Der Weg des Onkels (vorher: Der Onkel und die Straße)

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
scarlett

Beitragvon scarlett » 27.12.2008, 08:39

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 27.12.2008, 10:16

Hallo Scarlett!

Schöner Text :-)

Trotzdem habe ich ein wenig den Eindruck, du bemutterst ihn zu stark... Hm, ist natürlich schwer festzumachen, aber etwa bei Zu lange, denn er fuhr fort: komme ich mir entschieden überversorgt vor - den Satz würde ich einfach streichen und damit als Autor Zutrauen in meine Geschichte und den Leser beweisen ;-)

Gleich in Z1 steht setze statt setzte, und ich glaube, "Gewahr" schreibt (schrieb?!) man klein?! Am Ende bei zurück nach Hause - zurück wirklich klein?!


Ferdigruß!


Edit - Ein paar kurze "zweite Gedanken" ;-)

- die Tante kommt mir etwas zu ausführlich beschrieben vor angesichts ihrer Rolle?

- Ich habe ihn nie gefragt, was auf seiner Bühne gespielt wurde Hätte ich lieber "dieser" als "seiner"...

- F. ;-)
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.12.2008, 16:51

Liebe Monika,

eine schöne kleine Geschichte hast du geschrieben. Als Leser fühle ich mich zurückversetzt in eine frühere Zeit. Du schreibst zwei Mal "verräumt". Ich lese jedesmal "verträumt", was m.E. besser passen würde. Ist das "verräumt" Absicht? Diese Passagen gefallen mir besonders gut:
Dann hüpfte der kleine Schnauzer um seinen Mund und die bauschigen Ärmel seines Leinenhemdes legten sich an den Schultern in windige Falten.
Es schwieg sich gut zusammen.

Sie hatte ihre Haare zu zwei Zöpfen geflochten, die sie um den Kopf herumgewickelt trug.
In diesem Haarnest verbargen sich ihre Gedanken. Und vielleicht, so dachte ich, auch ihre kleinen Spatzen, die sie nicht hatte großziehen können. Deshalb war sie Kinderfrau geworden, liebte mich und hatte ihre Lieben dennoch stets bei sich.


Was soll ich ihm erzählen, von einer Stadt, einer Großstadt, deren Ausmaß an Leben und Weite er sicherlich nicht wird begreifen können, überlegte ich.

Hier frage ich mich, ob du "deren Ausmaß an Leben und Weite er sicherlich nicht wird begreifen können" etwas "reduzieren" solltest, so dass hier weniger "Wertung" enthalten ist. Vielleicht: "Was soll ich ihm erzählen, von einer Stadt, einer Großstadt, deren Ausmaß an Leben und Weite so gar nichts mit seinem Dorf (oder so ähnlich) gemein hatte.
Sehr gern gelesen!
Saludos
Mucki

scarlett

Beitragvon scarlett » 27.12.2008, 19:32

Hallo Ferdi,

fein, dass dir die Geschichte zusagt.
Das "setzte" ist natürlich ein Schreibfehler, "gewahr" eine Wissenslücke (Schande!) und "diese Bühne" nehme ich sofort. Danke!

Was nun die Rolle der Tante anbelangt, da muss ich dir teilweise auch Recht geben, ABER: notfalls ändere ich lieber den Titel (der mir eh nicht so ganz zusagt), als diese Passage über sie zu streichen. Die ist mir insofern wichtig, als sie ja erklärt, wieso die beiden nicht Tante und Onkel der Prot sind, ferner weil sie einen Gegenpol und gleichzeitige Ergänzung zum Mann bildet. Außerdem mag ich sie einfach :-) -die Tante und die Passage.

Fazit: ich suche nach einem anderen Titel ...

Über das "Bemuttern" muss ich noch ein wenig nachdenken ... aber den von dir angesprochenen Satz könnte ich eigentlich ohne Bauchweh streichen.

Meinst du mit "zurück - wirklich klein" ich solle einen Punkt davor setzen und dann groß weiterschreiben? :frage:

Dank dir für deine Rückmeldung!

Liebe Mucki,

ja, das "verräumt" ist natürlich Absicht. Die tägliche Arbeit ist abgeschlossen/abgehakt/weggepackt ... es kommen die Mußestunden ...

Dein Vorschlag bzgl. des Satzes mit der Wertung werde ich ebenfalls überdenken, bin mir aber zeimlich sicher, dass ich ihn umformulieren werde. Merci!

Ja, die von dir angeführten Passagen finde ich auch ganz gut ... aber am besten gefällt mir die über die Tante und den Händen und der Kirche.

Hab Dank für deine Gedanken!

LG,
von einer totmüden scarlett

scarlett

Beitragvon scarlett » 29.12.2008, 16:17

Hallo,

nun habe ich ein wenig was geändert ... allerdings nicht das, was angekündigt war.

Das mit der "Wertung" bleibt und zwar deswegen, weil LI gerade aufgrund dessen eines Besseren belehrt wird, der Onkel hat sehr wohl eine Ahnung von dieser anderen, großen Stadt, auch wenn sie zu seiner Zeit in Schutt und Asche lag.

Das Zögern, bevor LI eine Antwort gibt, ist für den Onkel gerade der Auslöser, weiter zu erzählen. Deshalb bleibt dieses "zu lange, denn ... " auch drin.
Außerdem ist das auch ein kleiner versteckter HInweis darauf, dass der Onkel den Prot der Geschichte wohl schon auch durchschaut ... und sich nicht beirren lässt.

Oben steht nun die endgültige Version, samt neuem Titel.

Dank euch beiden. Es war trotzdem sehr aufschlussreich und hat Gedanken in Gang gesetzt.

Es grüßt und wünscht einen guten Rutsch,
Monika


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