in meine Liebe zum Fluss, wo ich oft spielte, ein verborgenes Grauen. Bis heute vermischen sich diese Eindrücke.
Lieber Bilbo, ich danke dir für deine guten Wünsche. Meiner Freundin geht es etwas besser und bis jetzt bin ich verschont geblieben, obwohl ich auch leicht erkältet bin. Hoffe mal, dass das so bleibt.
Viele Grüße
Ben
tatsächlich sind es wohl die Umstände meiner Kindheit, die ich hier zu fassen gesucht habe.
Ich wuchs am Lech auf, der Fluss direkt vor meinem Fenster. Bis heute verbinde ich eigentlich gute Erinnerungen damit, wäre da nicht direkt gegenüber der Schlachthof am anderen Flussufer gelegen. Man konnte an den Schlachttagen die Rinder die ganze Ncht schreien hören. So floss untergründig in meine Liebe zum Fluss, wo ich oft spielte, ein verborgenes Grauen. Bis heute vermischen sich diese Eindrücke.
Lieber Bilbo, ich danke dir für deine guten Wünsche. Meiner Freundin geht es etwas besser und bis jetzt bin ich verschont geblieben, obwohl ich auch leicht erkältet bin. Hoffe mal, dass das so bleibt.
Viele Grüße
Ben
Hallo Ben,
Dein Hinweis macht es denn verständlich; Auch wenn ich ehrlicherweise gestehen muss, daß ich bei dem Text, der ja von einer "sie" erzählt, nun nicht darauf gekommen wäre, daß Du hier Kindheitserinnerungen verarbeitest. Da hätte ich schon einen Fingerzeig wie z. B. "Wir Flussgeborenen" oder so gebraucht ...
Schön zu hören, daß es von der Gesundheitsfront eine gewisse Entspannung zu vermelden gibt.
Und Grüße von Hannes
Dein Hinweis macht es denn verständlich; Auch wenn ich ehrlicherweise gestehen muss, daß ich bei dem Text, der ja von einer "sie" erzählt, nun nicht darauf gekommen wäre, daß Du hier Kindheitserinnerungen verarbeitest. Da hätte ich schon einen Fingerzeig wie z. B. "Wir Flussgeborenen" oder so gebraucht ...
Schön zu hören, daß es von der Gesundheitsfront eine gewisse Entspannung zu vermelden gibt.
Und Grüße von Hannes
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